Christopher Haase feierte auf dem Nürburgring sein Debüt in der DTM, als er im Team Rosberg kurzfristig Dev Gore ersetzte – hier mehr dazu. Wir sprachen mit Haase über die Eindrücke seines Debütwochenendes in der Rennserie.
Du hast kurzfristig Dev Gore beim Team Rosberg ersetzt – wann hast du das Angebot bekommen, auf dem Nürburgring zu starten und wie lange musstest du überlegen dieses anzunehmen?
Am Donnerstagnachmittag habe ich die Info bzw. das Angebot bekommen. Da meine Motorsporttaschen grundsätzlich für alle Eventualitäten gepackt sind und ich zudem selbst noch auf Reise bei einem GT Masters-Test war, musste ich nicht überlegen ob ich das Angebot annehmen werde. Neue Erfahrungen zu sammeln, ist außerdem auch ein wichtiger Bestandteil eines Rennfahrers. Ich habe mich wirklich gefreut, mal an der DTM teilzunehmen 😊.
Im ersten Lauf bist du frühzeitig ausgeschieden, wie enttäuschend war dies für dich?
Nach dem guten Quali war das tatsächlich etwas enttäuschend. Dass es am Start recht rau zugeht, ist mir in der GT-Szene durchaus bekannt. Dass es dann aber so rau zuging, hat mich ehrlich gesagt überrascht.
Im zweiten Lauf wurdest du auf Position 10 gewertet und hast somit einen Punkt sammeln können. Bist du damit zufrieden? Oder ärgert es dich eher, dass die Strategie durch die Safety Car-Phasen nicht aufging?
Einen Punkt bei meinem ersten DTM Rennen, das ich beendet, habe zu sammeln, ist sicherlich trotz aller Umstände ein solides Ergebnis. Für die schnellste Rennrunde gibt es zwar keine Punkte, aber es sieht gut in der Statistik aus 😊 . Dass die zweite Safety Car-Phase unsere Chance auf ein Top 5-Finish zunichte gemacht hat, ist natürlich ärgerlich. Jedoch weiß ich selbst wie schwer solche strategischen Entscheidungen sind und von daher muss man aus solchen Situationen lernen, um diese dann besser handeln zu können.
Nach dem Rennwochenende gab es viel Kritik an der harten Fahrweise und den vielen Kollisionen am Rennwochenende, was ist deine Meinung dazu?
Für mich war es das erste DTM-Rennwochenende. Aus Erfahrung weiß ich, dass sich so etwas wie die Driving Standards über eine Saison hinweg verschärfen kann. Ich denke auch, dass die Driving Standards am Nürburgring definitiv zu hart waren im gesamten Feld. Rennen eins kann ich schlecht beurteilen, da dies in Runde eins für mich schon vorbei war. In Rennen zwei habe ich wahnsinnig viele Autos um mich herum gesehen, welche recht starke Kontakte hatten. Selbst konnte ich glücklicherweise so gut wie ohne Kontakt durch das Rennen kommen. Am Ende hatte ich noch einen schönen Zweikampf mit Christian Klien, welcher mit doch recht unterschiedlicher Tire Milage von uns beiden sehr viel Spaß gemacht hat.
Auch über die BoP wird in der DTM bislang viel diskutiert – was ist dein Eindruck dazu?
Ich fahre mit dem was ich habe. Ich denke, dass im Hintergrund dort viel gearbeitet wird, um den besten Kompromiss für alle darzustellen. Dass so etwas nicht immer 100% für jeden passt, ist denke ich auch kein Geheimnis.
Du kennst das ADAC GT Masters aus vielen Starts und nun auch die DTM. Wie kann man beide Serien vergleichen deiner Meinung nach?
Im GT Masters teilst du dir das GT3 Auto mit einem Teamkollegen. In der DTM fährst du dein eigenes Auto. Das hat Vor- und Nachteile zugleich.
Im GT Masters gibt es eine Minimum Pit-Stop Zeit mit Fahrerwechsel welche nicht unterschritten werden darf. In der DTM passiert der Pit-Stop mit Reifenwechsel auf Zeit, was ich persönlich richtig gut finde. Beide Serien sind hochkarätig und brauchen sich voreinander nicht zu verstecken.
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