Auf dem 4,555 Kilometer langen TT Circuit Assen konnte Maximilian Paul auch ein vierter Startplatz nicht bremsen, nach 16 Rennrunden sah er die Zielflagge als Erster. Damit feierte er seinen dritten Triumph in Folge. Lucas Ayrton Mauron zeigte bei seiner Premiere im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup nach einem unverschuldeten Dreher in der Anfangsphase eine tolle Aufholjagd und freute sich über Rang zwei vor Kris Heidorn, den Champion des Jahres 2018. Tabellenführer bleibt weiterhin Tim Reiter, er kreuzte die Ziellinie als Vierter. Bester Vertreter der Am-Klasse für Starter mit wenig Motorsport-Erfahrung war Sophie Hofmann, die die schwarz-weiß-karierte Flagge als Siebte sah.
Kris Heidorn nutzte seine Pole Position und übernahm zu Beginn des Rennens die Führung. Doch schon in der ersten Runde musste er diese an Lucas Ayrton Mauron abgeben. Aber auch der Schweizer blieb nicht lange vorne. Nach einem Quersteher in Umlauf zwei konnte er seine Position gegen den angreifenden Heidorn zwar noch erfolgreich verteidigen, wenig später jedoch wurde er von seinem Verfolger umgedreht. Übeltäter Heidorn übernahm wieder die Spitze, während Mauron weit zurückfiel, aber direkt zur Aufholjagd ansetzte.
Vorne blieb unterdessen auch Heidorn nicht fehlerfrei. Als er in einer Kurve zu weit nach außen geriet, nutzte Maximilian Paul die Chance und zog vorbei. In der Folge baute der neue Spitzenreiter seine Führung immer weiter aus und erst ein Safety-Car-Einsatz nach einem Ausrutscher von Max Zschuppe schob das Feld an der Spitze wieder enger zusammen. Davon konnte auch Mauron profitieren, der zu dem Zeitpunkt als Fünfter notiert wurde. Beim Restart griff er kompromisslos seine beiden Vorderleute Oscar Graper und Tim Reiter an und rang sie nieder. Zwei Runden später war dann auch Heidorn fällig, Mauron hatte den zweiten Rang erobert. Paul konnte er nicht mehr gefährden, der GT-Masters-Pilot fuhr sicher seinem dritten Saisonsieg im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup entgegen.
Hinter Paul, Mauron und Heidorn wurden Reiter und Neuling Graper abgewinkt. Der Niederländer stieg erst an diesem Wochenende in den Audi R8 Cup ein und fand sich im Audi R8 LMS GT4 auf Anhieb gut zurecht. Tom Spitzenberger belegte den sechsten Platz vor Sophie Hofmann, die zum zweiten Mal nach Most die Am-Wertung für sich entscheiden konnte. Damit schiebt sie sich bis auf einen Zähler an Am-Tabellenführer Christian Wicht ran, der in Assen Rang acht belegte. Die beiden Am-Piloten Guido Heinrich und Michael Golz komplettierten die Top Ten.
Maximilian Paul: „Es war ein gutes Rennen. Nach einem nicht optimalen Qualifying und Startplatz vier konnte ich schon am Start auf den dritten Rang nach vorne fahren. Danach habe ich mir in Lauerstellung erstmal den Kampf zwischen Kris und Lucas angeschaut. Als Lucas sich dann gedreht hat, konnte ich Rang zwei übernehmen und später auch Kris überholen. Ich habe mir meine Reifen gut eingeteilt, so dass ich auch am Ende noch schnelle Runden fahren konnte. Insgesamt hat das Rennen viel Spaß gemacht.“
Lucas Ayrton Mauron: „Das Rennen fing sehr gut an, ich konnte gleich zu Beginn die Führung übernehmen. Anfangs hatte ich noch Probleme mit den kalten Reifen und habe deshalb auch fast den ersten Platz verloren. Dann hat Kris mich touchiert, ich habe mich gedreht und bin weit zurückgefallen. Ich denke, es war keine Absicht von ihm, sondern eher eine unglückliche Aktion, die im Motorsport passieren kann. Danach wollte ich unbedingt wieder nach vorne, habe alles gegeben und einige Fahrer überholen können. Ich bin als Zweiter gestartet und am Ende als Zweiter ins Ziel gekommen – und zwischendrin hatte ich Spaß mit einigen Überholmanövern.“
Kris Heidorn: „Mein Start war gut, aber ich hatte schon früh im Rennen mit Vibrationen im Auto zu kämpfen, die zum Ende hin auch immer schlimmer wurden. Dass ich Lucas berührt habe, tut mir leid und war auch nicht meine Absicht. Ehrlich gesagt war ich froh, dass er sich wieder nach vorne arbeiten konnte und als er mich dann angegriffen hat, konnte ich mich wegen der Vibrationen nicht mehr richtig wehren. Trotzdem bin ich zufrieden, einen Pokal zu bekommen ist immer schön.“
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