Auf dem Nürburgring debütierte Miklas Born in der DTM Trophy. Für Heide-Motorsport pilotierte er in der Eifel einen Audi R8. Wir sprachen mit dem Schweizer über sein Debüt in der seriennahen GT-Rennserie.
Du hast auf dem Nürburgring kurzfristig dein Debüt in der DTM Trophy gefeiert. Wie lange musstest du überlegen, nachdem du das Angebot erhalten hast? Oder war es dir direkt klar, dass du das Wochenende bestreiten wirst?
Viel Zeit zum überlegen hatte ich nicht, denn die ganze Planung war sehr kurzfristig, wie das im Motorsport eben manchmal ist. Für mich war das Angebot eine super Gelegenheit, um Erfahrung in einer anderen Rennserie mit einem anderen Auto zu sammeln.
Darum konnte ich mich schnell dazu entscheiden, meine erste „Sprintveranstaltung“ zu bestreiten.
Das Rennwochenende war ebenfalls dein Debüt bei einem Sprintrennen. Wie hat dir dieses Rennformat gefallen? Und wie groß war für dich die Umgewöhnung von den Langstreckenrennen?
Die Sprintrennen haben mir sehr gut gefallen, denn da ist von der ersten bis zur letzen Runde immer etwas los. Das Feld war sehr eng zusammen und so gab es viele Zweikämpfe, was für ein spannendes Rennen sorgte. Bei den Sprintrennen muss man mehr Risiko eingehen, denn wenn man eine Möglichkeit verpasst, gibt es vielleicht keine zweite mehr. Hingegen bei einem Langstreckenrennen ist die Devise meist ohne Berührung oder Zwischenfälle durchfahren und dann stehen die Chancen auf ein gutes Resultat meist schon gut.
Bei einem Langstreckenrennen muss man üblicherweise die Reifen einteilen. Hier musste ich mich umgewöhnen, denn bei einem Sprintrennen fährt man 30 Minuten so schnell es geht und dabei wird kein Material geschont.
Viele Piloten sagen, dass sich GT4-Fahrzeuge, wie sie in der DTM Trophy zum Einsatz kommen, fast schwieriger fahren lassen, als die GT3-Fahrzeuge, die du in der GT World Challenge Europe steuerst. Was sind deine Eindrücke nach diesem Wochenende dazu und warum ist dies so?
Im Gegensatz zu den GT3-Autos haben die GT4-Autos viel mehr Gewicht, was die GT4-Autos ein wenig schwerfälliger zu fahren macht. Das merkt man vor allem in den Kurven und beim Bremsen. Außerdem haben die GT3-Autos sehr viel mehr aerodynamischen Grip, was höhere Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht und das Auto stabiler werden lässt.
Meiner Erfahrung nach, sind die verschiedenen Automarken in der GT4 sehr unterschiedlich zu fahren. Der Audi, den ich gefahren bin, hatte eine sehr gute Vorderachse, was dazu führte, dass das Auto übersteuerte.
Schlussendlich denke ich aber, dass es bei beiden Klassen gleich schwer ist, die letzten paar Zehntelsekunden zu finden.
Du konntest die beiden Rennen auf den Plätzen 18 und zwölf beenden, wie zufrieden bist du mit dem Wochenende?
Als Rennfahrer will ich immer Gewinnen. Allerdings bin ich mit dem Ergebnis grundsätzlich zufrieden, denn meine Erfahrung auf einem GT4-Auto waren vor diesem Wochenende auf wenige Runden begrenzt. Vor den freien Trainings bin ich noch nie mit einem Audi GT4 gefahren und auch das Team war für mich neu. Angesicht der Vorbereitung für dieses Rennen bin ich mit dem Resultat zufrieden, denn im Qualifying haben mir nur wenige Zehntelsekunden auf meinen Teamkollegen gefehlt, welcher das Rennen auf Platz zwei beendete.
Ich konnte von Session zu Session große Fortschritte machen und fahrerisch viel neues lernen.
Was sind die wichtigsten Lehren, die du an dem Wochenende erhalten hast?
Für mich war die Möglichkeit, den Start zu fahren, sehr lehrreich. Bisher bin ich in sehr wenigen Rennen den Start gefahren und ich denke diese Erfahrung war für mich sehr wichtig und wird mir in der Zukunft sicherlich etwas bringen.
Hättest du Interesse an einem weiteren Start in der Rennserie?
Für mich war das Wochenende sehr lehrreich und ich hatte viel Spaß.
Bis jetzt ist noch nichts geplant, aber ich würde mich sehr freuen, wieder in der DTM Trophy an den Start zu gehen, denn diese Rennserie ist sehr kompetitiv und der Auftritt in den Medien ist auch sehr professionell.
Doch mein Fokus liegt auf der GT World Challenge Europe, in der für SPS automotive performance hinter dem Steuer eines Mercedes-AMG GT3 sitze.
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