Die zur Saison 2022 eingeführte Regel, dass in der DTM während Safety Car-Phasen nur ein Fahrzeug pro Team und Runde an die Box kommen darf, sorgt für scharfe Kritik.

Zur Saison 2022 passte die DTM die Boxenstoppregeln an. Bei Safety Car-Phasen darf ab dieser Saison der Pflichtstopp absolviert werden, bei einer Full Course Yellow-Phase sowie einer Rennunterbrechung hingegen nicht. Allerdings darf während der Safety Car-Phase nur ein Fahrzeug pro Team die Boxenstraße ansteuern – hier mehr dazu.

„Ich verstehe nicht, wie es so eine Regel überhaupt geben kann“, wundert sich SSR Performance-Pilot Laurens Vanthoor gegenüber Motorsport.com. „Für die Hälfte des Feldes ist das unfair – und ihr Rennen wird komplett zerstört. Ich war dadurch Vorletzter. Und ich verstehe nicht, warum man bei der DTM denkt, dass das eine gute Regel ist. Das wurde bereits mehrmals diskutiert und ich verstehe nicht, warum ihnen nicht bewusst wird, dass das nicht funktioniert. Ich sehe überhaupt keinen Sinn dahinter, es so zu machen. Das ist in keiner anderen Meisterschaft so.“

Philipp Eng Schubert Motorsport BMW M4 GT3 DTM Nürburgring
Foto: Stefan Schneider

Schubert Motorsport-Pilot Philipp Eng rutschte durch die Regel im Sonntagslauf von Position zwei auf Rang 17 zurück, ehe er im Hinterfeld nach einer Kollision den BMW wutentbrannt in der Box abstellen musste. „Es ist echt scheiße gelaufen – und ich bin sehr enttäuscht, denn durch die Pace, den Start und die ersten paar Runden kann man sagen, dass wir ein Wörtchen um den Sieg mitgeredet hätten“, ließ Eng seinen Frust gegenüber Motorsport-Total.com freien Lauf. Eng erlebte eine ähnliche Situation bereits beim Italien-Gastspiel in Imola.

Sein Vorschlag wäre, dass zukünftig nach einem Unfall eine Full Course Yellow-Phase ausgerufen wird, in der dann jeder seinen Boxenstopp absolvieren kann, ehe das Safety Car das Feld zusammenführt. Für diesen Vorschlag müssten allerdings die Regeln in der Rennserie angepasst werden, da derzeit keine Boxenstopps unter Full Course Yellow in der DTM erlaubt sind. „100 Prozent der Autos eine Chance auf ein gutes Ergebnis und nicht ein bisschen weniger als 50 Prozent, denn es gibt auch einige Autos, die nur einen Gantry haben“, beschreibt Eng seinen Vorschlag.

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