Fehlende Gehaltszahlungen von über 100.000 € – Mitarbeiter von T3 Motorsport haben eine Strafantrag wegen Betrugsverdacht gegen das Team aus Dresden eingereicht.

T3 Motorsport droht nun auch juristischer Ärger. Teammitglieder haben gegen das Team einen Strafantrag wegen Betrugsverdachts eingereicht. Die Mitarbeiter werfen dem Team vor, dass sie mit dem Vorwand engagiert wurden, obwohl das Team wusste, dass sie nicht für ihre Arbeit entschädigt weren können, wie sie Motorsport-Total.com mitgeteilt haben. Zudem gehe es um Gerüchte, dass das Team zahlungsunfähig sei, obwohl kein Insolvenzantrag gestellt wurde.

Insgesamt betragen die offenen Rechnungen und Zahlungen an die 15 Mitarbeiter über 100.000 €. Die Mitarbeiter haben als Ingenieure und Mechaniker in dem Team teilweise auf freier Basis oder als Festangestellte gearbeitet. Dabei handle es sich um Spesen, aber auch um die Entgelte von den ersten zwei DTM-Rennwochenenden und den offiziellen Tests in Portimao und in Hockenheim. Zudem ist der Einsatz einer Mitarbeiter bei den 24h Daytona im Januar noch unbezahlt.

Mit dem Strafantrag wurde nun die Staatsanwaltschaft aufgefordert, Ermittlungen anzustellen. Wenn tatsächlich eine Straftat vorliegt, klagt der Staat gegen die Verantwortlichen.

T3 Motorsport reagierte auf Anfragen zu diesem Thema nicht.

„Uns geht es nicht darum, dass diese Firma pleite geht, sondern dass wir für unsere Arbeit bezahlt werden“, so ein langjähriger Mitarbeiter des Rennstalls, der namentlich nicht genannt werden will, gegenüber Motorsport-Total.com. „Und zumindest mal die Zahlungen getätigt werden, die immer noch offen sind. Wir bekommen nach wie vor Post vom ersten Saison-Wochenende in Portimao, weil Maut vom Leihwagen nicht bezahlt wurde – oder die Hotelrechnung. Da kommt seit dem Lausitzring-Wochenende jede Woche irgendwas. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir haben dem Team sogar Geld vorgestreckt und haben trotzdem unsere Arbeit gemacht – und werden jetzt einfach hängen gelassen.“

Das sich der Rennstall in finanzieller Schieflage befindet, war den Teammitgliedern seit dem Rennwochenende auf dem Lausitzring klar. Bei der Vorbereitung auf das DTM-Wochenende kam die Polizei zum Teamsitz und kratze das Zulassungssiegel von dem Teamtransporter ab. „Damals hätten wir wissen müssen, dass das auf wackeligen Beinen steht und wahrscheinlich die Versicherung nicht bezahlt wurde“, so der Mitarbeiter. „Aber wir haben trotzdem weitergemacht.“

In Folge der Vorkomnisse haben die Teammitglieder mehrfach versucht außergerichtlich an den offenen Geldbetrag zu kommen und haben auch zwei Mahnbescheide gegen das Team eingereicht, welche aber beide von der T3 Motorsport GmbH widersprochen wurden, was ohne die Nennung von Gründen möglich ist, da so eine Insolvenz verhindert werden kann. Nach den Widersprüchen sahen die Teammitglieder im Strafantrag den letzten Ausweg.

„Wir sind gesprächsbereit, denn wir hatten ja auch eine geile Zeit, haben viele Jahre intensiv zusammengearbeitet und viel Spaß gehabt. Umso mehr tut es weh, dass das jetzt so läuft. Deswegen sind wir auch menschlich sehr enttäuscht“, so das Teammitglied abschließend.

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