Markus Winkelhock spricht über den neuen Audi R8 LMS GT3 evo II. Zudem erklärt er, warum sich sein Team für das 24-Stunden-Rennen keinerlei Ziele gesetzt hat.
Gemeinsam mit Kuba Giermaziak, Kim Luis Schramm und Michele Beretta startet Markus Winkelhock 2022 für Scherer Sport by Phoenix beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Dabei freut sich der dreimalige Gesamtsieger sehr über die Rückkehr der Fans rund um die Nordschleife: „Jeder Fahrer kann es wohl bestätigen, dass es toll ist, jetzt endlich wieder Fans an der Strecke zu haben, diese Atmosphäre rund um die Nordschleife schwingt im Unterbewusstsein in jeder Runde mit.“
Zum 2022er Rennjahr überarbeitete Audi die GT3-Version des R8 LMS. Der Audi-Routinier ist voll des Lobes über das evo II-Modell: „Unser neuer Audi R8 LMS evo II ist ein geniales Auto geworden. Das Set-up Fenster ist jetzt ein bisschen größer geworden – das Auto ist nicht mehr ganz so spitz zu fahren. In schnellen Kurven ist das Auto neutraler, was die Fahrbarkeit etwas einfacher macht. Darüber hinaus haben wir jetzt eine Klimaanlage, die das Fahren, besonders bei Doppelstints, wesentlich entspannter macht, da die Innentemperatur im Auto um einiges gesenkt werden konnte.“
Winkelhock zieht einen Vergleich mit seinen 2012er Siegerwagen, den er beim Adenauer Racing Day gefahren ist: „Gestern habe ich den Bilstein Audi aus dem Jahr 2012, mit dem ich mein erstes 24h-Rennen gewonnen habe, zum Adenauer Racing Day gefahren. Da hat man deutlich die zehnjährige Entwicklung des Audi R8 gesehen. Das Auto war damals schon sehr spartanisch ausgerüstet, so hatten wir zum Beispiel am Lenkrad nur zwei Knöpfe.“
Zudem erläutert der 41-Jährige, was die Kunst des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring ist. „Ich habe gerade zu Beginn des Qualifyings meine ersten Runden gedreht, bei denen sich unser Auto gleich super angefühlt hat. Wie immer war es natürlich toll, einige Runden auf der Nordschleife drehen zu können, denn das hier ist eine Strecke, die nie langweilig wird. Also ich bin ready to race. Die BoP wird immer enger und enger – dadurch wird das Rennen immer schwieriger, denn bei dem ausgeglichenen Feld musst Du immer pushen – auch im Verkehr. Da ist es die Kunst das Risiko abzuschätzen – wir hatten eben gerade schon einen kleinen Kontakt mit einem Konkurrenten. Es nutzt nichts, wenn ich 23h der Schnellste bin und dann in der letzten Runde ausfalle. Du musst die Zielflagge sehen.“
Für das anstehende Rennen hat sich das Team, aufgrund des engen Feldes, kein seperates Ziel gesetzt: „Es gibt so viele Autos, die hier theoretisch gewinnen können, deshalb haben wir uns für dieses Jahr kein Ziel gesetzt. Wir gehen das Rennen entspannt an und jeder versucht sein Bestes zu geben. Dann werden wir sehen, auf welchem Platz wir am Sonntag um 16.00 Uhr die Zielflagge sehen.“
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