Im vorletzten Saisonrennen der Intercontinental GT Challenge, den 10 Stunden von Suzuka, hat das BMW Team Schnitzer den ersten Podiumsplatz der Saison knapp verpasst. Nachdem Augusto Farfus am Samstag im #42 BMW M6 GT3 die Poleposition herausgefahren hatte, kämpfte er gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen Martin Tomczyk und Nick Yelloly lange Zeit um das Podium. Das Trio beendete das Rennen nach 275 Runden auf dem fünften Platz.
In der Anfangsphase stand das Rennen ganz im Zeichen der beiden BMW M6 GT3 vom BMW Team Schnitzer und Walkenhorst Motorsport. Tomczyk ging von der Poleposition aus in Führung, Nick Catsburg (NED) verbesserte sich im Fahrzeug mit der Startnummer 34 vom dritten Startplatz auf Rang zwei. Diese Doppelführung hielt das Duo bis zum ersten Boxenstopp. Im zweiten Stint wurde dann jedoch Christian Krognes (NOR) unglücklich in einen Unfall zweier zu überrundender Fahrzeuge vor ihm verwickelt. Eines der Fahrzeuge traf den #34 BMW M6 GT3 am Heck und beschädigte diesen so stark, dass das Team das Rennen nach einer längeren Reparaturpause aufgeben musste.
Das Fahrzeug mit der Startnummer 42 musste wenig später die Führung an den #25 Audi abgeben, der letztlich das Rennen gewann. Im weiteren Rennverlauf blieb das BMW Team Schnitzer immer in Reichweite der Podiumsplätze, doch letztlich reichte es nicht ganz zu einem Platz auf dem Treppchen. Yelloly fuhr nach zahlreichen engen Zweikämpfen im Laufe des Rennens sowie einer Durchfahrtstrafe in Folge eines Fehlers beim Boxenstopp als Fünfter über die Ziellinie.
Das Saisonfinale der Intercontinental GT Challenge findet am 24. November im südafrikanischen Kyalami statt.
Reaktionen auf die 10 Stunden von Suzuka:
Herbert Schnitzer jr. (Teammanager BMW Team Schnitzer):
„Grundsätzlich können wir mit dem Verlauf dieses Wochenendes durchaus zufrieden sein. Gestern hatten wir mit der Poleposition durch Augusto Farfus einen fantastischen Tag. Wir wussten aber, dass das Rennen unter den heißen Bedingungen hart werden würde. Sicher haben wir im Verlauf der zehn Stunden den einen oder anderen Rückschlag erlebt, aber insgesamt bin ich stolz auf mein Team und das, was es hier in Suzuka geleistet hat.“
Augusto Farfus (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, 5. Platz):
„Es war auf der einen Seite schön zu sehen, dass wir mit dem BMW M6 GT3 hier in Suzuka eine so starke Pace zeigen und um das Podium kämpfen konnten. Leider haben wir nach der Durchfahrtstrafe immer hinter anderen Konkurrenten festgehangen und konnten in den letzten Rennstunden den Speed, der im Auto steckte, nicht ausspielen. Denn Überholen war auf dieser Strecke kaum möglich. Das ist sehr schade. Dennoch vielen Dank an BMW und das Team für einen starken BMW M6 GT3 und eine starke Performance an diesem Wochenende.“
Martin Tomczyk (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, 5. Platz):
„Es hat lange alles sehr gut ausgesehen. Wir konnten unsere Poleposition in den ersten Rennstunden verteidigen und lagen auch danach unter den Top-3. Der Reifenverschleiß, vor dem wir auf diesem Kurs und bei diesen hohen Temperaturen Respekt hatten, war kein großes Problem. Wir konnten die Pace der Spitze mitgehen. Dann kam es leider zu dem Fehler beim Boxenstopp, der uns die Durchfahrtstrafe eingebracht hat. So hatten wir am Ende leider keine Chance mehr auf den eigentlich verdienten Podestplatz.“
Nick Yelloly (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, 5. Platz):
„Leider ist bei dem Boxenstopp, bei dem ich ins Auto gestiegen bin, ein Kommunikationsproblem, das dazu geführt hat, dass ich einen Tick zu früh losgefahren bin. Das hatte eine Durchfahrtstrafe zur Folge. Es tut mir sehr leid für das Team, dass das passiert ist. Es hat einen tollen Job gemacht, und ich konnte von meinen erfahrenen Teamkollegen viel lernen. Für mich war hier in Suzuka vieles neu, und ich habe eine Menge gelernt.“
Niclas Königbauer (Teammanager Walkenhorst Motorsport):
„Es ist natürlich bitter. Man reist um die halbe Welt nach Suzuka, bereitet sich sehr gut vor, hat ein tolles Qualifying und einen großartigen Start – im Prinzip läuft alles perfekt. Doch dann folgt so ein herber Rückschlag. Leider sind wir in dieser Saison etwas vom Pech verfolgt. Das hat sich auch hier wieder bestätigt. Aber irgendwann wird diese Strähne sicher enden, und der Knoten wird bei uns platzen. Das haben sich die Fahrer und das Team mehr als verdient. Vielleicht ist es ja beim Saisonfinale in Kyalami soweit. Wir bleiben in jedem Fall voll motiviert.“
Christian Krognes (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, Ausfall):
„Leider waren wir zur falschen Zeit am falschen Ort. In der Löffelkurve haben sich vor Augusto Farfus und mir zwei langsamere Autos im Zweikampf berührt und ein Nissan hat sich gedreht. Augusto kam durch, aber leider kam der Nissan in einem so unglücklichen Winkel zurück auf die Strecke, dass er mich am Heck getroffen hat. Letztlich ging es um ein paar Zentimeter, die uns das Rennen gekostet haben. Das tut mir für das gesamte Team unglaublich leid, denn es hat uns ein sehr starkes Auto zur Verfügung gestellt.“
Nick Catsburg (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, Ausfall):
„Ich hatte einen tollen Start ins Rennen. Martin Tomczyk und ich konnten die Plätze eins und zwei behaupten, und alles schien nach Plan zu laufen. Dann von einem sich drehenden Auto so unglücklich getroffen zu werden, ist sehr schade. Schon in Bathurst hatten wir viel Pech, nun hier wieder. Beide Male lagen wir aussichtsreich im Rennen. Besonders für das Team ist das natürlich extrem unglücklich.“
Mikkel Jensen (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, Ausfall):
„Wir hätten dem Team gerne für seine harte Arbeit ein gutes Ergebnis geschenkt, aber leider sollte es nicht sein. Das ist besonders bitter, weil wir gesehen haben, dass unser BMW M6 GT3 sehr konkurrenzfähig war und weit vorne ins Ziel hätte kommen können. Für mich persönlich war es trotz allem eine tolle Erfahrung, zum ersten Mal auf dem legendären Kurs in Suzuka gefahren zu sein.“
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