Der 17-jährige Deutsche Yves Volte startet in der Chinesischen GT-Meisterschaft, wo er sich einen Aston Martin Vantage GT4 mit David Pun teilt.
Wir unterhielten uns mit Yves Volte:
2019 fährst du, gemeinsam mit David Pun, einen der neuen Aston Martin Vantage GT4 von BSEM Aston Martin Racing China in der Chinesischen GT-Meisterschaft – was ist dein Ziel in dieser Saison?
Das Ziel für mich und das Team ist ganz klar wieder Meister zu werden, aber auch den Motorsport in Asien/China weiter zu bringen. Für mich wird diese Saison auch wichtig sein weiteres für meine Zukunft vorzubereiten, aber ich glaube das für jeden Fahrer und Team die Meisterschaft im Vordergrund steht und man darauf hin arbeiten wird und alles andere danach kommt. Am Ende muss alles wie ein Uhrwerk laufen um erfolgreich zu sein und dazu zählen alle Faktoren. Ich bin mir sehr sicher, dass ich dafür das beste Team und Auto haben werde, genauso wie mein Teamkollege David Pun. Wir sind alle ein eingespieltes Team und deshalb gehe ich sehr selbstbewusst nach Malaysia für das erste Rennen. Wir haben uns sehr gut auf die neue Saison vorbereitet und auch der neue Aston Martin Vantage GT4 wird sicherlich eines der Topautos sein.
In Mitteleuropa ist die Chinesische GT-Meisterschaft nicht so wirklich bekannt – kannst du die Serie mal etwas vorstellen? Und wie hoch ist das Niveau in dieser Meisterschaft?
Ja, leider ist der Motorsport in Asien nicht ganz so bekannt wie in Deutschland, obwohl der Motorsport hier sehr am Wachsen ist, vor allem in China. Die China GT Championship kann man sich im Prinzip so vorstellen wie das GT Masters, nur das in China die GT4-Klasse auch dabei ist in separaten Rennen. Für 2019 wurde das Reglement geändert, d.h. dass wir jetzt vor jeden Rennen ein Qualifying haben. Wir haben 2 Rennen pro Wochenende, eins am Samstag und eins am Sonntag. Im großem und ganzem ist die ChinaGT wie die GT Masters in Deutschland nur mit weniger Autos, aber sonst ist alles relativ nah an dem was in Deutschland geschieht, auch von den Fahrzeugen her ist kein großer Unterschied, bis auf ein paar Exoten im Motorsport, aber selbst die werden immer mehr in China bzw. Asien . In der GT4, wo ich dieses Jahr für BSEM Aston Martin Racing China fahren werde, haben wir Aston Martin, McLaren, BMW, Lotus, Mercedes-Benz AMG, KTM und mehr im Feld. Leider kommen wir nicht ganz auf die Anzahl an Autos im Feld wie in Europa, aber wenn es so weiter geht wie bisher wird das sicher bald passieren, dass wir auf dem Stand wie in Europa sind, ist aber trotzdem ein starkes Feld weil viele Fahrer auch aus Europa eingeflogen werden.
Letztes Jahr fuhrst du den Mercedes AMG GT4 und den bisherigen Aston Martin Vantage GT4 – kannst du die Fahrzeuge vergleichen und welches Fahrzeug liegt dir persönlich mehr?
Es ist sehr schwer die zwei Fahrzeuge zu vergleichen, weil der alte Aston Martin Vantage GT4 gute 6-7 Jahre älter als der AMG GT4 ist. Es gibt ein paar Sachen wo man natürlich das Alter bemerkt, wie z.B. das Getriebe, Bremsen und die ganze Elektronik im Auto. Ich persönlich finde es, wie gesagt, sehr schwer die Autos zu vergleichen und zu sagen welches besser ist, weil beide verschieden Generationen sind und es kommt auf den Fahrer drauf an, was er mehr mag und was nicht, trotzdem würde ich den Aston Martin Vantage GT4 bevorzugen, weil ich ein sehr großes Potential im ganzem Fahrzeug sehe. Der Vantage ist um einiges älter, aber ist immer noch so schnell wie die neue Generation. Natürlich sind die neuen Autos nicht um Sekunden schneller, weil das Reglement dies nicht zulässt aber 0.2sek – 0.3sek sind möglich, weil die neue Generation bessere Elektronik hat. Noch ein Grund Wieso ich den Aston bevorzuge ist der Sound. Nichts ist besser als ein Straight Piped V8 Sound. Wird bei dem neuem Vantage leider nicht so sein, weil jetzt auf V6 Biturbo gewechselt wurde, aber das war wirklich ein Highlight von dem alten Vantage. Sonst ist es, wie gesagt, schwer die zwei zu unterscheiden. Ist wirklich eine persönliche Sache was man mehr mag, aber ich bevorzuge den Aston Martin Vantage GT4.
