Die DTM wechselt zur Saison 2021 auf ein GT-Reglement, doch was denken die GT-Mannschaften dazu? Wir sprachen mit Herbert Schnitzer Jr. von Schnitzer Motorsport darüber.

„Das ganze Team hofft von Herzen, dass es mit der DTM weitergeht“, so Schnitzer am Anfang. Die Mannschaft aus Freilassing konnte bereits viel Erfahrung und Erfolge in der DTM sammeln. 1989 mit Roberto Ravaglia und 2012 mit Bruno Spengler gewann die Mannschaft die Meisterschaft mit der umkämpften Serie. Doch Schnitzer Jr. sieht auch große Herausforderungen auf die Rennserie zukommen: „Für die DTM ist es natürlich eine sehr große Herausforderung, eine GT-Serie zu etablieren bei der bestehenden und sehr gut funktionierenden ADAC GT Masters bzw. den SRO-Rennserien.“

Gerhard Berger hat am Nürburgring angedeutet, dass die DTM ein „GT Plus“-Reglement benutzen wird. Die Fahrzeuge werden auf den GT3-Boliden basieren, aber unter anderem mehr Leistung entwickeln. Der Österreicher erwünscht sich rund 600 PS. Herbert Schnitzer Jr. empfindet dies als richtigen Ansatz: „Meiner Meinung nach steht die DTM für Spitzensport, es wäre daher ein logischer Schritt bzw. erstrebenswert auch im GT3-Segment ein Spitzensegment zu präsentieren. Dies in der Kürze der verbleibenden Zeit umzusetzen ist eine zusätzliche große Herausforderung.“

Einen springenden Punkt sieht der Teamchef der Kultmannschaft bei der Festlegung des Reglements, welches erst später im Jahr fertiggestellt werden soll. „Insbesondere für Privat finanzierte Teams ist es maßgeblich das Budget frühzeitig abschätzen zu können, umso früher ein Reglement steht, desto eher ist diese Kalkulation möglich (z.B. wie viel Reifen sind pro Wochenende vorrausichtlich zu kaufen, auf Basis der zur Verfügung stehenden Session bzw. erlaubt nach Reglement…).“

„Wir würden liebend gerne wieder Teil der DTM werden. Mit der Erfahrung die wir aktuell im GT3-Bereich haben, der Erfahrung die wir durch die DTM haben und unserer DTM-Historie, denke ich wäre dies eine super Plattform für uns“, so Schnitzer auf die Frage zu den möglichen Zukunftsaussichten der Mannschaft in der DTM mit GT-Fahrzeugen. „Die Frage ist nur, wer bezahlt das? Wir sind nun fast zwei Jahre dabei Sponsorgelder für zusätzliche eigene Schnitzer-Einsätze mit BMW-Fahrzeugen zu gewinnen, haben dazu auch mehrere namenhafte Sponsor-Vermittler eingeschaltet, bis dato aber ohne nennenswerten Erfolg. Die Hersteller haben ihre Position klar bezogen. Dazu kommt die Wahl des Fahrzeugs, für uns ist es eine Herzen- und Ehrensache mit einem BMW zu starten, der neue M4 GT3 kommt 2022 auf den Markt, da ist es wirtschaftlich schwer vertretbar sich nur für 2021 einen M6 GT3 zuzulegen.“

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