Der Schweizer Julien Apothéloz startet 2020 erstmals in der ADAC GT4 Germany. Gemeinsam mit Luci Trefz geht der 19-Jährige für HTP WINWARD an den Start – hier mehr dazu. Wir sprachen mit Apothéloz über sein Wechsel aus dem TCR-Sport in die GT4-Klasse und über die Young Driver Challenge, die er 2018 gewinnen konnte. Zudem spricht er über seine Ziele in seiner motorsportlichen Karriere.

Was bezeichnest du als dein bestes Rennen in deiner Motorsportkarriere und wieso? Und was sind deine schönsten Erinnerungen an deine Karriere?

Ich habe da zwei Rennen im Kopf: Zum einen bin ich mit Rennen eins auf dem Nürburgring vergangene Saison, damals noch in der ADAC TCR Germany, sehr zufrieden. Nach einem eher schwierigen Qualifying und Startplatz elf konnte ich im Rennen bis auf den 3. Platz hervorpreschen und gleichzeitig mein erstes Podest in der Serie feiern. Zum anderen erinnere ich mich gerne an das Saisonfinale der ADAC TCR Germany 2018. Im Rahmen der Young Driver Challenge durfte ich damals mit dem Gaststart auf dem Hockenheimring mein erstes Autorennen bestreiten. Der 9. Platz im Starterfeld von 28 Fahrern hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen!

Wo es Höhen gibt, gibt es auch Tiefen. Was ist, deiner Meinung nach, dein Tiefpunkt in deiner Karriere gewesen?

Extrem enttäuschend war für mich das Rotax Max Grandfinals 2015. Ich war damals 14 und startete in der Kategorie Junior. Das Qualifying lief super und ich stand auf provisorischer Pole Position, doch wurde ich im Nachhinein wegen eines nicht konformen, jedoch performance-irrelevanten Teils, (Lenkradhalterung) disqualifiziert.

Was sind die Top 3 an deinen Rennstrecken, die du bereits selbst befahren hast? Und was zeichnen diese deiner Meinung nach aus?

Meine drei Lieblingsstrecken sind Spa, Zandvoort und der Red Bull Ring. Ich denke zu Spa und Zandvoort muss man nicht viel sagen, es sind zwei altehrwürdige Strecken, die hoch und runter gehen und mit ihrem einzigartigen Charakter überzeugen. Ich bin auch gespannt, wie es in Zandvoort nun nach der Renovation aussehen wird. Den Red Bull Ring finde ich extrem schön in die Landschaft integriert und ist durch die vielen schnellen Kurven extrem flüssig.

Viele Rennpiloten überbrücken die Coronazeit mit Simracing. Wie sieht es bei dir aus? Nimmst du auch an solchen Veranstaltungen teil und fährst in deiner Freizeit virtuelle Rennen?

Nein, ich selbst besitze keinen von diesen „Profi-Simulatoren“ und habe so bis jetzt noch an keinem von diesen Rennen teilgenommen, obwohl es mich zurzeit nach dieser langen Rennpause schon reizen würde. Gelegentlich spiele ich auf der PlayStation und bestreite da einige Rennen. Nahe Zürich, wo ich wohne, hat es mit der Racing Fuel Academy aber einen idealen Ort für Simulatortraining, wo ich mich nun für die kommende Saison, die hoffentlich bald losgeht, vorbereite.

Wie versuchst du ansonsten die Pause zu überbrücken, ehe es wieder mit den Rennen los geht?

Ich mache momentan sehr viel Sport, Krafttraining und Leichtathletik/Ausdauertraining, damit ich auch physisch top vorbereitet bin. Denn wenn die Saison einmal losgeht, wird sie durch den straffen Zeitplan sicher doppelt anstrengend sein. Bis vor kurzem musste ich auch noch einiges für die Schule machen, da ich dieses Jahr die Matura absolviert hätte, doch mit dem neulichen Entscheid, lediglich die Zeugnisse anstelle der Matura zu werten, kann ich mich vorerst nun voll und ganz auf den Motorsport fokussieren.

2018 hast du die Young Driver Challenge gewonnen – kannst du einmal erklären, wie die Nachwuchstalentsuche dort funktioniert hat?

Die Young Driver Challenge war zwischen 2017 und 2019 die größte Schweizer Talentsuche im Motorsport. Anfänglich nahmen jeweils über 1000 Jugendliche teil. Über ein mehrstufiges Ausscheideverfahren gelangt man vom Kart in den TCR-Rennwagen. Als Sieger im Jahr 2018 erhielt ich von den beiden Hauptsponsoren AutoScout24 & Cupra Schweiz ein Förderpaket von CHF 50’000.- und konnte so den Schritt in den Automobilrennsport schaffen, wofür ich natürlich sehr dankbar bin. Es freut mich sehr, dass mich AutoScout24 weiterhin im GT4 unterstützen wird.

2020 wechselt du in den GT-Sport, nachdem du zuvor in der TCR-Szene aktiv warst. Was war ausschlaggebend für den Wechsel?

Da sich Audi und VW Ende 2019 werksseitig aus der TCR zurückgezogen haben und es generell in der TCR bedeutend weniger Plätze als im GT-Sport gibt, rechne ich mir längerfristig einfach mehr Chancen im GT-Bereich aus und denke, dass ich mit HTP WINWARD eine optimale Unterstützung habe. Trotzdem halte ich fahrerisch von der TCR sehr viel, da man keinerlei elektronische Helfer hat und die Rennen oftmals sehr umkämpft sind.

Gemeinsam mit Luci Trefz wirst du für HTP WINWARD starten, was sind deine Ziele in der Saison?

Genau, ich freue mich natürlich sehr auf die bevorstehende Saison und bin top motiviert. Momentan ist ja noch kein finaler Kalender der ADAC GT4 Germany draußen, aber natürlich hoffe ich, dass es so bald wie möglich losgeht. Ich denke das Paket im Team ist sehr gut, aber ich versuche in erster Linie von Rennen zu Rennen zu denken und natürlich viel zu lernen und mich stetig zu steigern.

Was sind deine Ziele in deiner motorsportlichen Karriere?

Längerfristig ist mein Ziel, im GT-Sport Fuß zu fassen und den Motorsport, der meine größte Leidenschaft ist, beruflich ausüben zu können. Der Weg dorthin ist natürlich sehr hart und ich muss bestimmt noch viel lernen, aber ich freue mich sehr diese Herausforderung anzunehmen.

Wer weitere Informationen zu Julien Apothéloz erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite oder auf seine Webseite.

 

 

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