Laut Herbert Schnitzer Jr. ist die Teamschließung von Schnitzer Motorsport beschlossene Sache. Die einzige Chance das Team noch zu retten, wäre das Finden eines Investors.
Am 4. Dezember gab BMW bekannt, dass sie die Zusammenarbeit mit Schnitzer Motorsport beenden. Das Team aus Freilassing hat eine über 50-jährige Tradition mit der Marke aus München. BMW und Schnitzer Motorsport gewannen zusammen unzählige Titel und Siege im Tourenwagensport sowie bei GT- und Langstreckenrennen – hier mehr zu der Trennung.
Gegenüber Motorsport-Total gab Teamchef Herbert Schnitzer Jr. nun bekannt, dass die Teamschließung beschlossene Sache ist. „Wir kennen unsere monatlichen Kosten“, erklärt Schnitzer. „Und ab dem nächsten Jahr haben wir keine Einnahmen mehr. Wenn man eine Betriebsschließung macht, muss man alles auflösen.“
Der 39-Jährige, der 2019 die Teamführung von seinem legendären Onkel Charly Lamm übernommen hatte, gibt aber noch einen letzten Hilferuf ab: „Der letzte Strohhalm, an den ich mich noch klammere, ist, dass das jetzt durch die Medien geht. Und dass vielleicht doch noch ein Großsponsor in Form eines Investors auf uns aufmerksam wird, den wir vorher nicht auf dem Schirm hatten. Wenn jetzt jemand kommt, der unseren Betrieb kauft und damit die ganze Belegschaft übernimmt, dann gibt es meiner Meinung nach noch eine Chance.“
Schnitzer Jr. gibt zu, dass das Team sehr gerne mit BMW weiter arbeiten würde, schließt aber auch eine Zusammenarbeit mit einem anderen Hersteller nicht aus, wenn sich eine Marke bei dem Team aus Freilassing melden würde. „Wir sind BMWler mit Herz und Seele“, stellt Schnitzer klar. „Wir haben in unserer gesamten Geschichte nur ein Jahr mit Toyota überbrückt, als BMW nicht weitermachen wollte – aber das war noch vor meiner Geburt“, so Schnitzer schmunzelnd. „Vor einem Monat hätte ich noch abgelehnt, aber wenn jetzt ein Hersteller kommt und uns engagieren würde, dann wäre ich offen für neue Partnerschaften, weil es um das Überleben des Teams und damit auch um unsere Mitarbeiter geht.“ Alleine kann er diese Entscheidung aber nicht treffen, denn sein Vater Herbert Schnitzer Sr. ist Geschäftsführer und Inhaber der Firma: „Ich würde aber massiv dafür pushen“, stellt er klar. „Wenn wir ein legendäres Rennteam irgendwie retten können, dann bin ich für alles zu haben.“
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