Neuzugang mit bekannten Namen im Hintergrund: Mit ZVO Racing feiert 2021 ein neues Team in der Deutschen GT-Meisterschaft und der ADAC GT4 Germany seine Premiere. Ein Blick hinter die Kulissen des Rennstalls aus Rheinland-Pfalz, der in beiden Rennserien Fahrzeuge von Mercedes-AMG einsetzen wird.
Initiiert wurde das Team, das unter dem Bewerbernamen „Drago Racing Team ZVO“ antreten wird, von Philipp Zakowski (35), zuletzt einer der Geschäftsführer bei Zakspeed, und dem ehemaligen DTM-Rennsieger Jörg van Ommen (59). „Ich habe mich entschieden, etwas Neues zu machen, und habe Kontakt mit Jörg aufgenommen. Wir kennen uns schon seit meiner Kindheit, da unsere Eltern befreundet sind. Jörg ist in den 1990ern auch für Zakspeed gefahren und ich später in seiner Kartserie.“
Van Ommen hat seit 2005 seinen eigenen Rennstall JvO Autosport und hat sich zudem einen Namen mit der Organisation von Events einen Namen gemacht. „Wir haben zuletzt im vergangenen Winter zusammengearbeitet, als wir für Zakspeed wegen Terminüberschneidungen Renneinsätze übernommen haben.“ Aus dieser Basis entstand nun ZVO Racing. „Alleine hätte ich das ADAC GT Masters nicht gemacht“, sagt van Ommen. „Ich bin schon die alte Generation, aber für solch ein Projekt muss die jüngere Generation dabei sein. Und da ist Philipp genau der Richtige.“ Teamsitz bleibt der Hangar Zero am Flughafen Mendig, wo JvO Autosport bereits ansässig war. „Der Hangar ist ideal und ein Alleinstellungsmerkmal von uns“, ist sich van Ommen sicher. „Wir können dort Events veranstalten und durch die angrenzende Teststrecke Showruns oder Taxifahrten anbieten, aber auch Roll-outs absolvieren.“
ZVO Racing setzt auf ADAC GT Masters-Plattform
Als Betätigungsfeld wählten die beiden Teamchefs die ADAC GT Masters-Plattform – für Zakowski eine einfache Entscheidung: „Ich kenne die Serien des ADAC aus den vergangenen Jahren sehr gut. Das Format passt, sie sind eine ideale Plattform für Partner und Sponsoren. Daher kam für uns auch nichts anderes in Frage.“ Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das Thema Nachhaltigkeit. Zakowski: „Da ist der ADAC glaube ich schon weiter als andere Rennserien. Wir finden zum Beispiel das zusammen mit BWT entwickelte Konzept der ‚Bottle Free Zone‘ sehr gut. Daran wollen wir anknüpfen und uns selbst auch beim Thema Nachhaltigkeit engagieren. Wir haben dafür ein relativ großes Budget eingeplant. Wir wollen 2022 in Form eines Ausgleichs CO2-neutral fahren.“
Durch den frühen Startschuss für das Projekt ist ZVO Racing in seiner Vorbereitung auf 2022 ziemlich weit. „Dank unseres Hauptsponsors Georg Haub mit seinen Firmen, der Drago Immobilien GmbH und der Tasco Revisions GmbH, konnten wir unsere Planungen schon früh abschließen. Ohne ihn wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Unser Team steht mittlerweile fest, jede Position ist fixiert“, sagt Zakowski. „Wir haben Mechaniker, die schon seit zehn Jahren im GT-Sport aktiv sind, und auch auf der Ingenieursseite sind wir gut aufgestellt.“
In der vergangenen Woche hat das Team seine Fahrzeuge für die kommende Saison bei AMG in Affalterbach abgeholt. „Dass wir auf Fahrzeuge von Mercedes-AMG setzen, war ein logischer Schritt“, so Zakowski weiter. „Ich arbeite schon viele Jahre mit Mercedes-AMG zusammen und habe dorthin gute Kontakte. Die Autos sind auf allen Strecken konkurrenzfähig und dank ihrer Bauweise auch sehr sicher. Sie werden nun sorgfältig vorbereitet“, sagt Zakowski. „Mit unserem GT4-Team wollen wir noch vor Weihnachten mehrere Tage in Portimão testen. Für das GT3-Auto ist ein erster Test Ende Januar, Anfang Februar realistisch. Dann wollen wir in Südeuropa mehrere Tage am Stück absolvieren und ein gesamtes Rennwochenende durchspielen – vom Boxenaufbau bis zu Rennsimulationen mit Boxenstopps.“
Geplant sind in der Debütsaison Einsätze mit jeweils einem Fahrzeug im ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany sowie ein Engagement in der GT4 European Series. Während das Fahreraufgebot für die Deutsche GT-Meisterschaft noch nicht bekannt gegeben werden kann, werden in der ADAC GT4 Germany Gabriela Jilkova und Robert Haub zum Einsatz kommen – hier mehr dazu. „Wir wissen, dass wir mit dem ADAC GT Masters in die Bundesliga des GT3-Sports einsteigen. Wir gehen mit Demut die Sache an, wollen aber vorn mitfahren. Denn sonst ist der ganze Aufwand, den wir betreiben, nicht gerechtfertigt. Auch in der ADAC GT4 Germany wollen wir Highlights setzen. Mit Gabi und Robert haben wir ein starkes Fahrerduo. Gabi ist die schnellste Rennfahrerin, die ich je gesehen habe“, ist sich Zakowski sicher.
Während Zakowski in den vergangenen Jahren im ADAC GT Masters aktiv war, feiert Jörg van Ommen übrigens ein Comeback in der Rennserie: 2008 absolvierte JvO Autosport mit einem Cup-Porsche einen Gaststart auf dem Nürburgring. Einer der Piloten: der frischgebackene Deutsche GT-Meister Christopher Mies.
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