Sophie Hofmann wird auch 2022 für Heide-Motorsport in der DTM Trophy starten – hier mehr dazu. Wir sprachen mit ihr über die anstehende Rennsaison und ihre Dokumentation, die in Kürze im TV läuft.
Du wirst auch 2022 für Heide-Motorsport in der DTM Trophy starten – was bedeutet es für dich persönlich, auch in diesem Jahr in der Serie zu starten?
Ich denke, dass es für mich das erste Mal ist, dass ich die Serie, das Team und das Auto bereits kenne aus dem Vorjahr, das hatte ich bislang auch noch nicht so. Ich denke, dass dies für mich persönlich sehr gut ist, da ich mich so besser auf die Saison vorbereiten kann, da ich weiß, was auf mich zukommt. Ich freue mich sehr, dass ich in diesem Jahr wieder in der Serie dabei sein kann, das hat im letzten Jahr super funktioniert! Das Event an sich war immer ein tolles Erlebnis und mit dem Team hat es auch super geklappt. Wenn man weiß, dass man dieselben guten Voraussetzungen hat und sich daran schon ein bisschen gewöhnt hat, einige Dinge weiß und Vertrauen zum Auto und Team hat und die Serie kennt, kann es auf jeden Fall nur ein Vorteil sein.
Du bist für das Team bereits 2021 in der DTM Trophy und in diesem Jahr bei den 24h Dubai gestartet – wie sehr freut es dich, die Zusammenarbeit fortzusetzen?
Dubai war bislang eines der besten Erlebnisse in meiner Rennkarriere. Ich bin sehr froh, dass ich dies gemacht habe und mich das Team dazu eingeladen hatte am Anfang des Jahres. Das war ein tolles Erlebnis. Allein das Land und in dieser Kulisse zu fahren und auch nicht diese ewig lange Winterpause zu haben, sondern dazwischen ein großes Rennen zu fahren und bei einem großen Event dabei zu sein, ist ein gute Voraussetzung für die folgende Saison. Man hat auf jeden Fall schonmal im Auto gesessen.
Und auch mit dem Team weiterzumachen ist, wie schon gesagt, eine gute Voraussetzung. Man kennt sich. Man weiß, wie die Zusammenarbeit am besten funktioniert und man hat herausgefunden, wie man am besten zusammenarbeitet und fahrerspezifisch das Auto einstellt, das Setup ist dabei ganz entscheidend. Aber auch zwischenmenschlich ist das gut, wenn man an die Sachen anknüpfen kann vom letzten Jahr bzw. dieses Jahres. Und wenn man da in einer gewohnten Umgebung ist und sich direkt wohlfühlt und sich nicht neue Sachen aneignen muss, ist das eine gute Basis für die Saison.
Du bist im Verlauf der 2021er Saison immer besser in Fahrt gekommen und konntest immer bessere Ergebnisse einfahren, als Highlight kann hier der Norisring genannt werden. Denkst du, dass du nach dem Lehrjahr 2021 nun richtig angreifen kannst?
Es war letztes Jahr tatsächlich mehr eine Lernsaison für mich, da es meine erste volle GT4-Saison war. Das habe ich an der ein oder anderen Stelle auch wirklich gemerkt. Desto glücklicher war ich, dass es am Norisring endlich alles zusammengepasst hat und da zwei richtig gute Ergebnisse rausgekommen sind – in Hockenheim war ich ja auch schon nah an einem guten Ergebnis dran. Es hat sich immer gesteigert über das Jahr. Mein Ziel ist es in diesem Jahr auf jeden Fall dort anzuknüpfen, wo ich aufgehört habe. Das Team und ich haben gesehen, dass das auf jeden Fall möglich ist und in mir und dem Auto drin ist. Man kommt natürlich auch immer näher an das Setup ran, mit dem sich der Fahrer wohlfühlt. Dies ist ja auch immer ein Prozess und man findet es nicht mit einem Rennen heraus. Und dafür hatte ich letztes Jahr in den Rennen ja schon Zeit. Ich denke, dass das auf jeden Fall ein guter Grundstein ist, um daran in diesem Jahr anzuknüpfen und hoffe natürlich, dass ich das beste herausholen kann.
Was sind deine Ziele im anstehenden Rennjahr?
Die Ziele kann man für dieses Jahr noch nicht so wirklich feststecken. Es wird sich ja auch einiges an der BoP ändern, da kamen wir ja letztes Jahr am Anfang nicht ganz so gut weg. Dadurch war eine Prognose immer sehr schwer, da man nie wusste, wie es sich entwickelt. Ich denke, dass wir das nach den ersten Testtagen sagen können, wo man so ungefähr steht, und dann kann man das vielleicht ein bisschen besser einordnen. Wie gesagt, mein persönliches Ziel ist es dort anzuknüpfen, wo ich 2021 aufgehört habe am Norisring. Ich denke, dass das auf einigen Strecken schwieriger wird, die ich noch nicht kenne oder die dem Auto nicht ganz so gut liegen, aber auf anderen Strecken ist da einiges drin.
