MRC Race World-Teamchef Carsten Meurer kritisiert die Nürburgring Langstrecken-Serie scharf.

Zur Saison 2021 erhöht die Nürburgring Langstrecken-Serie die Nenngelder. Besonders in den kleinen Klassen steigen die Nenngebühren stark an. Teilnehmer aus den Klassen H2, OPC, SP2, SP3, SP4, V3, V4, VT1 und VT2 müssen 34 % mehr Nenngeld bezahlen, ein Fakt der viele Teilnehmer aus den kleineren Klassen auf die Palme bringt.

„Ein Nenngeld in der neuen Höhe ist international, oder auch national, wenn ich nur zu den historischen schaue, völlig normal, und könnte auch angemessen sein! Könnte, wenn ein entsprechend kompetenter und Kundenorientierer – Gott, wie ich die Verbindung von Sport und Geschäft verabscheue… – Service geboten würde“, so Meurer auf der Facebookseite seines Teams. „Stattdessen fühle ich mich einer Drückerkolonne gegenüber, die mich nach und nach zur Zahlung immer neuer Posten zwingt, nachdem ich mich entschieden habe an einer Veranstaltung teilzunehmen und das notwendige Nenngeld zu zahlen. Fluglinien wurde es untersagt Nebenkosten für Flugtickets zu unterschlagen, wann passiert etwas ähnliches im Motorsport?“

Um an einem Rennen teilnehmen zu dürfen, müssen Teams sich einen Boxenplatz mieten, welcher nicht in den Nennkosten enthalten ist. Zudem müssen Teams auch die Zeitnahme bezahlen, obwohl die Teams einen eigenen Transponder stellen, wie Meurer erklärt.

Meurer setzt fort: „GPS Auge, meine ganz speziellen Freunde, mit unmöglichem Geschäftsgebahren und Mondpreisen für ein nicht brauchbar funktionierendes System, das auch von offizieller Seite scheinbar nicht genutzt wird – werden kann?“

Florian Haller Daniel Fink David Lanthaler Johannes Weger MRC Race World BMW 325i Nürburgring Langstrecken-Serie Nürburgring-Nordschleife
Foto: Daniel Matschull

Zudem müssen die Teams auch eine Leitplanken-Pauschale bezahlen, ganz egal ob die Teams im Rennen verunfallt sind oder nicht. „Da erscheint die Leitplanken-Pauschale schon als erstaunlich verständlich, auch wenn ich mich frage, warum ich nicht rund um die Schleife von funkelnden, neuen Leitschienen geblendet werde. Gefühlt habe ich sie in den letzten Jahren finanziert.“

Der wütende Teamchef beendet seine Stellungnahme auf der Facebookseite des Teams mit folgende Aussage: „All diese Kosten waren früher mal in Nenngeldern drin! Einmal zahlen, und alles war erledigt… Und warum rege ich mich dann auf, wenn eine solche Erhöhung – irgendwie fällt es mir immer schwerer mich mit dieser Serie zu identifizieren – deren Nenngelder auf ein übliches Niveau anhebt? Weil die sportliche Kompetenz und der Umgang mit dem Sportler nicht im Ansatz auf einem Niveau ist, das ich aus dem Ausland gewohnt bin! Gefühlt hat man keinen Plan von dem was man organisiert und reguliert. Keinen Plan, was der Teilnehmer eigentlich braucht um entspannt Rennen zu fahren. Lediglich die Einzigartigkeit der Nordschleife bietet dieser Firma eine Chance zu überleben, auf jeder anderen Rennstrecke wäre die Mehrzahl der Teilnehmer schon abgewandert. Reicht die aktuelle Situation vielleicht schon dazu aus, das auch die Firmen, die den Großteil des Starterfeldes ausmachen, ihren Profit soweit in Gefahr sehen, dass sich Widerworte rechtfertigen lassen ? Ich bezweifle es und irgendwann dreht sich auch der letzte Sportler noch um und geht nach Hause. Ermutigt wird er dazu allemal. Es ist traurig, wenn der Sport komplett vom Kommerz erschlagen wird, hier ist der Totschlag sicher komplett.“

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