Die Rennstrecke in Monza ist immer ein Highlight für den Saisonstart der GT Word Challenge. In diesem Jahr feiert die Strecke ihr zehnjähriges Jubiläum im Kalender der GT World Challenge.
Im Jahre 2011 ging die, damals noch unter dem Namen Blancpain Endurance Series bekannte Rennserie, das erste Mal in Monza beim Auftakt an den Start. Schon damals was der Ansturm groß und es gab ein hochkarätiges Fahrerfeld. Über die letzten 10 Jahre wurden die Erwartungen an die Serie natürlich immer höher, jedoch blieb die Essenz der Serie immer bestehen.
Monza war immer seit dem Start der Serie der Saisonstart und bot immer tolle Rennaction. Im letzten Jahr konnte jedoch durch die Covid-19-Pandemie kein Rennen in Monza abgehalten werden und das 10. Rennen in Monza musste auf dieses Jahr vertagt werden.
Das erste Rennen im Jahre 2011 sah ein Starterfeld von 32 Startern, darunter sieben GT4-Fahrzeuge, während der Rest des Feldes auf GT3-Fahrzeuge setzte. Gewinnen konnte das Rennen der Porsche 997 GT3 R der Autorlando-Mannschaft mit Paolo Ruberti, Raffaele Giammaria und Gianluca Roda. Das belgische Audi Sport Team WRT zählte 2011 zu einem der Neulinge und ist bis heute eines der Topteams in der Serie. Das Team hat seit 2011 einen ungebrochenen Lauf von 50 Langstreckenrennen absolviert. Ein Jahrzehnt später kommt Vincent Vosse zu dem Schluss, dass ihm von damals als einziges in Erinnerung sei, dass das Team damals nicht gewinnen konnte.
Zudem am Start war damals Jerome Policand, welcher 2011 am Steuer eines Ferrari 458 GT3 saß. Eingesetzt wurde dieser von seinem eigenen Team ASP, welches heute als AKKA ASP bekannt ist und mit GT3-Rennwagen aus Affalterbach an den Start der Serie geht. Über die Jahre entwickelte sich ein sehenswerter Kampf zwischen den beiden Teams, der bis heute andauert.
Seit dem Start ist zudem das italienische Ferrari Einsatzteam AF Corse in der Rennserie aktiv. Das Team etablierte sich sehr schnell in der Serie und setzte starke Akzente in der Pro-Am Klasse. So konnte der Rennstall in den Jahren 2012, 2015 und 2018 jeweils den Titel in dieser Klasse sichern. Als Highlight konnte man sich im vergangenen Jahr zum ersten Mal den Gesamttitel sichern.
Jerome Policand ist jedoch auch nicht der einzige Fahrer, der seit 2011 vom Platz hinter dem Lenkrad auf den Platz im Management eines Teams gewechselt ist. Pierre-Brice Mena (GPX Racing), Lorenz Frey (Emil Frey Racing) und Andrea Piccini (Iron Lynx Racing) waren im Auftaktrennen 2011 auch als Fahrer am Start und sind nun auf die andere Seite der Boxenmauer gewechselt. Hinter den Kulissen gibt es natürlich noch, Mechaniker, Ingenieure, Teammitglieder und viele weitere, die seit dem Start der Serie dabei sind.
Louis Machiels (AF Corse), Gilles Vannelet (CMR Racing) und Matt Griffin (AF Corse) waren zum einen in der Teilnehmerliste des Jahres 2011 sowie auch in der diesjährigen Auflage zu finden. Im besonderen Falle von Machiels ergänzt das eine ohnehin sehr erfolgreiche Motorsportlaufbahn. Er konnte zweimal die Pro-Am Klasse für sich entscheiden und wird an diesem Wochenende sein 41. Event der Serie bestreiten. Sollte in dieser Saison alles nach Plan laufen für Machiels dann wird er den Rekord von 43 Starts zum Ende der Saison gebrochen haben.
