Nico Menzel wird in diesem Jahr für KCMG einen Nissan GT-R GT3 beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring steuern. Gemeinsam mit Edoardo Liberati, Christer Jöns und Matthieu Vaxiviere steuert er den japanischen Sportwagen. Wir unterhielten uns mit dem Kelberger über das anstehende Rennen.

„Das Ziel eines jeden Rennfahrers ist natürlich, das Rennen zu gewinnen – wir müssen aber realistisch bleiben.“ So Nico Menzel, als wir ihn auf die Ziele im Rennen ansprachen. „Mit Matthieu, Christer, Edo und mir haben wir ein sehr konkurrenzfähiges Line Up und das gesamte KCMG Team macht einen unglaublichen Job. Einfach mal so zum Nürburgring zu kommen und gegen Teams anzutreten, die hier oben Jahrzehnte lange Erfahrung haben, ist eine Riesen Herausforderung. Das gewinnst du nicht auf Anhieb im ersten Jahr. Wir konnten unseren Nissan GT-R NISMO aber schon deutlich weiterentwickeln – beim 6h Qualifikationsrennen hat es zu einer Top10 Platzierung und dem ersten Rang in der Pro-Am-Wertung gereicht. Damit wären wir auch beim 24H Rennen sehr zufrieden.“

Das Engagement von Menzel im Team aus Hongkong, welches beim Einsatz in der Grünen Hölle von Schubert Motorsport unterstützt wird, kam erst sehr kurzfristig zustande. Im 3. VLN-Lauf ging er erstmals im Nissan an den Start, dazu fuhr er das Qualifikationsrennen in der Mannschaft, wo er mit seinen Partnern die Pro-Am-Klasse gewinnen konnte. Doch wie kam es überhaupt zum kurzfristigen Engagement von Menzel bei KCMG? „Genau, das ganze hatte sich relativ kurzfristig ergeben. Meine Pläne und die des Teams hatten sich plötzlich geändert und so setzen wir uns an einen Tisch“, erläutert der ehemalige BMW-Junior. „Dadurch, dass mein Vater bereits seit Beginn des Jahres im Team fährt, schaute ich regelmäßig vorbei. Man kannte sich also schon flüchtig. Als wir uns dann einig wurden, war ich überglücklich. Die Truppe ist in einer Werkstatt, nur 500 Meter von meinem Zuhause, beheimatet, kulturell bunt gemischt und echt geil drauf. Mein Heimrennen in einem GT3-Auto und diesem hochprofessionellen Umfeld bestreiten zu können, ist ein Traum!“

Ursprünglich sollte Menzel die komplette VLN-Saison sowie das 24h Rennen und das Qualifikationsrennen für das Wochenspiegel Team Monschau in einem Ferrari 488 GT3 steuern. Doch als weitere Leistungsbeschränkungen der GT3-Fahrzeuge für die Nürburgring-Nordschleife beschlossen wurden, zog Georg Weiss die beiden Ferrari aus der VLN zurück. (Hier mehr dazu). Somit stand Menzel kurz vor dem Saisonstart ohne Fahrerplatz in der VLN da. „Eine so kurzfristige Absage eines Projekts ist natürlich extrem bitter, da man zu diesem Zeitpunkt fast keine Chance mehr hat, ein Alternativprogramm zu finden.“ Doch Nico Menzel hatte Glück. Kurzfristig fand er bei Mühlner Motorsport einen Fahrerplatz und steuert dort einen Porsche Cayman GT4 in der Cayman GT4 Trophy. „Zum Glück hat mich Bernhard Mühlner „Last Minute“ in sein Team geholt. Bis jetzt konnten wir beide Rennen in der Cayman Trophy gewinnen und stehen auf Platz 1 in der Cup3 Meisterschaft. Es macht einfach unglaublich viel Spaß in der sehr engen und konkurrenzfähigen Klasse Rennen über 4 Stunden, Rad an Rad zu bestreiten. Da bin ich Bernhard wirklich sehr dankbar für das große Vertrauen in solch kurzer Zeit“, so Nico Menzel.

„Für den Rest der VLN-Saison werde ich weiterhin zusammen mit Moritz Kranz und Michael Rebhan auf dem Mühlner Motorsport Cayman sitzen und versuchen die Meisterschaft einzufahren. Ich hoffe, wir können bei VLN4 da weitermachen, wo wir bisher aufgehört haben. Dabei haben wir natürlich auch ein Auge auf die VLN Gesamtmeisterschaft, in der ich momentan auf Rang 3 liege. Es wäre natürlich klasse, wenn sich neben der VLN in anderen Serien noch weitere Renneinsätze ergeben würden – da ist bisher aber nichts geplant“, so Menzel zu seinem restlichen Saisonprogramm.

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