Zakspeed feiert in diesem Jahr 50-jähriges bestehen. Im ADAC GT Masters wird der Erfolgsrennstall aus Niederzissen mit zwei Mercedes AMG GT3 an den Start gehen.
Wir unterhielten uns mit Peter Zakowski, dem Teamchef von Zakspeed:
Im Jahr 2017 hat Zakspeed zwei Mercedes im ADAC GT Masters eingesetzt. Wenn wir mal vom Sachsenring absehen, wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonverlauf in der Serie?
2017 sind wir unseren Erwartungen sicherlich nicht ganz gerecht geworden. Wir hatten in der Saison auch einige mal Pech, wie am Lausitzring wo wir in Führung liegend leider abgeschossen wurden. Aber auch wir als Team haben Fehler gemacht, wenn ich beispielsweise an den Boxenstopp in Zandvoort zurückdenke. Wichtig ist es nun für 2018 aus den Fehlern zu lernen und wieder anzugreifen. Wir wollen wieder um Siege mitfahren.
Frage: Warum setzt Zakspeed, trotz des Vorfalls am Sachsenring, auch in diesem Jahr auf Mercedes und hat sich nicht einen neuen Hersteller gesucht?
Grundsätzlich sind wir mit der Performance des Mercedes GT3 zufrieden. Von Beginn an haben wir unser Vermarktungskonzept und unsere Logistik mit der Einführung des neuen GT3 auf drei Jahre festgelegt. Trotz der Vorfälle am Sachsenring wollen wir diesen Plan erfüllen und starten deshalb auch 2018 mit Mercedes. Es ist möglich, dass es 2019 zu Veränderungen kommt und wir dann über eine andere Marke nachdenken.
2017 fuhr Zakspeed ebenfalls im Blancpain GT Series Endurance Cup, beendete das Programm aber vorzeitig. Warum?
Aufgrund der Veränderungen der Serie hin zu einer Profiserie haben wir das Programm vorzeitig beendet. Wir sind in der Pro-Am Klasse gestartet. Nach dem Rennen in Silverstone haben wir zusammen mit unseren Kunden entschieden das Engagement nicht mehr fortzuführen. Die SRO hat jetzt reagiert und vergibt nur noch 26 Fahrerplätze an Profis. So gibt es wieder mehr Spielraum für die Amateure. Nichtdestotrotz planen wir 2018 keinen Start in der Blancpain, unser Fokus im GT3-Sport liegt auf dem ADAC GT Masters.
2018 startet die Mannschaft abermals im ADAC GT Masters. Mit Luca Stolz/Sebastian Asch hat Ihre Mannschaft bereits ein sehr schlagfertiges Fahrerduo. Mit was für Zielen starten Sie in die Saison? Können Sie bereits etwas zur Fahrerbesatzung des 2. Fahrzeugs etwas sagen?
Wir sind froh mit Luca Stolz und Sebastian Asch zwei erfahrene Piloten an unserer Seite zu haben. Sebastian hat bereits 2015 zusammen mit uns den Titel geholt. Auch 2018 wollen wir wieder um die Meisterschaft mitfahren. Das Ziel für das zweite Auto ist es, unser Juniorprogramm weiter fortzuführen. Wir hoffen in den nächsten 14 Tagen die endgültige Fahrerpaarung bekannt geben zu können.
Stehen für 2018 auch andere Serien für Zakspeed auf dem Zettel in denen man an den Start gehen wird?
Ja, auch 2018 werden wir Teams beim 24h-Rennen am Nürburgring unterstützen. Darunter unser Kunde Toyota GAZOO Racing Team Thailand. Wir hoffen zudem in der zweiten Saisonhälfte wieder Testfahrten für Nissan durchführen zu können. Darüber hinaus planen wir den Start mit Nissan beim 24h-Rennen 2019.
Schauen wir mal etwas in die Geschichte. Viele Fans des 24h-Rennens auf der Nordschleife denken bei dem Namen Zakspeed sofort zurück an die Viper mit der man lange Jahre an den Start ging. Wenn Sie jetzt an das Programm zurückdenken, an was denken Sie dann? Steigt da nicht auch etwas Wut in einem auf, da das Fahrzeug immer weiter eingebremst wurde und so möglicherweise weitere Siege bei dem Rennen verwehrt wurden?
Nein, bei uns steigt keine Wut auf. Im Gegenteil. Wir haben uns den technischen Änderungen durch die Veranstalter immer gestellt und diese als sportlichen Wettbewerb gesehen. Trotz des Einbremsen war es uns möglich Podestplatzierungen zu feiern und uns mit etablierten Werksteams zu messen. Wir waren immer wettbewerbsfähig. Das Einbremsen bzw. die BoP ist nun mal Teil des modernen Motorsports geworden und wir versuchen damit professionell umzugehen.
Frage: In diesem Jahr feiert Zakspeed das 50-jährige Jubiläum. In dem Zeitraum wurden über 480 Siege eingefahren und 22 Titel eingefahren – eine Bilanz auf die man stolz sein kann! Wie bewerten Sie die bisherige Geschichte des Teams?
Wir sind natürlich sehr stolz auf unsere Historie. Vor allem sind wir stolz, dass Zakspeed die unterschiedlichsten Herausforderungen sowohl im Werkseinsatz als auch im Privateinsatz gemeistert hat. Hinzu kommt, dass wir in vielen verschiedenen Rennserien wie Formel 1, DTM, Formel Super League, Superstars Series oder auch V8 Star an den Start gegangen sind und dort oftmals auch Siege und Meisterschaften einfahren konnten. Stolz sind wir auch auf unsere Handwerkskunst. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams sind wir nicht nur auf den Einsatz der Autos beschränkt, sondern können selbst ein Auto entwickeln und aufbauen. Trotz der Erfolge in der Geschichte sind wir gerade dabei uns für die Zukunft aufzustellen und uns auf den neuen Motorsport einzustellen.
Wer weitere Infos zu Zakspeed haben möchte, dem empfehlen wir die offizielle Facebookseite des Teams sowie die Website der Mannschaft.
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