Raffaele Marciello gewann 2019 den FIA GT World Cup in Macau. Für das Jahr 2020 hat der, in Zürich geborene, Mercedes-AMG-Werksfahrer ein umfangreiches Programm im ADAC GT Masters, der GT World Challenge Europe und auf der Nürburgring-Nordschleife eingeplant. Wir sprachen mit ihm über die Höhen und Tiefen seiner Karriere, spricht über die Unterschiede des ADAC GT Masters und der GT World Challenge Europe und warum er AKKA ASP liebt. English Version belowe.
Was bezeichnest du als dein bestes Rennen in deiner Motorsportkarriere und wieso? Und was sind deine schönsten Erinnerungen an deine Karriere?
Ich habe viele Highlights in meiner Karriere, doch einige stechen besonders hervor: Mein Sieg in Macau letztes Jahr, die 24h Spa 2017, als ich 14h fuhr oder auch mein Titel in der Formel 3-Europameisterschaft mit einem Mercedes-AMG-Motor und natürlich mein erster Formel 1-Test.
Wo es Höhen gibt, gibt es auch Tiefen. Was ist, deiner Meinung nach, dein Tiefpunkt in deiner Karriere gewesen?
Als ich Ferrari verlassen habe war es sehr hart für mich, denn ich wusste nicht wie es weitergeht und ich musste den Formelsport verlassen. Doch Mercedes-AMG hat in mich vertraut und wir haben die fantastische gemeinsame Reise begonnen!
Was sind die Top 3 an deinen Rennstrecken, die du bereits selbst befahren hast? Und was zeichnen diese deiner Meinung nach aus?
Macau, Bathurst und die Nürburgring-Nordschleife. Ich habe keine genauen Erklärungen, aber ich denke jeder weiß, warum diese Strecken die besten sind!
Was ist das Kurioseste, was du bislang in deiner Karriere auf der Rennstrecke erlebt hast?
Ich habe mit 3 1/2 Jahren mit dem Kartsport begonnen und habe in der Zeit viele kuriose Dinge erlebt – doch es sticht kein besonderer heraus.
Viele Rennpiloten überbrücken die Coronazeit mit Simracing. Wie sieht es bei dir aus? Nimmst du auch an solchen Veranstaltungen teil und fährst in deiner Freizeit virtuelle Rennen?
Ich verbringe meine Tage im Simulator und mit Radtraining – in der Schweiz dürfen wir draußen trainieren. Simracing ist eine andere Art des Racings, doch es macht mir Spaß und hilft mir in Kontakt mit meinen Freunden und anderen Fahrern zu bleiben, dadurch ist es sehr gut.
Wie versuchst du ansonsten die Pause zu überbrücken, ehe es wieder mit dem Motorsport losgeht?
Wie ich oben schon sagte, ich verbringe meine Zeit mit meiner Freundin, dem Fahrrad und im Simulator.
Du hast im Formelsport als eines der größten Talente gegolten. War es für dich ein Rückschritt, als du 2017 die Karriere im Formelsport abgeschlossen hast und in den GT-Sport gewechselt ist? Oder bist du eher froh, dass sich die Tür in eine andere professionelle Motorsportwelt geöffnet hat?
Ich bin sehr glücklich. Natürlich war es ein Ziel in der Formel 1 zu fahren, doch ein anderes Ziel war es, professioneller Rennfahrer zu werden und nun lebe ich diesen Traum. Ich fahre sehr coole Autos, reise in viele Länder und fahre auf fantastischen Strecken. Ich kann mich nicht beschweren und bin sehr glücklich.
2020 ist eingeplant, dass du erstmals eine komplette Saison im ADAC GT Masters bestreiten wird. Was sind in der anstehenden Saison deine Ziele?
Das Level im ADAC GT Masters ist sehr, sehr hoch und ich freue mich auf den Saisonstart. Gemeinsam mit Philipp Ellis bilde ich ein starkes Duo und wir haben uns hohe Ziele gesetzt.
Hier mehr zum Saisonplan von HTP WINWARD.