Ein weiterer Teil dieses Rennwochenendes ist zudem noch die neue Fanatec Esports GT Pro Series, die dieses Wochenende ihr Debüt feiern wird. Das Rennen ist für Samstagabend auf dem Zeitplan zu finden. In der neuen Serie werden die Fahrer in der Computersimulation Assetto Corsa Competizione gegeneinander antreten. Die Ergebnisse daraus haben dann einen Einfluss auf die Meisterschaftstabelle der realen Serie.
Vincent Vosse brachte die Anekdote an, dass wenn man in über das Monza Rennen von 2011 frage, er sich daran erinnere, dass Porsche damals das Rennen gewinnen konnte, sich jedoch auf Grund seiner Konstant, sein Team den Titel der Serie sichern konnte. ,,Die Serie hat sich natürlich sehr verändert. In den vergangenen Jahren konnte man Fahrer aus anderen Kategorien einfach in den GT3-Sport integrieren. Das ist durch die enorme Leistungsdichte nun nicht mehr so leicht möglich. Über die letzten zehn Jahre konnte man, denke ich, den besten GT-Sport in der Serie beobachten und es war seit dem ersten Monza-Rennen eine sehr aufregende Reise.“
Jerome Policand, Teamchef von AKKA ASP, erinnert sich an den Saisonstart 2011 so, dass das Team ziemlichen Zeitstress hatte. Damals waren sie froh in etwas neues zu starten und eine große Herausforderung anzunehmen. ,,Wir wussten natürlich, dass es mit mehr als 30 Startern eine sehr umkämpfte Serie ist und von Beginn an war der Wettkampf immer sehr hart und umkämpft. Heutzutage haben die 3h-Rennen immer noch im Grunde dieselben Regeln wie vor zehn Jahren und trotzdem wird die Serie Jahr für Jahr professioneller. Im Motorsport willst du dich immer verbessern und somit ist es für jeden ein Muss sich immer weiterzuentwickeln“.
Der AF Corse Teamchef Amato Ferrari ist überwältigt davon, dass es nun schon zehn Jahre sind, in denen das Event besteht. ,,Im Normalfall fahren wir dort Rennen, wo es unsere Kunden wollen. Daher ist es für uns ein gutes Zeichen, dass wir von Beginn an in der Serie im Start sind. Das gesamte Team und auch unsere Fahrer sind sehr zufrieden mit der Serie und sehen keinen Grund darin, nicht an den Start zu gehen“.
Der zweimalige Pro-Am-Meister Louis Machiels ergänzt dazu, dass die Serie immer fair geführt wurde und auch immer gut mit Gentleman-Fahrern umgegangen ist. ,,Dies ist einer der Gründe, dass ich jedes Jahr wieder an den Start komme. Seit Tag eins ist die Serie sehr professionell. Für mich ist Motorsport eine Art Droge, die mir ein ganz besonderes Gefühl gibt“, so Machiels weiter. ,,Mit AF Corse habe ich zudem ein Team was sich von Jahr zu Jahr immer steigert und seit zehn Jahre einen außergewöhnlichen Job macht“.
Zu guter Letzt hatte nun der Gründer der Serie und der SRO Motorsport Gruppe, Stephane Ratel, das Wort. ,,Ich bin sehr froh wieder nach Monza rückzukehren. Besonders das zehnjährige Jubiläum macht dieses Rennen noch besonderer als es schon ist. Als die Serie im Jahre 2011 an den Start ging hätten wir uns niemals ausgerechnet mit der Serie solch einen Erfolg zu erzielen. Wir sahen, wie das Fahrzeugfeld immer weiterwuchs und sich nun an einer sehr guten Anzahl eingependelt hat“, so Ratel. ,,Ich muss natürlich ein großes Dankeschön an alles Teams, Fahrer, Marken, Partner und Unterstützer der Serie aussprechen. Ohne sie wäre dieser Erfolg niemals möglich gewesen. Dieses Wochenende wird zudem sehr besonders sein, da wir im Rahmenprogramm zum einen die GT4 European Series, sowie die neue GT2 European Series begrüßen dürfen. Zudem werden wir noch die neue Esports GT Pro Series starten und diese in das Konzept der realen Rennserie integrieren. Monza ist der perfekte Platz um diesen neuen Schritt in die Zukunft zu gehen, während wir das zehnjährige Jubiläum feiern“.
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