Im ersten Teil unseres zweiteiligen Interviews mit Hubert Haupt blickt der Routinier auf seinen DTM-Gaststart auf dem Nürburgring zurück. Er bewertet seine Leistung in der Eifel, spricht einen großen Kritikpunkt an und vergleicht die verschiedenen Epochen der DTM.

Position 18 im ersten Lauf und ein Ausfall im zweiten Rennen – wie zufrieden sind Sie mit ihrem Comeback-Rennwochenende in der DTM?

Grundsätzlich bin ich mit meiner Leistung beim ersten und zweiten Rennen zufrieden. Es ist schade, dass mir ein Kontrahent nach dem Re-Start in das Auto gefahren ist. Ich denke, Platz 12 wäre durchaus möglich gewesen.

Was war der Ausfallgrund im zweiten Rennen?

Das Problem war die Radmutter, die uns beim Reifenwechsel durch den hohen Torque beschädigt ist.

Im zweiten Qualifying haben Sie für einige überraschte Gesichter gesorgt, als Sie einige Stammfahrer hinter sich lassen konnten – hat Sie das gefreut?

Mit dem ersten Satz Regenreifen lag ich auf Platz neun. Ich war etwas überrascht, dass auch beim Regenreifen der Peak nur für zwei Runden hält. Somit konnte ich mich mit dem zweiten Satz nicht verbessern, auch durch den starken Verkehr.

Nach dem Rennwochenende auf dem Nürburgring gab es Kritik von einigen Seiten zu den Driving Standarts – wie ist Ihre Meinung dazu?

Die Disziplin bezogen auf Driving Standarts muss sich verbessern. Es kann nicht sein, dass im GT World Challenge Europe Endurance Cup insgesamt 55 Autos mit Profis und Amateuren am Start sind, die das geregelt bekommen und 23 Profis in der DTM nicht. Hier müssen aus meiner Sicht deutlich höhere Strafen für Verursacher ausgesprochen werden.

Sie sind in allen drei Ären der DTM an den Start gegangen. Kann man diese untereinander vergleichen? Und in welcher Ära hatten Sie am meisten Freude in der DTM?

Es ist schwer, die drei Ären miteinander zu vergleichen. Für mich war die DTM Anfang der 90er-Jahre ein besonderes Highlight, da ich als Youngster und Audi-Werksfahrer an den Start ging. Die Kulisse und die Autos zu dieser Zeit waren beeindruckend. Auch heute, wenn man die Tourenwagen Classics betrachtet, kommen hier besondere Emotionen auf. In der Ära Anfang der 2000er waren sicherlich deutlich weiter entwickelte Fahrzeuge im Tourenwagenbereich im Einsatz, die man auch nur in der DTM gesehen hat. Genau hier liegt der Unterschied. Die heutigen DTM-Autos fahren in diversen Serien weltweit, was jedoch der Spannung der Rennen keinen Abbruch tut.
Für mich persönlich war die spannendste DTM Anfang der 90er-Jahre!

Sie haben nach dem Gaststart auf dem Nürburgring bereits angekündigt, dass Sie Interesse haben, erneut einen zu absolvieren. Haben Sie schon Vorstellungen, wann das sein könnte?

Es wird sicherlich noch den ein oder anderen Gaststart für mich im Jahr 2021 und 2022 geben. Es gibt dazu jedoch noch keine Details.

Wäre es eine Option, 2022 die komplette Saison in der DTM zu bestreiten?

Eine komplette DTM-Saison kann ich mir nicht vorstellen, da ich nicht als „Feldfüller“ antreten möchte!

Im zweiten Teil des Interviews wird Hubert Haupt auf die Teamentwicklung schauen, gibt einen Ausblick auf die Saison 2022 des Teams und nennt weitere persönliche Kritikpunkte an der DTM und der GT World Challenge Europe. Hier könnt ihr dies nachlesen.

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