Markus Pommer wird auch 2020 für Callaway Competition im ADAC GT Masters starten – gemeinsam mit Jeffrey Schmidt steuert er die Corvette C7 GT3-R – hier mehr dazu. Wir sprachen mit ihm über die Zusammenarbeit mit dem Corvette-Team und die Ziele für das Rennjahr. Zudem spricht er über ein Erlebnis in der Formel 2, als er während des Qualifyings auf der Toilette eingesperrt war.
Was bezeichnest du als dein bestes Rennen in deiner Motorsportkarriere und wieso? Und was sind deine schönsten Erinnerungen an deine Karriere?
Mein Sieg in der europäischen Formel-3-Meisterschaft 2015 in Zandvoort. Bei diesem Rennen konnte ich einen klassischen Start-Ziel-Sieg einfahren. Das Rennen war nicht einfach mit gleich drei Safety-Car-Phasen. Wenn ich zurück auf das Starterfeld schaue, sind einige Fahrer heute sogar in der F1. In diesem Jahr war das Team Motopark Academy nach längerer Pause wieder zurück in der Serie und wir konnten in kurzer Zeit vorne mitmischen.
Wo es Höhen gibt, gibt es auch Tiefen. Was ist, deiner Meinung nach, dein Tiefpunkt in deiner Karriere gewesen?
Da weiß ich gar nicht, ob Hockenheim 2018 schlimmer war, als Maxi und ich knapp im Titelkampf durch einen unverschuldeten Unfall ausschieden, oder Hockenheim 2019, als die Corvette in beiden Rennen einen Totalschaden in der ersten Runde erlitt.
Was sind die Top 3 an deinen Rennstrecken, die du bereits selbst befahren hast? Und was zeichnen diese deiner Meinung nach aus?
Meine drei Lieblingsstrecken sind Zandvoort, Macau und Suzuka. Zandvoort macht Spaß, da es auf und ab geht. Mit dem GT3-Auto war bisher die letzte Kurve immer eine große Herausforderung. Auf der neu umgebauten Strecke bin ich noch nicht gefahren. Ich denke aber, dass die Strecke dadurch noch besser wird. Zu Macau muss man nicht viel sagen. Die Strecke ist einfach verrückt und für einen Stadtkurs erreicht man extrem hohe Geschwindigkeiten. Suzuka ist ein Klassiker unter den Rennstrecken. Die Atmosphäre dort ist unbeschreiblich und die Strecke ist sehr vielfältig.
Was ist das Kurioseste, was du bislang in deiner Karriere auf der Rennstrecke erlebt hast?
Den kuriosesten Vorfall erlebte ich 2012 bei der ehemaligen FIA Formel 2-Meisterschaft auf dem Nürburgring. Ich verpasste die Hälfte des Qualifyings, da ich sich die Toilettentür in der Box nicht mehr öffnen ließ. Die Mechaniker-Crew konnte mich mit einem Brecheisen befreien. Zum Glück konnte ich trotz dieser Umstände noch einen vierten Starplatz herausfahren.
Viele Rennpiloten überbrücken die Coronazeit mit Simracing. Wie sieht es bei dir aus? Nimmst du auch an solchen Veranstaltungen teil und fährst in deiner Freizeit virtuelle Rennen?
Ich habe schon seit über 10 Jahren einen Simulator. Angefangen habe ich mit R-Factor und Race07. Inzwischen bin ich viel mit der Corvette C7 GT3-R in Raceroom unterwegs. Früher habe ich den Simulator hauptsächlich genutzt, um Strecken kennenzulernen, oder um mich auf Rennen vorzubereiten. Jetzt durch das Überangebot an Rennen in der Coronazeit fahre ich auch hin und wieder virtuelle Rennen. Aus Platzgründen steht mein Sim-Rig nicht bei mir, dadurch nehme ich nicht an größeren Veranstaltungen teil, da Simracing sehr zeitintensiv ist.
Wie versuchst du ansonsten die Pause zu überbrücken, ehe es wieder mit den Rennen los geht?
Bei mir hat sich eigentlich nicht viel geändert. Ich arbeite nebenbei noch bei uns im Familienbetrieb und schreibe gerade meine Master-Thesis. Ansonsten halte ich mich körperlich fit und verbringe Zeit mit meiner Familie und Freunden.
Du startest auch 2020 für Callaway Competition im ADAC GT Masters – wie sehr freust du dich, dem Team treu zu bleiben?
Ich freu mich sehr wieder für Callaway Competition an den Start zu gehen. Die ganze Mannschaft ist hoch motiviert und die Corvette macht einfach Spaß zu fahren.
Callaway Competition kommt aus deiner Heimat – macht es für dich deshalb besonders für das Team zu fahren?
Natürlich ist es toll, wenn das Team aus der Heimat kommt. Im Heilbronner Raum ist Callaway Competition sehr bekannt und ich bin stolz ein Teil vom Team zu sein.
Mit Jeffrey Schmidt erhältst du einen neuen Teamkollegen – was sind deine ersten Eindrücke von ihm?
Bei den Saisonvorbereitungsgesprächen merkte man, wie sehr er motiviert ist. Ansonsten ist er menschlich korrekt und ich schätze Jeffrey auch als Fahrer sehr. Leider hatten wir noch nicht die Chance zusammen zu testen.
Die Corvette C7 GT3-R ist eine der Publikumslieblinge im ADAC GT Masters, ist es für dich etwas Besonderes dieses Fahrzeug zu steuern?
Auf jeden Fall! Viele Fans interessieren sich für das Auto. Es kommen auch teilweise extra Leute zu den Rennen nur, um die Corvette live zu erleben.
Wer weitere Informationen zu Markus Pommer erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite sowie auf seine Webseite.
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