Bei seinem ADAC GT Masters-Debüt konnte Jannik Julius-Bernhart viel in Oschersleben lernen – mit seiner Leistung ist der Youngster zufrieden.

In Oschersleben debütierte Jannik Julius-Bernhart im ADAC GT Masters. Der 19-jährige aus Bad Brückenau schaffte den direkten Aufstieg aus dem Kartsport in die traditionsreiche GT3-Serie des ADAC, welche in diesem Jahr in ihre 18. Saison geht. Das Nachwuchstalent teilt sich einen Lamborghini Hurácan GT3 EVO2 des Grasser Racing Teams mit der Texanerin Taylor Hagler.

Das Rennwochenende in der Magdeburger Börde wurde von ausgiebigen Testfahrten am Donnerstag eingeläutet. Auf die Teilnehmer wartete dabei ein bunter Mix an Wetterbedingungen. So wechselte sich die Sonne mit Regen, starken Windböen und sogar Graupel ab. Für Jannik Julius-Bernhart waren dies die ersten Runden in einem GT3-Fahrzeug auf nasser Strecke! Zudem drehte der Youngster auch seine ersten Umläufe in der Motorsport Arena Oschersleben! „Im Regen mit dem Auto war es zunächst sehr schwer für mich, da es etwas komplett Neues für mich – gerade im GT3-Auto mit der Aerodynamik, welche man trotzdem am Arbeiten behalten muss. Dazu noch auf einer komplett neuen Rennstrecke. Dies ist ein Punkt, an dem ich für die Zukunft noch dringend arbeiten muss“, gibt Jannik Julius-Bernhart zu.

Am Samstag sollte ursprünglich das erste Rennen im ADAC GT Masters für Julius-Bernhart stattfinden, doch der 19-Jährige kam nicht zum Einsatz. Nach nur drei Runden rollte Taylor Hagler mit technischen Problemen aus, womit der Renneinstand des Kartaufsteigers auf den Sonntag verschoben wurde. „Ich fand es natürlich schon etwas enttäuschend, dass ich am Samstag nicht zum Einsatz kam. Am schlimmsten war allerdings für mich, dass mir dadurch wichtige Fahrzeit verloren ging und ich mich so nicht im Rennen auf meine Qualifikationssitzung am Sonntag vorbereiten konnte“, erläutert der Grasser Racing Team-Pilot rückblickend.

Am Sonntagmorgen absolvierte das Nachwuchstalent sein erstes Qualifying im ADAC GT Masters. Einen Top 10-Platz verpasste Jannik Julius-Bernhart nur knapp, so dass er das Rennen vom elften Startplatz aufnehmen musste. Im Zeittraining ließ er dabei deutlich erfahrenere Piloten hinter sich.

Im Rennen musste der Grasser Racing Team-Pilot mit Temperaturproblemen im Fahrzeug kämpfen, so dass er nicht an die Leistung aus dem Zeittraining anknüpfen konnte. Im inneren des Lamborghinis herrschten Temperaturen von ca. 70°C, zudem hatte er in den ersten Runden Probleme mit dem Fahrverhalten des vollgetankten Boliden. Er hielt sich in der ersten Rennhälfte auf der zwölften Position und verteidigte sich gegen die hinter ihm drückende Konkurrenz. „Wir waren die gesamte Zeit auf einem ähnlichen Speed unterwegs“, blickt das Nachwuchstalent rückblickend auf die Duelle in der ersten Rennhälfte zurück. „Nach einiger Zeit habe ich versucht einige Dinge anders zu machen und konnte mich so von ihm etwas lösen. Die Temperatur im Fahrzeug wurde mit fortschreitender Renndistanz immer fordernder für mich, so dass es immer anstrengender wurde. Hier muss ich für die nächsten Rennen noch etwas an meiner Fitness arbeiten.“

Nach einem Ausfall eines Konkurrenten machte er zur Öffnung des Boxenstoppfensters einen Rang gut. Doch nachdem beim Fahrerwechsel auf Taylor Hagler durch einen taktischen Fehler 41 Sekunden verloren wurden, war die Texanerin schlussendlich chancenlos nochmal die Piloten vor ihr anzugreifen. Nach einer Rennstunde überquerte sie auf Rang 14 die Ziellinie, womit Jannik Julius-Bernhart und Taylor Hagler allerdings ihre ersten Punkte im ADAC GT Masters sammeln konnten!

„Für mich war alles neu an diesem Wochenende! Erstmals im ADAC GT Masters, erstmals in der Motorsport Arena Oschersleben und meine ersten GT3-Runden im Nassen – ich hatte an diesem Wochenende viele Eindrücke und habe extrem viel für die Zukunft gelernt“, fasste Jannik Julius-Bernhart das Rennwochenende in der Magdeburger Börde zusammen. „Insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden und konnte viel lernen. Das Quali ist gut für mich gelaufen. Ich hatte beim Start ins Rennen Probleme mit dem Fahrverhalten des vollgetankten Autos, dazu ist der Boxenstopp unglücklich gelaufen. Aber alles, was unglücklich verlaufen ist, sehe ich nicht als „schlecht“ an, da wir jetzt wissen, an was wir für Zandvoort arbeiten müssen.“

Das Rennwochenende auf der niederländischen Formel 1-Strecke direkt an der Nordseeküste findet vom 7. bis zum 9. Juni statt. Mit wem sich Jannik Julius-Bernhart in Zandvoort den Lamborghini mit der Startnummer #19 teilen wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Taylor Hagler kann aufgrund einer Terminüberschneidung mit der Michelin Pilot Challenge in den USA nicht an den Start gehen. „Für das Rennwochenende in Zandvoort versuche ich mich nun an die hohen Temperaturen im Auto zu gewöhnen, dies werde ich mit Ausdauersport machen“, so der 19-Jährige abschließend. „Zudem haben wir vor dem Rennwochenende dort noch einen Test und ich werde auch im Simulator fleißig die Strecke trainieren!“

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