T3 Motorsport-Mitgründer und Gesellschafter Stefan Jugel äußert sich zu den Vorkommnissen der letzten Tage.

In den letzten 48 Stunden überschlugen sich die Meldungen zu T3 Motorsport. Der dänische GT-Star Nicki Thiim beendete die Zusammenarbeit mit dem Team. Danach zog der Rennstall aus Dresden beiden DTM- und DTM Trophy-Fahrzeuge vom Rennwochenende in Imola zurück – hier mehr dazu. Schlussendlich wird der BCMC Group Audi in der DTM Trophy starten, eingesetzt von EastSide Motorsport – hier mehr dazu.

T3 Motorsport-Mitgründer und Gesellschafter Stefan Jugel wandte sich nun an die Öffentlichkeit. „Wir sind zum Schluss gekommen, das es nicht seriös wäre, jetzt mit einem Ersatzfahrer nach Imola zu fahren, der nicht getestet hat oder vielleicht den Lamborghini nicht kennt“, so Jugel gegenüber Motorsport-Total.com. „Wir haben uns daher entschieden, erst mal ein Reset zu machen, um zu schauen, wo wir jetzt stehen und was wir mit dem bestehenden Budget und den bestehenden Sponsoren stemmen können.“ Aufgrund der unsicheren Lage kann derzeit auch nicht gesagt werden, ob das Team in diesem Jahr oder nächstes Jahr in die DTM zurückkehrt.

Jugel vertritt zudem derzeit den eigentlichen Teamchef Jens Feucht. Feucht musste nach einer schweren Infektion auf die Intensivstation eingeliefert werden und befindet sich auf dem Weg der Besserung, wie Jugel bestätigte. Er hat die Intensivstation mittlerweile verlassen, ist aber noch nicht, wie von ihm gewohnt, belastbar.

Stefan Jugel erklärt weiter, warum zumindest nicht Esmee Hawkey in Imola startet. Er deutet an, dass die Britin nicht ganz unschuldig an ihrem Nichtstart ist. „Wir haben ein Problem mit diesem Auto. Wir haben klare, abgeschlossene Verträge, die eine klare Leistung und Vergütung vorsehen. Und da ist man im Rückstand. Wir müssen so eine Entscheidung treffen, weil bei jedem Event Kosten verursacht werden, die gedeckt werden müssen. Wir arbeiten auch mit Subunternehmern und Lieferanten zusammen, die bezahlt werden müssen.“ Dies kollidiert mit der Aussage von Hawkey in den sozialen Netzwerken, dass ihr Nichtstart an Gründen außerhalb ihres Wirkungsbereichs liegt.

Rund um das 24h-Rennen auf dem Nürburgring drangen erste Informationen zum Team, dass die Zusammenarbeit mit Thiim enden könnte. „Für uns war es aber am Ende auch eine Überraschung, dass es so gekommen ist.“ Doch Jugel nimmt den Dänen in Schutz, gerade nachdem er in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken von vielen T3 Motorsport-Fans angegriffen wurde: „Ich will Nicki keinen Vorwurf machen, denn es war eine exzellente Zusammenarbeit. Er hat auch sein Management hinter sich.“

Doch wie geht es nun mit T3 Motorsport weiter? Laut Informationen aus Insiderkreisen muss der Rennstall aus Dresden bis zu mehrere Hunderttausend Euro Vertragsstrafe an die ITR zahlen. Dies bestätigt auch Jugel: „Es gibt entsprechende Verträge und entsprechende Vertragsstrafen, die substanziell sind.“

Ob und wann das Team überhaupt in die Rennserie zurückkehrt ist offen. Diese Entscheidung braucht Zeit. Zudem schließt Jugel auch eine Insolvent nicht aus: „Das könnte auch eine der Optionen sein. Wir müssen schauen, wo wir stehen – und dann müssen wir eine Entscheidung treffen.“

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