„Balance of Politics“ – octane126 kritisiert die Fahrzeugeinstufung des Ferrari 488 GT3 beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring sowie die Fairness im Starterfeld massiv.

Rundumschlag von octane126 vor dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Das Ferrari-Team aus der Schweiz kritisiert dabei die Fairness im Starterfeld und die Fahrzeugeinstufung scharf. Die BoP wird von dem Team nur noch als Balance of Politics bezeichnet.

Das Team gibt in einem Statement bekannt:

FAIRNESS

Überschattet werden unsere Vorfreude und unser Stolz jedoch durch das unsportliche Verhalten der Mitbewerber, sowohl auf der Rennstrecke als auch auf der politischen Ebene. Es macht für uns nicht erst diese Saison den Anschein, dass die deutschen Automobilwerke keine andere Möglichkeit sehen, uns loszuwerden, als uns auf der Strecke rauszuboxen oder durch politische Entscheide am fairen Wettkampf zu behindern. Zufall oder nicht, die Ereignisse hinterlassen bei uns ein großes Fragezeichen.

In beiden Läufen dieses Jahres fand unser Einsatz durch markante Fahrfehler anderer Piloten abrupt ein Ende; In beiden Läufen wurde unser Fahrzeug durch das Missachten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit unter Code 60 oder doppelt gelber Flagge aus dem Rennen geknallt; In beiden Läufen erhielten die Fahrer weder eine entsprechende Sanktion noch erfolgte ein fairer Ausgleich. Die Folgen und massiven Auslagen durfte octane126 allein tragen. In der Regel bedeuten solche Unfälle für ein privat geführtes Rennteam das Saisonende. Auch octane126 ist ein kleines Privatteam und kann solch immense Kosten im Vergleich zu den grossen Werkteams äusserst schwer auf Dauer selbst stemmen.

Absolut unverständlich fällt der Vergleich mit der eigenen Strafbemessung aus. Während andere Teams keinerlei Maßregelungen erwarten müssen, werden unsere Piloten für ihr Fehlverhalten zu Recht bestraft – Siehe Jonathan Hirschi, welcher vergangene Saison für 2 Rennen gesperrt wurde und eine Buße über EUR 6’000 erhielt, da er einen Konkurrenten touchierte. Deutsche Werksfahrer müssen solche Maßregelungen offensichtlich nicht erwarten.

BALANCE OF PERFORMANCE

Das leidigste Thema ist und bleibt jedoch die Balance of Performance (BOP), die inzwischen passender als Balance of Politics bezeichnet werden müsste. Wie kann und darf es sein, dass wir bereits im vergangenen Jahr 2021 einen grossen Teil an PS einbüssen mussten und somit nicht mit der Top Speed der anderen Teams mithalten konnten? Nach unserem Sieg in der NLS3 2020, welcher uns im Nachhinein aufgrund falsch gekennzeichneter Reifen wieder aberkannt wurde, besassen wir noch 30 PS mehr. Im darauffolgenden Rennen wollte man uns erneut disqualifizieren, da wir angeblich zu viel Leistung hatten. Das frühzeitig ausgerufene Urteil wurde jedoch wegen eigenen Messfehlern zu unseren Gunsten widerrufen.

Zum 24H Rennen im gleichen Jahr wurden uns diese 30 PS wieder aberkannt und ein Jahr später erhielten wir gerade mal 8 PS zurück. Aber auch diese wurden uns auf dubiose Weise im NLS7 wieder entzogen.

So stehen wir heute da, schwach und ausgebremst wie noch nie zuvor…

Diesen Fakt unterstreichen die offiziellen Daten des ADAC Nordrhein e.V. Die folgenden Grafiken zeigen, dass unser Ferrari unter den führenden Teams mit der geringsten Top Speed ausgestattet ist und das absolute Schlusslicht führt. Die Differenz beläuft sich auf mehr 10 km/h im Vergleich zu unseren Konkurrenten BMW und Porsche.

Um diese Limitierung noch deutlicher zu machen: Auf der 4km langen Döttinger Höhe, wo die Top Speed greifen kann, haben wir unter den jetzigen Bedingungen und gegenüber den schnellsten Fahrzeugen einen Verlust von 10.74 km/h, was sich in 2.01 Sekunden Zeitverlust und 151.68m Rückstand auf der Strecke auswirkt!

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