Der chilenische Rennfahrer Benjamin Hites fährt seit dieser Saison im ADAC GT Masters. Zusammen mit dem Lamborghini-Werkspiloten Marco Mapelli teilt er sich das Cockpit im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Grasser Racing Team. Im Interview spricht der 24-Jährige über sein an James Hunt angelehntes Helmdesign, seine Anfänge im Motorsport und die Chance im ADAC GT Masters.
Dein Helm-Design ist stark an den Helm des berühmten Formel-1-Weltmeisters James Hunt angelehnt. Was steckt dahinter? Warum hast du dieses Design für dich gewählt?
Der Film „Rush“ und die Story hinter James Hunt gefällt mir sehr gut. Er war sowohl auf als auch neben der Strecke eine spezielle Persönlichkeit, zu der es viele spektakuläre Geschichten gibt. Sein Fahrstil und sein Charakter haben mich inspiriert, er ist mein Idol. Mit dem Helmdesign erinnere ich nicht nur an James Hunt, sondern zeige mit den Farben auch die Verbundenheit zu meiner Heimat.
Auf deinem Anzug prangen die Olympischen Ringe. Was hat es damit auf sich?
Es ist das Logo des chilenischen Teams, das von der Regierung für die Olympischen Spiele ausgewählt wurde. Auch wenn Motorsport nicht zu den olympischen Disziplinen gehört, möchte ich dennoch die Mannschaft und mein Land damit unterstützen.
Wie bist du zum Motorsport gekommen?
Es fing damit an, dass mir mein Vater ein Kart geschenkt hat. Ich war damals noch sehr jung und sofort fasziniert. Nachdem ich in meiner Heimat in einer nationalen Kart-Meisterschaft startete, zog es mich aufgrund der besseren Chancen nach Argentinien. Dort fuhr ich in der argentinischen Stock-Car Meisterschaft „Top Race Series“. Besonders durch die hohe Leistungsdichte und die harte Gangart auf der Strecke war es eine sehr lehrreiche Zeit für mich. Parallel dazu nahm ich auch an der Ferrari Challenge in den USA teil. In den letzten Jahren war ich in verschiedenen europäischen GT-Serien unterwegs und genieße nun die Herausforderung im ADAC GT Masters.
Lebst du in Europa oder in deiner Heimat Chile?
Während der Saison lebe ich in Barcelona. Wenn mal drei oder vier Wochen keine Rennen oder Tests anstehen, fliege ich auch gerne zu meiner Familie. Nach der Saison verbringe ich die Zeit von Oktober bis Februar in meiner Heimat.
Besucht dich deine Familie schon mal an der Rennstrecke?
Mein Vater versucht, zu jedem meiner Rennen zu kommen. Manchmal reisen auch meine Mutter und meine Schwester zu den Veranstaltungen. Ich freue mich immer über die Unterstützung meiner Familie.
In Hockenheim hast du einen neuen Qualifying-Rekord aufgestellt, nur einen Tag später fuhr Arjun Maini noch schneller. Wie traurig bist du darüber?
Für mich war es ein fantastisches Gefühl, direkt in meinem ersten Qualifying den Rundenrekord einzustellen. Natürlich ist es schade, dass die Zeit am darauffolgenden Tag erneut gebrochen wurde, aber ich freue mich nach wie vor über die Pole-Position.
Wie wichtig ist es für dich, dass mit Marco Mapelli ein Lamborghini-Werksfahrer an deiner Seite ist?
Es ist gut, jemanden an der Seite zu haben, der einen Maßstab setzt. Daran kann ich mich orientieren und meine Form weiter verbessern.
Wo liegt für dich die größte Herausforderung, aber auch Chance im ADAC GT Masters?
Einige Strecken in diesem Jahr sind neu für mich. Da gilt es, besonders in den Freien Trainings möglichst viele Runden zu absolvieren. Außerdem ist der Kampf um die Meisterschaft sehr eng, da müssen wir immer konzentriert arbeiten. Das ADAC GT Masters ist eine gute Plattform, um zu lernen und um sich als junger Fahrer zu beweisen. Viele Profi-Piloten sind bereits aus der Serie hervorgegangen und diesen Weg möchte ich ebenfalls einschlagen.
Welche ist deine Lieblingsstrecke im ADAC GT Masters?
Bislang gefällt mir der Hockenheimring Baden-Württemberg am besten. Allerdings war ich auf dem Norisring erstmals auf einem Stadtkurs unterwegs und das hat mir auch richtig Spaß gemacht.
Was treibst du abseits der Rennstrecke in deiner Freizeit?
In meiner Freizeit trainiere ich im Fitnessstudio und fahre mit dem Fahrrad. Außerdem verbringe ich die Zeit gerne mit Freunden.
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