Stefan Oberdörster konnte in Spa-Francorchamps seinen ersten Gesamtsieg in der Youngtimer Trophy einfahren. Mit dem Wrangler, einem Porsche Turbo aus der Gruppe 4, startet Oberdörster in der beliebten Rennserie. Wir sprachen mit ihm über die bisherige Saison, die Youngtimer Trophy und sein Fahrzeug.
„Es war sehr abwechslungsreich“, so fasst Oberdörster sein Rennwochenende auf dem Ardennenkurs zusammen. „Im ersten Qualifying auf P1, beim zweiten am Samstag war Michael Funke mit dem Ford GT40 vorne. Beim Rennen könnte ich ihn aber in der ersten Kurve überholen und mich absetzen. Bedingt durch einen Unfall folgte eine lange Full-Course-Yellow-Phase(max. 80 km/h), deren Ende ich zu spät mitbekommen habe, da ich mich zwischen 2 Flaggenposten befand und die grüne Flagge zu spät gesehen habe, dadurch habe ich zwei Plätze verloren an zwei Gruppe 5 Porsche. In den folgenden Runden hab ich Platz 1 zurück erkämpft. In der zweiten Rennhälfte stieg dann wieder Michael Funke (der deutlich schnellere der beiden Fahrer)in den GT40 und holte immer mehr auf und setzte sich auf P1. Ich hatte mich schon mit dem 2. Platz abgefunden, als der GT40 drei Runden vor Rennende an die Box rollte. Ein Rennen also mit viel aufs und abs und einem glücklichen Ausgang, diesmal für uns.“
Doch wie groß ist die Erlösung bei Stefan Oberdörster nach dem ersten Gesamtsieg in der Youngtimer Trophy? „Riesig! Das ganze Team hat sehr lange und sehr hart an dem Auto gearbeitet. Das gesamte Projekt hat vier Jahre gedauert. Nach dem Beheben der Kinderkrankheiten in den ersten zwei Jahren hatten wir ab 2018 endlich ein podiumfähiges Auto mit einigen Ergebnissen auf dem Treppchen. Nur zum Sieg hatte es bislang nicht gereicht, wir wurden immer wieder von kleinen Defekten eingebremst. Jetzt hat es endlich geklappt und die Erleichterung im ganzen Team ist riesengroß.“
Die Saison verlief für den Porsche-Piloten bislang ganz gut. „Eigentlich lief es bislang ganz gut, bis auf den Ausfall beim 24h Classic, da hat sich eine Einspritzdüse verabschiedet und ein Zylinder ist durchgebrannt. Da waren wir auch auf Podestkurs“, so der Pilot.
Zuletzt bei den 24h Classic nahm gemeinsam mit Stefan Oberdörster Andy Gülden Platz im Wrangler. „Lord Schleife“ – wie Gülden von vielen genannt wird – kennt die Nürburgring-Nordschleife wie seine Westentasche. „Wir fahren seit vielen Jahren zusammen und ich habe sehr viel von ihm gelernt“, so Oberdörster über Gülden. „Es gibt kaum jemand der die Nordschleife so gut kennt wie Andy und zudem noch so ein toller Typ ist. Gemeinsam haben wir auch schon einige Rennen gewonnen, allerdings bislang noch nicht auf dem Wrangler.“
„Das ist hier noch echter, bezahlbarer Breitensport und eine große Familie“, so der Porsche-Pilot über die Youngtimer Trophy. „Obwohl in den letzten Jahren doch ziemlich aufgerüstet wurde. Die Gruppe 5 Porsche sind momentan das Maß der Dinge und kaum zu schlagen.“
Das Fahrzeug ist ein Original 3,0l Turbo aus dem Jahr 1976. Aufgebaut wurde das Fahrzeug von Guido Nase, der das Auto auch betreut. Motor und Getriebe werden von Edgar Salewsky mit seiner Firma BSM betreut. „Ziel war es ein Gruppe 4 Auto zu bauen, mit dem man die Gruppe 5 schlagen kann, was uns ja in Spa erstmals gelungen ist“, so Stefan Oberdörster abschließen.
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