Nach dem Sonntagsrennen in Oschersleben gab das ADAC GT Masters bekannt, dass man die Durchfahrtsstrafe gegen den GRT Lamborghini #63 fälschlicherweise ausgesprochen hat. Wir erklären euch, wie das passieren konnte und wie man solche Vorfälle in Zukunft vermeiden möchte.
Was war überhaupt passiert? Im Sonntagsrennen in der Magdeburger Börde musste GRT beim Pflichtboxenstopp einen defekten Reifen auswechseln. Dadurch verlängert sich die Mindeststandzeit des Fahrzeugs von Mirko Bortolotti und Christian Engelhart automatisch um zehn Sekunden. An die Mindeststandzeit hielt sich das Team von Gottfried Grasser auch. Doch nach Durchfahren der Messschleife der Boxengasse erschien die Meldung, dass die Zeit in der Boxengasse zu kurz war. Beim Einfahrt in die Boxengasse wurden zwei Impulse in der Zeitnahme ausgelöst: Neben dem regulären, mit drei Sekunden Verzögerung, ein Phantomimpuls. Letzter wurde an die Zeitnahme übermittelt und hatte die von der Rennleitung ausgesprochene Durchfahrtsstrafe als Konsequenz. Noch während des laufenden Rennens wurde der Fehler entdeckt, zu diesem Zeitpunkt hatte Engelhart die Durchfahrtsstrafe jedoch bereits absolviert und eine Rücknahme der Strafe war somit nicht mehr möglich. Der Lamborghini verlor so Rang acht und kam letztendlich auf Position 24 ins Ziel. Sportrechtlich war die Durchfahrtsstrafe eine Tatsachenentscheidung des Rennleiters, gegen die kein Protest eingelegt werden kann. Daher war es im Nachhinein auch nicht möglich, dem #63 Lamborghini bspw. eine Zeitgutschrift zu geben. (Hier mehr dazu).
Der ADAC äußerte nun gegenüber dieser Seite, wie es zu der Doppeldetektion gekommen sein kann. Allerdings ist der Messfehler nicht reproduzierbar, weshalb die Rennleitung keine vollständige Gewissheit über die Ursache hat. Solche Doppeldetektionen kommen in seltenen Fällen vor und sind technisch auch nicht zu 100% auszuschließen. Dazu spielen die örtlichen Gegebenheiten, die Infrastruktur und die Installation der Messschleife an der jeweiligen Rennstrecke eine Rolle, denn die Messschleifen werden von den Rennstrecken installiert. In Oschersleben befindet sich in der Boxengasseneinfahrt an der Messschleife eine Dreifachfachleitplanke, die Leistungskontakt zur Messschleife hat. Vermutlich kam es bei der sehr nahen Vorbeifahrt an der Leitplanke zu der Doppeldetektion, ob der Reifenschaden vielleicht auch eine Rolle spielte, lässt sich im Nachhinein nicht beantworten, da wie gesagt keine reproduzierbaren Umstände vorliegen. Vor dem Vorfall mit der #63 gab es am gesamten Wochenende keine Doppeldetektion.
Um in Zukunft ähnliche Fälle zu verhindern reagiert das ADAC GT Masters und passt die Software der Zeitnahme an. In die Software wird eine Warnung implementiert, die Doppeldetektion in einem definierten Zeitraum dem Zeitnehmer anzeigt. Dadurch hat der Zeitnehmer die Möglichkeit die Zeiten zu bearbeiten.
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