Scherer Sport PHX gewinnt auch das zweite Rennen der ADAC 24h Nürburgring Qualifiers.

Gelungener Prolog für die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring vom 19. bis 22. Juni: Die ADAC 24h Nürburgring Qualifiers boten an diesem Wochenende alles, was Langstreckenrennen auf der legendären Nordschleife ausmacht. Anspruchvollste Wetter- und Streckenbedingungen, packendes Racing und dramatische Rennverläufe machten nicht nur Appetit auf den Saisonhöhepunkt, sondern boten perfekte Bedingungen für die letzten Vorbereitungen der Teams. Im verregneten ersten Lauf am Samstagabend setzte sich der Porsche 911 GT3 R (992) von Scherer Sport PHX durch, und auch im zweiten Rennen am Sonntagnachmittag hatte das Team der 24h-Titelverteidiger die Nase vorne. Laurens Vanthoor wurde nach 27 Runden vor den Markenkollegen von Falken Motorsports #33 und Manthey EMA #911 als Sieger abgewinkt. Nun bleiben den Teams knapp vier Wochen für die Vorbereitungen auf die 24h – genügend neue Erkenntnisse nehmen die Teilnehmer nach dem ereignisreichen Wochenende mit.

Im Top-Qualifying für das Sonntagsrennen eroberte GetSpeed (Mercedes-AMG GT3 #14) die Pole Position und lieferte sich in der Startrunde ein fantastisches Duell mit dem Scherer-PHX-Porsche. Bei abtrocknenden Streckenverhältnissen gingen beide Spitzenreiter aber schon nach der ersten Runde an die Box, um auf Slicks zu wechseln – und ebenso machten es auch eine Reihe weiterer Teams. Das sorgte für reichlich Bewegung im Starterfeld und viel zusätzliche Renn-Action im weiteren Verlauf.

Nach der ersten Rennstunde lag der Manthey-Porsche 911 GT3 R #911 in Führung, der das Top Qualifying wegen Reparaturarbeiten ausgelassen hatte und deshalb vom Ende der ersten Startgruppe losgefahren war. Bis zur Rennhalbzeit hatte sich das Geschehen konsolidiert, und der Abt-Lamborghini #27 sammelte ebenso Führungsrunden wie GetSpeed oder auch die Porsche von Scherer Sport PHX (#16) und Falken (#33). Schließlich erwies sich die Strategie von Scherer PHX aber als die erfolgreiche, und Laurens Vanthoor steuerte den blauen „Elfer“ der 24h-Vorjahressieger als Erstplatzierter durchs Ziel. „Dass es ausgerechnet in der letzten Runde noch anfing zu regnen hat es vielleicht unnötig spannend gemacht“, grinste der Belgier, „aber ansonsten lief es super für uns. Wir konnten jederzeit pushen und die Reifen haben die Acht-Runden-Stints mitgemacht.“ Auch Teamkollege Patric Niederhauser freute sich: „Der Doppelsieg an diesem Wochenende war ein Mega-Einstand für uns beide und eine perfekte Vorbereitung auf die 24h. Für uns sind die Voraussetzungen jetzt bestens. Die Nordschleife hat heute wieder einmal gezeigt, warum sie „Grüne Hölle“ genannt wird mit der abtrocknenden Strecke zu Rennbeginn, dem Rennen bei trockenen Bedingungen und Regen kurz vor Schluss.“

Da beide 24h-Qualifiers-Rennen auch als Läufe der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) zählten, lag zusätzliche Aufmerksamkeit auf dem Kampf in den unterschiedlichen Wertungsklassen des Starterfeldes. Das Team um Arne Hoffmeister und Tim Scheerbarth war als ungeschlagener Klassenprimus der Cup2-Porsche angereist und verteidigte gemeinsam mit David Jahn die so erarbeitete NLS-Gesamtführung auch im ersten Rennen am Samstag. Im zweiten Heat sah es lange nach einem erneuten Klassensieg aus, doch am Ende reichte es nicht. Sie verloren damit auch die NLS-Führung, die nun gleich zwei Teams nach ihren jeweiligen Klassensiegen übernehmen: Nick Wüstenhagen, Ranko Mijatovic und Tobias Wahl gewannen für FK Performance Motorsport im BMW M4 GT4 #187 in der Klasse SP8T. In der Cup-Klasse der BMW M240i Racing Cup war das Adrenalin Motorsport Team Mainhattan Wheels (#650) siegreich, in dem Sven Markert, Kevin Wambach und Adrian Rziczny antreten.

Drei NLS-Wochenenden und die beiden 24h-Qualifiers-Rennen liegen nun hinter den Teams, die nun in die finalen Vorbereitungen für das Rennen des Jahres gehen. Als vorläufiger Favorit dürfen beim Saisonhöhepunkt wohl die Porsche gelten, die in der NLS-Saison brillierten und auch bei den 24h Qualifiers beide Läufe gewannen: Fünf Siege sind eine Ansage. Doch in der Spitzengruppe werden mit Aston Martin, Audi, BMW, Ferrari, Ford, Lamborghini und Mercedes-AMG voraussichtlich sieben andere Fabrikate an der Spitze des Feldes vertreten sein, und die Mercedes-AMG von GetSpeed oder der Abt-Lambo zeigten mit einer starken Leistung bei den Qualifiers, dass es bei den 24h einen Kampf mit offenen Visier geben wird. Das gilt auch für die rund 20 Wertungsklassen, in denen vom reinrassigen Rennboliden bis zum seriennahen Produktionswagen alles vertreten ist, was Racing attraktiv macht. Auch die vielen Attraktionen im Rahmenprogramm auf und neben der Strecke machen den Besuch zu einem Muss: Die Organisatoren erwarten deshalb auch in diesem Jahr über 200.000 Besucher am Rennwochenende.

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