Wie sehr sind die Menschen in China am Motorsport interessiert? Kannst du das mit dem Interesse in Mitteleuropa vergleichen?
Für die Menschen in China ist der Motorsport noch neu und sehr fremd und die meisten kennen nichts anderes außer Formel ,1 aber auch das wächst weil die Regierung den Motorsport immer mehr unterstützt, welches wichtig ist, weil ohne Fans ist der Motorsport nicht gleich Motorsport. China braucht ein paar Jahre bis das Level auf dem Level von Europa ist, ich meine vor 15 Jahren ist hier noch kein einziges Auto gefahren und jetzt werden Rennen gefahren mit einem riesen Medien- und Livestream-Aufgebot mit den beste GT Fahrzeugen die es zur Zeit gibt. Medien sind hier sehr gut. Wir haben CCTV 5+, welcher der größte Sportsender in China ist und viele kleine private Livestream-Firmen, die alles immer übertragen und all das mit enormen Einschaltquoten. Und da sieht man das es die Leute interessiert, aber leider kommen nicht so viele zu den Rennen, das liegt aber auch der Kultur mit denke ich, weil China hatte früher sehr wenig mit Autos oder Motorsport zu tun gehabt und jetzt sind sie mittendrin. Es fehlt einfach die Leidenschaft die in Europa sehr viele Fans haben, aber auch das wird kommen, wie viele Sachen. Wenn man mal guckt was sich alles getan hat im Motorsport in China zu vor 3 Jahren ist es wirklich erstaunlich . Wir hatten hier eine gute Stecke, welche die Formel 1 Strecke in Shanghai ist und die Strecke in Peking, welche leider sehr klein ist. Heute haben wir um die 6-8 neue Strecken, welche in den letzten 3 Jahren gebaut wurden in ganz China.
Du bist ein junger Deutscher Rennpilot – warum fährst du in China Rennen?
Meine Familie und ich wohnen geschäftlich in Peking. Vor China haben wir 4 Jahre in Ungarn gelebt, wo mein Vater Rallye gefahren ist und ich Kart. In China ergaben sich viele Chancen für mich, wo wir auch sehr viel für getan haben um da zu sein wo ich jetzt gerade bin. Der geschäftliche Grund wieso wir im Ausland wohnen hat aber nicht mit dem Motorsport zu tun, wir betreiben Motorsport separat. Motorsport war bei uns schon immer im Blut. Meine Großeltern sind Rallye gefahren, genauso wie mein Vater und ich habe mich in die Rundstrecke verliebt, obwohl ich doch auch ein großer Rallyefan bin. Man muss dazu sagen, dass es nicht erzwungen ist von meinen Eltern, dass ich Motorsport mache, nur weil es quasi in der Familie liegt muss ich es nicht machen, aber Motorsport ist das was ich liebe und alles für mache und da unterstützen meine Eltern mich auch wo sie nur können. Dafür bin ich extremst dankbar!
Könntest du dir in der Zukunft vorstellen wieder in Europa ins Lenkrad zu greifen z.B. in eine der boomenden GT-Rennserien des ADAC (ADAC GT Masters und die ADAC GT4 Germany)?
Natürlich! Das ist gar keine Frage. Wäre eine Chance da, würde ich sie sofort nehmen und mein Talent in Europa zu beweisen. Es war schon immer mein Ziel in Europa zu fahren. In Europa sind alle großen Teams und Fahrer, vor allem in Deutschland. Für jeden Fahrer ist es das Ziel gegen die besten Fahrer zu fahren in den besten Teams im GT-Sport und auch selber als einer von den besten erkannt zu werden, deshalb ist es selbstverständlich mein Ziel in Europa oder in Deutschland zu fahren und dort auch weiterhin erfolgreich zu sein.
Wer weitere Informationen zu Yves Volte erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite sowie auf seinem Instagramaccount.
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