Sven Barth steuerte 2019 gemeinsam mit David Jahn für RWT Racing eine Corvette C7 GT3-R im ADAC GT Masters. Barth krönte sich zum Meister der Trophy-Wertung – hier mehr dazu. Wir sprachen mit dem Routinier über seine Saison in der „Liga der Supersportwagen“:
Du fuhrst 2019 gemeinsam mit David Jahn für RWT Racing im ADAC GT Masters – wie zufrieden bist du mit der Saison?
Mit der Saison können wir sehr zufrieden sein, es war die erfolgreichste Saison unserer kleinen Truppe bei den ADAC GT Masters! Rang 7 in der Fahrerwertung, Rang 6 in der Teamwertung und Sieger in der Pirelli Trophy Wertung, ich denke das kann sich bei einer solchen Leistungsdichte für ein enthusiastisches Privatteam sehen lassen.
Du konntest erstmals die Trophy-Wertung in der Serie für dich entscheiden – wie wichtig ist der Titel für dich?
Natürlich schaut man zunächst auf das Gesamte, nichtsdestotrotz habe ich mich sehr darüber gefreut es nach den verpassten Möglichkeiten der vergangenen Jahre endlich geschafft zu haben.
Was war dein Saison-Höhepunkt bzw. dein Tiefpunkt?
Saisonhöhepunkte gab es einige! Zunächst ist natürlich der zweite Platz am Red Bull Ring zu erwähnen, dort ist es und fast geglückt unseren zweiten Sieg einzufahren, einzig der BMW von MRS Racing war ein Quäntchen schneller! Höhepunkt für mich war generell aber die Tatsache, dass ich trotz meines nicht zu vernachlässigenden Gewichtnachteils gegenüber den anderen Piloten eine deutliche Steigerung in den Qualifyings erzielen konnte, vor allem im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Der vierte Startplatz in Most und ein dritter Startplatz am Red Bull Ring in einem solch erlauchten Fahrerfeld waren schon tolle Höhepunkte diese Saison. Tiefpunkte gab es auch einige, bei unserem Heimrennen in Hockenheim beispielsweise hätten wir eine deutlich bessere Performance erwartet, das ganze Wochenende kämpften wir mit fehlendem Grip. Weitere Tiefpunkte waren die teilweise äußerst überspitzten Strafen gegen uns. Wenn man sich beispielsweise nochmals das zweite Rennen am Nürburgring anschaut, bei dem David deutlich von zwei sich duellierenden Kontrahenten umgedreht wurde und dennoch wir eine Strafe bekamen, so etwas ist bei allem Verständnis definitiv nicht nachzuvollziehen!
Im Vergleich zur Saison 2018 zeigte sich RWT Racing stark verbessert – was habt ihr im Vergleich zur Vorsaison umgestellt?
Wir haben neben unserem Carchief und Ingenieur HAD (Petr Hadascok) einen zweiten Mann in Sachen Datenanalyse engagiert, Alex Athanasiadis, der uns sicher nochmals einiges hat rausfiltern können, was die Abstimmungsarbeit deutlich erleichterte. Was sich allerdings schon in unserem ersten gemeinsamen Jahr 2014 herauskristallisierte ist die Tatsache, dass David und ich einen ähnlichen Fahrstil haben und wir dem entsprechend schnell eine adäquate Abstimmung herausfahren können, ich denke die beiden Faktoren waren der Schlüssel zu der deutlichen Verbesserung.
Gerade zu Saisonbeginn gab es einige Kritik von Fans gegen dich und David Jahn für einen überharten Fahrstil – kannst du die Kritik nachvollziehen, oder findest du die Kritik überzogen?
Diese Kritik war und ist völlig unbegründet meines Erachtens, wir fahren Rennen und ohne ein wenig Ellenbogen zu zeigen wird man aufgefressen. Zudem haben wir für jede vermeintliche, übertriebene Härte unsere „Strafe“ kassiert, wie ich bereits unter Punkt drei, den Tiefpunkten der Saison, erläutert habe.
Was sind deine Pläne für die Saison 2020? Planst du erneut mit RWT Racing im ADAC GT Masters zu starten?
Das steht momentan noch in den Sternen. RWT Racing wird definitiv dem Motorsport nicht den Rücken kehren, wo die Reise hingeht, steht momentan noch nicht fest. Fakt ist, dass die ADAC GT Masters eine perfekte Plattform gerade auch für unsere Partner darstellt, die Kosten jedoch jedes Jahr steigen und wir uns die Frage stellen müssen, ob für Privatteams generell überhaupt noch ein Platz dort ist. Feldfüller, und das haben wir dieses Jahr bewiesen, wollen wir noch lange nicht sein. Gerd Beisel hat mir auch freigestellt, falls wir unser Engagement im ADAC GT Masters beenden sollten, mich nach anderen Möglichkeiten innerhalb der Serie umzuschauen, immerhin habe ich ja durch den Gewinn der Trophy Wertung 22 Satz Reifen im Schlepptau, aber dies wird sicher nicht einfach, keiner wartet auf Herrn Barth („lacht“)!
Warten wir ab was kommt, der Winter ist lang und doch wieder kurz! 😊
Wer weitere Informationen zu Sven Barth erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine Webseite.
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