Die 48. Auflage der 24 Stunden auf dem Nürburgring waren für die Mannschaft von Ring Racing alles andere als einfach. Nach einer langen Unterbrechung aufgrund von schlechtem Wetter in der Nacht sah, nachdem der Lexus RC F vier Stunden vor Rennende mit technischem Defekt ausgeschieden ist, einzig der Toyota GR Supra GT4 am Sonntagnachmittag die Zielflagge. Später wurde der Supra allerdings aufgrund eines Vergehens bei den Mindestfahrzeiten aus der Wertung genommen und verlor so den dritten Platz in der Klasse – hier mehr zu dem Vorfall, der auch andere Teams betraf.
Doch auch, wenn der Blick in die Ergebnisliste des 24-Stunden-Rennens keine Erfolge vermeldet, so nimmt die gesamte Mannschaft viel Positives aus diesem Wochenende mit:
Welcome Back! – hieß es beim Saisonhighlight für Novel Racing. Erstmals in dieser Saison durften einige der Japaner nach Deutschland einreisen. Somit starteten beide Fahrzeuge mit deutsch-japanischer Besatzung. Neben Turbo Asahi und Tohjiro Azuma pilotierten Andreas Gülden und Michael Tischner den Toyota GR Supra GT4. Auf dem Lexus RC F wechselten sich Turbo Asahi und Yoshinobu Koyama mit Dominik Farnbacher und Klaus Völker am Steuer ab.
Teamwork – ist im Motorsport der Schlüssel zum Erfolg. Und genau das stellte die Mannschaft von Ring Racing an diesem Wochenende gleich mehrfach unter Beweis.
Den ersten Schreckmoment gab es im Nachtqualifying am Donnerstag. Nach einem Unfall im Bereich Klostertal wurde der Lexus mit dem Abschleppauto stark beschädigt zurück ins Fahrerlager gebracht. Statt den Kopf in den Sand zu stecken machte sich das Team in Boxberg sofort an den Wiederaufbau des RC F. Am Freitagabend war das Auto dann nach vielen Stunden Arbeit wieder einsatzbereit.
Leider blieb es nicht bei diesem einen Unfall. Während des Rennens am Samstagabend verunfallte der Toyota auf regennasser Strecke und kam mit komplett zerstörter Front zurück an die Box. Glück im Unglück: das Rennen wurde in der darauffolgenden Runde mit der roten Flagge unterbrochen, sodass der Supra keine Zeit auf die Konkurrenz verlor. Dennoch musste das Team abermals alles geben, um den GT4-Boliden pünktlich zum Restart wieder auf die Strecke zu bringen – und hat auch diese Aufgabe gemeistert.
Starker Start – Von den Positionen zwei in der SP8 und drei in der SP10 starteten Dominik Farnbacher und Andreas Gülden am Samstag bei widrigen Witterungsbedingungen ins Rennen. Bereits in der ersten Runden setzten sich beide Fahrer an die Spitze in ihrer Klasse. Dabei zeigten sowohl Farnbacher im Lexus als auch Gülden im Supra die zu dem Zeitpunkt schnellsten Zeiten in ihrer Klasse und fuhren so innerhalb ihres Stints einen komfortablen Vorsprung auf die Konkurrenz heraus. Mit diesem Start zeigten die beiden Piloten eindrucksvoll das Potential der beiden Autos.
Ring Racing meets Gazoo Racing Team Thailand – neben dem Lexus RC F und dem Toyota GR Supra GT4 übernahm Ring Racing auch die technische Betreuung und Boxenstopps der beiden Toyota Corolla Altis des Gazoo Racing Team Thailand. Somit hatte das Team während des Rennens vier Autos abzufertigen. Doch so stressig diese Aufgabe auch von Zeit zu Zeit war, funktionierte jeder Boxenstopp reibungslos und in der vorgegebenen Zeit. Belohnt wurde das Team Thailand mit einem Doppelsieg der beiden Corolla in der SP3.
Am Ende reist die Mannschaft aus Boxberg zwar ohne zählbares Ergebnis, aber dennoch mit mehr guten als schlechten Erinnerungen vom 24-Stunden-Rennen 2020 ab und wird im nächsten Jahr wieder voll angreifen.
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