Im ausführlichen Interview spricht Madpanda Motorsport-Teameigner Ezequiel Perez Companc über den ADAC GT Masters-Einstieg – hier mehr dazu, das Programm in der GT World Challenge Europe und die Entwicklung des Teams.
Madpanda Motorsport steigt 2022 in das ADAC GT Masters ein. Wie wichtig ist dir das Programm, gerade mit deiner Historie in der Serie?
Ich freue mich sehr in der Rennserie zu starten! Ich hatte meine besten Momente als Fahrer im ADAC GT Masters und daher ist es toll mit Madpanda zurückzukehren! Unser Ziel ist es eine solide Debütsaison zu haben, wo wir mehrere Podestergebnisse einfahren können und uns einen Namen in der Serie zu machen.
Wäre es möglich, dass du einer der Piloten von Madpanda Motorsport dort bist?
Momentan ist eine Chance, ja. Ich bin mir sicher, dass ich dem Team mit meiner Erfahrung helfen kann, die ich 2017 und 2018 als Pilot von GRT im ADAC GT Masters sammeln konnte, wo wir einige tolle Ergebnisse eingefahren haben. Wir haben unsere eigene Entwicklung seit dem Start des Teams gemacht, ohne Unterstützung von AMG oder Werkspiloten und dabei haben wir ein großartiges Level an Wettbewerbsfähigkeit erreicht. Darauf sind wir sehr stolz und dies wollen wir so weitergehen.
War es eine schwierige Entscheidung sich für das ADAC GT Masters aus dem GT World Challenge Europe Sprint Cup zurückzuziehen? Und wäre ein Programm sowohl im ADAC GT Masters als auch im Sprint Cup möglich gewesen?
Das war eine sehr schwierige Entscheidung, da wir sehr glücklich in den SRO-Rennserien sind – sowohl dem Sprint Cup als auch den Endurance Cup. Wir haben geprüft alle drei Serien zu bestreiten und es wäre für uns auch möglich gewesen, doch auf Grund des hohen Risikos unsere Performance zu beeinflussen haben wir uns dagegen entschieden. Wenn wir ein zweites Chassis hätten, dann hätten wir sicher ernsthaft versucht dies möglich zu machen!
Die Basis von Madpanda Motorsport ist in der Nähe des Circuit de Catalunya. Wird dadurch das ADAC GT Masters eine logistische Herausforderung? Oder schaut ihr euch nach einem zusätzlichen Stützpunkt in Deutschland um?
Ja, dies wird unser größter Nachteil im ADAC GT Masters verglichen mit den anderen Teams. Wir haben eine weite Anreise und absolvieren eine zweite Meisterschaft, weshalb wir großen logistischen Stress haben. Wir haben bereits alles geplant, einschließlich Kompromissszenarien, um alles unter Kontrolle zu haben. Wir sind bereit für die Herausforderung!
Das Team startet auch im GT World Challenge Europe Endurance Cup – wie wichtig ist dieses Programm für Madpanda Motorsport?
Es wird unser drittes Jahr sein und nachdem wir letztes Jahr die TotalEnergies 24 Hours of Spa gewonnen haben, wollen wir diesen Sieg verteidigen. Zudem wollen wir im Endurance Cup noch mehr Topergebnisse einfahren. Unser Ziel ist hauptsächlich die 24h Spa erneut zu gewinnen und damit den Silver Cup im Endurance Cup.
Madpanda Motorsport wurde vor der Saison 2020 gegründet – wie zufrieden bist du mit der bisherigen Entwicklung?
Sehr glücklich! Wir haben unsere hohen Ziele, die wir uns jedes Jahr stellen, alle erreicht, worauf ich sehr stolz bin. Unser Niveau an Professionalität und Wettbewerbsfähigkeit ist sehr hoch, gerade da wir bislang nur Fahrer mit Silber-Einstufung eingesetzt haben. Unser Motto ist, dass harte Arbeit Talent schlägt, wenn das Talent nicht hart genug arbeitet. Als recht junges Team erfahrene Teams mit viel Erfahrung und größeren Budget zu schlagen, ist sehr zufriedenstellend!
Madpanda Motorsport ist eines der populärsten Teams im GT-Sport im Social Media-Bereich. Wie wichtig ist die Interaktion mit den Fans für euch?
Wir sind all unseren Fans sehr dankbar! Egal ob sie uns vom ersten Tag unterstützen, oder erst kürzlich zur Panda-Familie beigetreten sind. Wir sind ein Pandemieteam. Wir hatten bislang nicht die Möglichkeit unsere Fans richtig an der Strecke zu begrüßen, worauf wir uns sehr freuen. Wir planen viele Dinge für dieses Jahr. Ich denke, dass die Highlights die 24h Spa, das Family & Freinds Festival auf dem DEKRA Lausitzring und unser Heimrennen in Barcelona werden. Wir werden unsere Freunde und Fans bei jedem Rennen, welches wir absolvieren mit speziellen Aktivitäten begrüßen. Die Panda-Fans können sich freuen!
Madpanda Motorsport ist ein eher ungewöhnlicher Name im Motorsport – wie bist du darauf gekommen?
Das ist eine gute Frage, auf die bislang noch niemand eine Antwort bekommen hat. 😀 Das wichtigste ist, dass unsere Fans den Namen mögen, und wir mögen ihn auch! Wir identifizieren uns nicht als traditionelles Team, sondern als Spaßmannschaft, die den Menschen auch in schwierigen Zeiten ein Lächeln ins Gesicht bringt. Zudem wollen wir unsere Fans mit coolen Aktionen überraschend. Schlussendlich sind wir ein hart arbeitendes und sehr professionelles Performance Team, welches seit dem Start Topergebnisse eingefahren hat. 2020 haben wir den Silver Cup in der GT World Challenge Europe gewonnen 2021 den Silver Cup bei den 24h Spa.
Planst du bereits zukünftige Entwicklungen des Teams?
Wir haben viel auf unserer Liste stehen! Doch wir halten diese privat. Ich kann nur so viel sagen: Erwartet uns in jedem Jahr stärker! Ich liebe den Motorsport, da es keine Grenze gibt, wie sehr man wachsen und sich verbessern kann. Jeder bei Madpanda Motorsport ist hungrig als Team zu wachsen und jedes Jahr besser zu performen. Wir haben eine gute Chemie im Team, was ein großer Vorteil ist.
Wäre ein Juniorprogramm im GT4 eine Möglichkeit? Mit der GT4 European Series und der ADAC GT4 Germany fahren hochkarätige GT4-Meisterschaften auf euren Veranstaltungen.
Das ist etwas, woran wir seit einigen Jahren arbeiten. Wir wissen, dass AMG kein offizielles Juniorprogramm hat. Dadurch nehmen wir die Aufgabe direkt in unsere Hand und versuchen mit Mercedes GT4-Teams zusammenzuarbeiten. Momentan haben wir eine enge Zusammenarbeit mit dem NM Racing Team, welches ebenfalls aus Spanien kommt und von Nil Montserrat geführt wird. Wir schauen, dass junge Talente mit ihnen in die GT4 einsteigen und Schritt bei Schritt in die GT3 einsteigen mit Tests und Renneinsätzen, wenn sie dafür bereit sind. Madpanda Motorsport ist offen mit anderen GT4-Teams, egal ob sie ein Mercedes-Team sind oder nicht, zu sprechen, wenn sie helfen möchten die Fahrer in den GT3-Sport zu entwickeln.
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