Mit Assen fällt zur Saison 2022 eine deiner Lieblingsstrecken aus dem Rennkalender. Wie schade findest du dies?
Ich finde es sehr schade, dass Assen nicht dabei ist, muss ich sagen. Letztes Jahr war es, gemeinsam mit dem Norisring, die beste Rennveranstaltung. Assen ist wirklich meine Lieblingsstrecke und wird es vermutlich auch immer bleiben. Ich mag einfach das Umfeld dort, man kommt da hin und es ist so ein spezieller Vibe den man fühlt. Ich bin da schon gefahren, als ich noch im TCR unterwegs war und da kommen immer alte Erinnerungen hoch. Sowas ist immer schön zu haben. Leider ist Assen in diesem Jahr nicht dabei, aber dafür haben wir auch andere coole Strecken und da freue ich mich auch sehr drauf.
Mit Imola und Spa-Francorchamps stoßen aber auch zwei weltbekannte Strecken neu hinzu. Wie sehr freust du dich auf diese Strecken?
Imola und Spa – zwei sehr bekannt und historische Rennstrecken. Leider bin ich auf keiner schon gewesen. Es wird aber auch wieder eine Herausforderung, gerade in Spa, da ich denke, dass dies nicht die einfachste Strecke ist, aber ich freue mich mega drauf! Ich glaube, dass die Strecke an sich einfach sehr viel Spaß macht. Und es gehört einfach zum Rennfahren dazu, einfach mal auf so einer Strecke gefahren zu sein. Und ich glaube, dass dies im Endeffekt jeder liebt. Deswegen freue ich mich sehr drauf. Und ich finde es schön, dass wir zwei neue Strecken im Kalender haben, so dass eine gewisse Abwechslung da ist und man so neue Fans aus anderen Ländern treffen kann.
Wirst du auch weitere Rennen in diesem Jahr, neben der DTM Trophy, bestreiten?
Ob ich in diesem Jahr weitere Rennen als die der DTM Trophy, bestreiten werde, kann ich noch nicht sagen aktuell. Sowas entwickelt sich auch immer erst im Laufe des Jahres. Es kommt auch immer ein bisschen drauf an, was das Team so geplant hat. Dubai war ja auch sehr spontan, das wurde rund zwei Wochen vor Rennstart entschieden, dass ich da mitfahre. Solche Dinge können sich sehr schnell und spontan ergeben. Ich warte da mal einfach drauf, was sich so ergibt in diesem Jahr. Ich denke aber auch, dass ich mit den sieben Rennwochenenden in der DTM Trophy schon ein gutes und festes Rennprogramm habe, und werde mich erstmal voll darauf konzentrieren.
In Kürze wird auf ARTE auch die erste deiner TV-Produktion aus dem letzten Jahr laufen. Kannst du schon mehr dazu sagen?
Das ist eine Produktion vom MDR, die auf ARTE ausgestrahlt wird am 31.03 um 20:15 Uhr. Es geht im Prinzip um die Geschichte von Frauen im Motorsport. Da werden die letzten 150 Jahre die Frauen im Motorsport kapituliert, von den Anfängen bis zur heutigen Zeit und den Frauen, die momentan aktiv sind. Dafür wurde ich angefragt, ob ich dazu etwas sagen kann. Die haben mich auch am Lausitzring zum DTM Trophy-Rennen letztes Jahr begleitet an einem Tag. Dabei wurden etwas die Abläufe mitgenommen, aber auch sehr viele Fragen gestellt zu gewissen Sachen. Dabei geht es auch um Vorurteile oder zum Männer-Frauen-Vergleich in einem so von Männern dominierten Sport. Dann haben wir auch ein relativ großes Interview noch gemacht, wo es nochmal ins Detail ging. Das finde ich auch sehr spannend, muss ich sagen, da man auch einfach Fragen gestellt bekommt, die sehr spezifisch auf dieses Thema zutreffen, aber auch wichtig sind mal anzusprechen. Es sind natürlich nicht immer schöne Fragen und man sich auch mal an den Kopf greift und sich fragt, wie Leute sowas überhaupt noch denken können oder wie so etwas noch in den Köpfen der Leute vertreten sein kann. Genau deswegen ist es wichtig, sowas zu machen, damit man auch mit solchen Vorurteilen ein bisschen aufräumt und man auch mal aus der Frauenperspektive erzählt, wie das für uns so ist und wie manche Sachen für uns rüberkommen, wie wir uns fühlen und so weiter. Dadurch bekommt man einen sehr privaten Einblick, wie wir das aus unserer Sicht sehen. Ich finde das eine super Sache und bin stolz ein Teil davon zu sein. Ich freue mich jetzt schon, das im Fernsehen zu sehen!
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