Nach dem vierten Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken-Serie kritisiert Gabriele Piana die Fahrweise in der Rennserie massiv. So sollen Gentlemanpiloten im Bereich Tiergarten mit 100 km/h auf der Ideallinie unterwegs gewesen sein, was zu massiven Gefährdungen führte.

Hinter Gabriele Piana liegt ein erfolgreiches Rennen in der Nürburgring Langstrecken-Serie. Gemeinsam mit Mustafa Mehmet Kaya und Mike Stursberg gewann er im Black Falcon Mercedes-AMG GT4 die SP8T-Klasse. Zudem ging er mit Michael Fischer und Michael Schrey für Hofor Racing by Bonk Motorsport in der SP10-Klasse an den Start. Das BMW-Trio belegte hier die zweite Position in der Klasse. Insgesamt bestritt der Italiener 22 der 27 Rennrunden.

„Nach dem Rennen sprach ich mit einigen Freunden und alle stimmten mir zu, beim vierten Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken-Serie gab es schlechteste Fahrweise, an die wir uns erinnern können“, so der Italiener auf Instagram. „Einige Fahrzeuge fuhren in einer Geschwindigkeit auf der Strecke, die schlicht inakzeptabel und gefährlich ist. Ich habe meine Ohren voll mit Sätzen wie „Die Profifahrer gehen unnötige Risiken ein und zerstören den Sport für die Amateure“. Ich habe mich immer für die Amateure eingesetzt, da sie die Basis jeglichen Motorsports sind und geschützt werden müssen. Doch ich bin auch der Meinung, dass sie für ihr Verhalten auf der Strecke genauso verantwortlich gemacht werden sollen, wie die Profifahrer.“

Als Beispiel fügt der Italiener ein Onboardvideo aus dem Black Falcon Mercedes an, wie ein Renault Clio-Pilot mit geringem Tempo im Bereich Tiergarten auf der Ideallinie fährt. Piana, der mit bis zu 285 km/h an der Stelle unterwegs ist, musste über die Wiese ausweichen. „Soll ich im Tiergarten die Verantwortung für einen Fahrer übernehmen, der mit 100 km/h auf der Ideallinie fährt?“, fragt der Italiener in seinem Post weiter. „Soll ich als Profifahrer vorhersehen, dass ein Fahrer nach links blinkt, dann doch auf der Ideallinie bleibt und schließlich auf die Bremse geht, während ihm die blauen Flaggen gezeigt werden und sich ein Auto mit 285 km/h nähert? Oder ist es vielleicht an der Zeit, die Verantwortung dort zu platzieren, wo sie wirklich liegt? Dieser Fahrer gehört nicht auf eine Rennstrecke! Er hätte niemals auf eine kommen dürfen. Noch schockierender ist es, wie es dem Fahrer gelungen ist das Permit zu erhalten. Diese sollte augenblicklich widerrufen werden, da der Fahrer die Strecke augenscheinlich nicht kennt!“

Eine Onboardaufnahme dieses Vorfalls könnt ihr euch hier ansehen.

Zudem kritisiert Piana mit einem weiteren Onboardvideo, welches ihr euch hier ansehen könnt, die scheinbare Nichtbeachtung der Rückspiegel im Rennfahrzeug, welche im Überrundungsverkehr fast zu einer weiteren Kollision geführt hätte.

Weiter kritisiert der Italiener in seinem Instagrampost das Missverstehen der Flaggensignale auf der Rennstrecke. Hier führt der GT4-Routinier als Beispiel an, wenn Fahrer die doppelte Gelbe Flagge mit Code 60 vertauschen und daraufhin eine Vollbremsung hinlegen, obwohl schnellere Fahrzeuge sich von hinten annähern, was ebenfalls zu vielen gefährlichen Situationen führt.

„Ich habe das Gefühl, dass wir durch eine Normalisierung dieses Verhaltens alle schlechter dran sind. Vielleicht ist es an der Zeit, aktiv zu überprüfen, ob die Teilnehmer überhaupt in der Lage für das Rennen ist?“, so der Pilot abschließend.

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