Nach mehreren Erfolgen im Kartsport bis hin zum Titelgewinn in der Weltmeisterschaft steigt die CV Performance Group aus Niederzissen in diesem Jahr in die DTM Trophy ein. Geplant ist der Einsatz von zwei Mercedes-AMG GT, mit Matias Salonen steht der erste Fahrer bereits fest. Der Finne ist gerade einmal 18 Jahre alt und entspricht damit genau der Zielsetzung von Teamchef Christian Voß: „Wir wollen dem Nachwuchs eine Chance geben.“

Voß weiß, wovon er spricht: „Ich war selbst im Kartsport aktiv, habe eine Weltmeisterschaft gewonnen, war vier Jahre Werksfahrer in Italien. Dann fuhr ich Formel Ford, Formel 3, aber dann kam die Wirtschaftskrise 2008. Daraufhin habe ich mich entschieden, meine Erfahrungen an den Nachwuchs weiterzugeben. So habe ich meine Firma gegründet mit dem Kartteam, zunächst im regionalen Bereich, aber schon bald darüber hinaus. 2016 hat mich dann Norbert Brückner geholt, der damals HTP Motorsport führte. Daraus entstand eine Kooperation und das HTP-Kartteam.“

2019 führte Voß das Kartteam unter seinem eigenen Namen als CV Performance Group fort. „Ich bin sehr dankbar, dass Herr Brückner mir damals mit der Kooperation den Schritt ermöglicht hat. Da ich im Kartbereich immer die Fäden gezogen habe, entschied ich mich dann, den Weg alleine weiter zu gehen“, erklärt er. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: „Wir wurden 2019 CIK-FIA-Weltmeister, Europameister und WSK-Meister“, zählt Voß auf. Und er dachte gleich weiter: „Mein Traum war es immer, auch ein eigenes Team im Automobilsport zu haben, denn warum soll ich nur junge Fahrer im Kartsport ausbilden, um sie dann aus der Hand zu geben, während ich sie selbst auch fahren lassen kann? Ich habe zwar keine Millionen auf dem Konto und auch keinen großen Investor, aber ich arbeite sieben Tage die Woche dafür und habe mir gesagt: ‚Jetzt oder gar nicht’. Und so haben wir dann auch das GT-Team auf die Beine gestellt.“

Die Entscheidung für Mercedes stand für den 31 Jahre alten Teamchef von vornherein fest. „Das ist für mich in dieser Klasse einfach das beste Auto. Außerdem liefert Mercedes-AMG einen hervorragenden Support.“ So geht die CV Performance Group in diesem Jahr in der DTM Trophy als Mercedes-AMG Customer Racing Team an den Start. „Wir sind entsprechend aufgestellt, haben uns mit einigen erfahrenen Technikern in diesem Bereich verstärkt“, so Voß, der fünf Angestellte beschäftigt. Auch über die DTM Trophy als Betätigungsfeld gab es für ihn keine Zweifel: „Die DTM Trophy ist für uns die beste Option, da es hier um den Fahrer geht. Die individuelle Leistung zählt. Dazu kommen ab diesem Jahr noch die Live-Fernsehübertragungen, und dann die Plattform mit den besten Teams. Besser geht es nicht!“

Bereits zu den Anfangszeiten im Kartsport legte Voß für sein Team Wert auf ein Erscheinungsbild, das sich vom Durchschnitt abhebt: „Wir waren damals die Ersten, die mit eigenen Rennanzügen und Trikots kamen. ‚Das Auge isst mit’, sage ich immer: Es muss gut aussehen. So werden wir dieses Jahr auch in der DTM Trophy optisch bestimmt auffallen, sowohl, was die Autos im Rennen betrifft, als auch beim Auftritt im Fahrerlager und in der Box.“

Mittelfristig soll die CV Performance Group nicht nur in der DTM Trophy, sondern auch in der DTM vertreten sein, so ist Voß’ Vorstellung. „Dann können wir die ganze Bandbreite abdecken, vom Kartsport über die DTM Trophy bis in die DTM. Wer bei uns in Niederzissen in die Werkstatt reinkommt, findet links den Kartsport, rechts den GT-Bereich. Alles unter einem Dach. Damit sind wir für talentierte Fahrer attraktiv.“

Matias Salonen ist ein gutes Beispiel: Als Fahrer macht er zusammen mit dem Team den Sprung vom Kartsport in den GT-Rennsport. „Der ist im Vorjahr bei uns noch Kart gefahren, hat uns mit guten Leistungen bei der Weltmeisterschaft in Portimāo überrascht und daraufhin haben wir ihn in unser Förderprogramm aufgenommen. Er startet jetzt im Mercedes. Und auch für das nächste Jahr haben wir bereits mehrere Aufstiegskandidaten im Visier.“ Ein zweites Cockpit für die kommende DTM-Trophy-Saison ist bei der CV Performance Group noch vakant. „Beim Test Anfang Mai auf dem Lausitzring sitzen mehrere Interessenten im Auto, so dass wir danach eine Entscheidung erwarten. Ich bin guter Dinge“, sagt der Teamchef.

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