Das im Motorsportjahr 2019 äußerst erfolgreiche Porsche GT Team hatte im Verlauf des Achtstundenrennens der FIA WEC in Bahrain großes Pech.
In der ersten Rennhälfte hatte der neue Porsche 911 RSR phasenweise in Führung gelegen, doch dann warfen technische Probleme beide Fahrzeuge des Werksteams weit zurück. An der Startnummer 92 der Weltmeister Kévin Estre und Michael Christensen brach ein Stoßdämpfer, am Schwesterauto mit Gianmaria Bruni und Richard Lietz hatte sich eine Radmutter gelöst und einen Reifenschaden verursacht. Beide rund 515 PS starken Autos verloren durch die fälligen Reparaturen rund zwei Runden auf die Spitzengruppe. Der Rückstand war in den folgenden vier Stunden trotz perfekter Teamarbeit und starker fahrerischer Leistungen nicht mehr aufzuholen. Porsche geht als Zweitplatzierter in der Herstellermeisterschaft in die zweite Saisonhälfte.
Erfolgreicher lief es für Porsche in der GTE-Am-Klasse. Ben Keating, Jeroen Bleekemolen und Larry ten Voorde konnten im Project 1 Porsche 911 RSR triumphieren – hier mehr dazu.
Stimmen zum Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Ich freue mich sehr für unser Kundenteam Project 1, das den ersten Saisonsieg eingefahren und die Führung in der Meisterschaft übernommen hat. Für Ben, Jeroen und Larry – also unsere Neuzugänge in der WEC-Familie von Porsche – ist es ein verdienter und großartiger Erfolg. In der GTE-Pro-Klasse hatten wir mit unserem Werksteam viel Pech. Nach den Plätzen fünf und sechs sind wir immer noch gut positioniert in der Meisterschaft. Wir werden im kommenden Jahr beim nächsten Saisonrennen in Austin zurückschlagen.”
Alexander Stehlig (Einsatzleiter FIA WEC): „Das war eine große Enttäuschung. Im längsten und wichtigsten Rennen der ersten Saisonhälfte haben wir nur die Plätze fünf und sechs erreicht. Weil für diesen Lauf besonders viele Punkte vergeben wurden, schmerzt es gleich doppelt. An beiden Autos hatten wir kleine Defekte, die wir noch genau analysieren werden. So hatten wir uns den letzten Einsatz des Jahres nicht vorgestellt.“
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Das Ergebnis muss man so hinnehmen. Wir alle haben unser Bestes gegeben, aber uns teilweise auch manchmal selbst im Weg gestanden. Wir lernen daraus und werden stärker zurückkommen. Wichtig ist, dass wir unsere Autos ins Ziel gebracht und somit wenigstens einige wichtige Zähler mitgenommen haben.”
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Kein schönes Geschenk so kurz vor Weihnachten. Unser Auto war wie immer schnell und konstant, aber diesmal hatten wir auf technischer Seite Pech. Wir werden die Ursachen bereits beim Test am Sonntag genauer untersuchen. Ich finde es klasse, wie unsere Mannschaft trotz des Rückschlags nie aufgesteckt und immer alles gegeben hat. Wir hätten mehr verdient gehabt, aber so läuft es manchmal im Motorsport. Rückschläge gehören manchmal dazu.”
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Das Rennen lief anfangs gut für uns. Es war schwierig, auf diesem Streckenlayout eine Überholchance zu finden. Irgendwann hat es aber geklappt und ich lag in Führung. In der Folge konnte ich einen komfortablen Vorsprung herausfahren – und dann kam das Pech. Der Dämpfer hinten links ging kaputt. Wir haben sehr viel Zeit in der Garage verloren und konnten dies nicht mehr aufholen. In der Fahrerwertung haben wir viel an Boden verloren.”
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Unser Auto war stark, das Team hat perfekt gearbeitet und wir Fahrer haben unseren Job gemacht. Es wäre auch in Bahrain ein Topresultat möglich gewesen. Leider hat uns diesmal die Technik einen Strich durch die Rechnung gemacht. So etwas kann immer mal passieren, wenngleich es uns in diesem Rennen, in dem so viele Punkte vergeben wurden, natürlich besonders schmerzt.”