2018 hast du bereits zwei Rennwochenenden in der ADAC GT Masters bestritten – welche Eindrücke hast du dabei gesammelt?
Ich muss sagen, dass das ADAC GT Masters und der GT World Challenge Europe Sprint Cup sehr ähnlich sind. Man muss jedes Wochenende hart kämpfen und das Qualifying ist sehr wichtig, denn die Rennen sind sehr kurz. Es ist sehr intensiv.
Für AKKA ASP wirst du in der GT World Challenge Europe starten – was sind dort deine Saisonziele?
Gemeinsam mit AKKA ASP ist das Ziel jedes Mal zu gewinnen und den Titel zu gewinnen.
Hier mehr zum Saisonplan von AKKA ASP in der GT World Challenge Europe.
Seit 2017 startest du für AKKA ASP – was zeichnet das Team für dich aus?
Ich liebe das Team! Jerome ist ein Rennfahrer und weiß daher, was Fahrer benötigen. Das Team ist eine große Familie und wir arbeiten sehr eng zusammen.
Neben dem Programm mit HTP WINWARD im ADAC GT Masters und AKKA ASP in der GT World Challenge Europe, startet Raffaele Marciello auch auf der Nürburgring-Nordschleife. In der Eifel geht der Italiener für GetSpeed Performance an den Start – hier mehr dazu.
Wer weitere Informationen zu Raffaele Marciello erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine Facebookseite und seine Webseite.
English Version:
What do you consider as your best race in your motorsport career and why? And what are your best memories of your career?
I have many highlights but few of them for sure are: When I won Macau last year, when I drove 14h in spa in 2017, when I won back in 2013 the F3 FIA European championship with a Mercedes-AMG engine and my first formula 1 test.
What do you think has been your lowest point in your career and why?
I think when I left Ferrari it was quite hard, because I had nowhere to go and I had to leave the formula races. But luckily Mercedes-AMG Customer Racing believed in me and we start this amazing journey.
What are the top 3 on your racetracks that you have already driven yourself? And what do you think distinguish them?
Macau, Bathurst and Nuerburgring Nordschleife. I don’t have to explain why, for sure everyone knows why those 3 tracks are the best – mega tracks.
What is the strangest thing you have ever experienced on the racetrack in your career?
I started karting when I was 3 1/2 years old, so for sure I had many strange moments but I don’t remember one in particular.
Many racing drivers bridge the corona time with simracing. How about you? Do you also take part in such events and do virtual races in your free time?
Yes I spend my days with my simulator and some bike training (in Switzerland we can go outside for training). Sim racing is a different way of racing but is fun and keeps me in contact with my friends and the other drivers, so that’s pretty good.
How else do you try to bridge the break before racing start again?
As I said before I spend my days with my girlfriend, biking and my simulator.
You were considered one of the greatest talents in formula racing. Was it a step backwards for you when you finished your career in formula racing in 2017 and switched to GT racing? Or are you rather happy that the door has opened into another professional motorsport world?
I’m really happy. Of course the dream was the Formula 1, but another dream was to be a professional driver and now I’m living that dream. I’m driving really cool cars, travelling the world and driving on mega tracks. So I can’t complain, and yes I’m really happy.
In 2020 it is planned that you will contest a full season in the ADAC GT Masters for the first time. What are your goals for the upcoming season?
The level at the ADAC GT Masters is really really high and I can’t wait to start. For sure with Philip Ellis we are a strong duo and we have to aim high.
In 2018 you already contested two race weekends in the ADAC GT Masters – what were your impressions from the series?
I have to say ADAC GT Masters and GT World Challenge Europe Sprint Cup are really similar, you need to fight every weekend and qualifying is really important because the races are quite short. For sure it is really intense.
For AKKA ASP you will start in the GT World Challenge Europe – what are your season goals there?
With AKKA ASP the goal is always to try and win the championship.
You started for AKKA ASP since 2017 – what distinguishes the team for you?
I love the team, Jerome is a real racer so he really knows what a driver needs. It’s a big family so we work really well together.
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