Das Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring fand unter herbstlichen Wetterbedingungen statt. Ständiger Regen und kühle Temperaturen machten allen Beteiligten das Leben schwer. Die Mannschaft vom DLV-Team Schütz Motorsport trotzte diesen Bedingungen und konnte in zwei actionreichen Rennen mit den Rängen 14 und 7 überzeugen.
Geplant war das sechste Event des ADAC GT Masters ursprünglich auf der Dünenstrecke im niederländischen Zandvoort. Wegen der dortigen Corona-Lage wich der ADAC kurzfristig auf den Lausitzring aus, wo bereits der Saisonstart ausgetragen wurde. Für Schütz Motorsport liefen die Rennen damals sehr vielversprechend, so dass man optimistisch in das Rennwochenende startete.
Ende Oktober herrschten in der Lausitz regnerische Bedingungen, die in dieser Saison bislang Seltenheitswert hatten. Bereits in den Freien Trainings konnten die Piloten Marvin Dienst und Philipp Frommenwiler mit schnellen und konstanten Rundenzeiten überzeugen. Beim Samstagsqualifying folgte dann die Ernüchterung. Marvin Dienst platzierte seinen roten Schütz-AMG nur auf dem 25. Startplatz. „Freitag sind wir sehr gut gestartet und waren in den Trainings immer vorn dabei. Samstag früh ging dann völlig überraschend gar nichts mehr“, zeigte sich der junge Pilot enttäuscht.
Von dieser Position aus war unter normalen Umständen kaum noch etwas zu holen, weshalb sich die Mannschaft um Teamchef Christian Schütz zu einem Reifenpoker entschloss. Bei feuchten Bedingungen setzte die Crew auf profillose Slicks und hoffte auf eine abtrocknende Strecke. Leider konnte Marvin Dienst am Anfang auf der sehr feuchten Piste das Tempo der regenbereiften Konkurrenz nicht ganz mitgehen. Eine Safetycar-Phase, Zeitstrafen für viele Gegner sowie eine Top-Performance am Ende auf abtrocknender Strecke bescherten Schütz Motorsport mit Rang 14 dann doch noch eine Ankunft in den Punkterängen. „Wir haben da wirklich viel riskiert mit den Slicks auf feuchter Fahrbahn“, schilderte Pilot Philipp Frommenwiler, der aber auch ein positives Fazit fand: „Das Auto lief insgesamt richtig gut und wir haben nach dem schlechten Abschneiden in Spielberg die richtigen Schritte unternommen.“
Am Sonntag ging Philipp Frommenwiler in das erneut verregnete Qualifying. Der Schweizer legte eine gute Leistung auf den Asphalt und konnte Startplatz 11 einfahren. Damit war Schütz Motorsport zweitbestes Mercedes-Team und hatte eine gute Ausgangsposition für das anschließende Rennen. Durch viel Pech in der Startphase wurde Frommenwiler dann allerdings bis auf Platz 21 zurückgeworfen. „Sehr schade, dass ich da angeschubst wurde und so viele Plätze verloren habe“, ärgerte sich der Kreuzlinger.
Im Anschluss drehte der 31-Jährige aber voll auf und überholte einen Konkurrenten nach dem anderen, sodass er seinen Startplatz zum Pflicht-Boxenstopp wieder zurückerobert hatte. Marvin Dienst, der das Steuer übernahm, setzte diese Aufholjagd fort und fuhr Rundenzeiten, die zum Teil deutlich schneller als die der Spitzengruppe waren. So konnte er noch bis auf Rang sieben vorfahren. „Leider war die Lücke nach ganz vorn zu groß. Die Rundenzeiten haben gezeigt, dass wir da locker hätten mithalten können. Unter den Umständen ist aber auch der siebte Platz ein toller Erfolg. Dazu noch zwei Podien in der Junior-Wertung für mich, damit kann ich wirklich zufrieden sein“, freute sich der 23-Jährige.
Trophy-Podium in der ADAC GT 4 Germany
In der ADAC GT 4 Germany trat das Team Schütz Motorsport wieder mit zwei Fahrzeugen an. Den Porsche Cayman 718 GT4 MR pilotierten wie gewohnt Tano Neumann und Joachim Bölting und auch die Besatzung des Mercedes-AMG GT4 war mit Marvin Dienst und Marcus Sabo unverändert. Am Samstag musste die Mercedes-Crew das Auto im Kiesbett abstellen, während die Mannschaft des Porsche auf einen dritten Rang in der Trophywertung und somit auf das Podium fuhr.
Das Sonntagsrennen, das ebenfalls in der Dunkelheit stattfand, wurde durch einen Abbruch und mehrere Gelbphasen bestimmt. Besonders schade für Marvin Dienst, der sich vor der roten Flagge bereits bis auf Rang eins vorgeschoben hatte. Am Ende musste er das Auto vor Rennende abstellen, genau wie die Porsche-Crew.
Das große Saisonfinale findet bereits am nächsten Wochenende in Oschersleben statt.
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