Überraschung am heutigen Tag – Maxime Martin verlässt BMW! Für uns Grund genug auf die bisherige GT-Karriere des 31-jährigen Belgiers zu gucken.
2007 absolvierte er seine ersten Rennen in der GT4 European Series, eine Serie in der er 2009 zurückkehrte um drei Rennwochenenden in einem Porsche 911 vom Ice Pool Racing Team zu bestreiten.
Ebenfalls 2009 fuhr er in der GT3 EM. Für das französische Team AutoGT Racing teilte er sich einen der spektakulären und exotischen Morgan Aero SuperSports GT3 mit Gaël Lesoudier. Den Saisonauftakt in Silverstone konnte das Duo gewinnen – die Saison beendete man auf dem 16. Platz in der Gesamtwertung.
2009 absolvierte er auch seine ersten Starts im ADAC GT Masters. Zusammen mit Claudia Hürtgen fuhr er für Alpina beim Saisonfinale in Oschersleben den B6 GT3. Das deutsch-belgische Duo dominierte das Rennwochenende in der Magdeburger Börde und konnte beide Rennen deutlich für sich entscheiden.
2010 erfolgte der Wechsel in die FIA GT1 WM des Belgiers. Zusammen mit seinem Landsmann Bas Leinders pilotierte er in der WM einen Ford GT von Marc VDS Racing. In einem schwierigen Jahr wurde man nur 14. der Gesamtwertung. Als beste Ergebnisse stehen zwei 3. Plätze in Navarra und auf dem spektakulären und fordernden Kurs im argentinischen San Luis zu Buche.
2010 erfolgte auch in ein weiterer Start in der GT3 EM. In Jarama fuhr er zusammen mit seinem Landsmann Eric De Doncker für Marc VDS Racing den Ford Mustang Marc VDS GT3. Mit dem V8-Fahrzeug hatte man aber ein schwieriges und punktloses Wochenende in Spanien.
2011 war er erneut für Marc VDS Racing mit dem Ford GT in der FIA GT1 WM am Start. Mit Frédéric Makowiecki, Yann Clairay und Bertrand Baguette hatte er wechselnde Teamkollege an seiner Seite im Ford GT. Dazu war die Saison deutlich erfolgreicher als 2010 – in Abu Dhabi und auf dem Sachsenring konnte er je ein Rennen gewinnen, ehe er im chinesischen Ordos zusammen mit Makowiecki beide Läufe gewinnen konnte. In der Gesamtwertung wurde er 6.
Ebenfalls auf dem Programm stand 2011 die Blancpain Endurance Series, welche er für Marc VDS Racing bestritt. Die Saison begann er Bas Leinders und Markus Palttala im Ford GT GT3, ehe man ab den 24h Spa einen BMW Z4 GT3 steuerte. Mit dem Z4 konnte man sowohl das Rennen in Magny Cours gewinnen, als auch das Saisonfinale im britischen Silverstone.
Obwohl die FIA GT1 WM 2012 mit GT3-Fahrzeugen ausgetragen wurde, blieb er der Serie trau. Für das Valmon Racing Team Russia absolvierte mit Alexey Vasilyev bzw. Leonid Machitski drei Rennwochenenden mit einem Aston Martin DBRS9 in der Serie. Doch Erfolg blieb aus, das beste Ergebnis, mit dem in die Jahre gekommenen Aston Martin, war ein 9. Platz bei seinem Heimspiel in Zolder.
Besser lief es 2012 für den Belgier im ADAC GT Masters, wo er zusammen mit dem amtierenden Meister Dino Lunardi an den Start ging. Er pilotierte in der wichtigsten deutschen GT-Serie den Alpina B6 GT3, welchen er ja schon von dem erfolgreichen Rennwochenende 2009 in Oschersleben kennt. Man konnte in Oschersleben gewinnen und dazu bei beiden Veranstaltungen auf dem Nürburgring je einen Sieg einfahren. Am Ende beendete man die Saison auf dem 4. Platz in der Gesamtwertung, nachdem man die komplette Saison um den Titel gekämpft hat.
Auch im Jahr 2012 fuhr Martin in der Blancpain Endurance Series. Erneut für Marc VDS Racing, erneut in einem BMW Z4 GT3, erneut mit Bas Leinders und Markus Palttala als Teamkollegen. Man konnte die Läufe in Monza und Silverstone gewinnen und schloss die Saison als 2. in der Gesamtwertung ab – man verlor in einem dramatischen Saisonfinale im spanischen Navarra den Titel an den WRT Audi von u.a. Christopher Mies und Christopher Haase.
Im Jahr 2013 wurde der Belgier offizieller BMW-Werksfahrer. Belohnt wurde er mit einem Werksprogramm in den USA in der American Le Mans Series (ALMS) im BMW Z4 GTE. Er steuerte den Wagen zusammen mit Bill Auberlen. Bei den Langstreckenrennen wurde das Duo noch von Uwe Alzen und Jörg Müller unterstützt. Auf dem spektakulären Stadtkurs in Long Beach fuhr der Belgier zusammen mit Auberlen einen Klassensieg ein – am Ende des Jahres wurde er 6. in der Gesamtwertung.
Wie gewohnt fuhr er auch 2013 in der Blancpain Endurance Series für Marc VDS Racing mit einem BMW Z4 GT3. Seine Teamkollegen waren Bas Leinders und Yelmer Buurman. Den Lauf in Le Castellet konnte das Trio gewinnen und wie schon im Vorjahr verpasste Martin den Titelgewinn Hauchdünn und wurde 2. in der Gesamtwertung.
Als zusätzliches Programm fuhr er in Baku beim Saisonfinale der FIA GT Series. Für Marc VDS Racing steuerte er einen BMW Z4 GT3, sein Teamkollege war Nick Catsburg. Während man im Qualifikationsrennen 5. wurde, schied das Belgisch-Niederländische Duo im Rennen aus.
2014 wechselte Martin mit BMW in die DTM, so dass seine GT-Einsätze sich reduzierten.
In der Blancpain Endurance Series bestritt der Belgier 2014 nur ein Heimrennen – die legendären 24h Spa. Zusammen mit Jörg Müller und Augusto Farfus pilotierte er für Marc VDS Racing einen BMW Z4 GT3. In dem Rennen, welches einen Crashderby ähnelte, schied das Trio nach 15 Stunden aus.
2015 ein ähnliches Bild – der Belgier bestritt nur zwei Läufe der Blancpain Endurance Series für Marc VDS Racing. In Le Castellet fuhr er einen BMW Z4 GT3 zusammen mit Lucas Luhr und Markus Palttala, ehe er bei den 24h Spa zusammen mit Augusto Farfus und Dirk Werner fuhr. In Frankreich beendete er das Rennen als 3., bei den 24 Stunden wurde er nur als 31. gewertet, nachdem man lange auf Podestkurs unterwegs war.
Dazu bestritt er den Saisonauftakt der Blancpain Sprint Series im französischen Nogaro. Zusammen mit Dirk Müller steuerte er für das BMW Sports Trophy Team Brasil (AH Competições) einen BMW Z4 GT3. In Frankreich hatte man Ostern ein Traumwochenende und belegte die Plätze 2 (Qualifikationsrennen) und 1 (Hauptrennen).
2016 bestritt er zusammen mit Alexander Sims und Philipp Eng zwei Rennwochenende für ROWE Racing mit dem BMW M6 GT3 im Blancpain GT Series Endurance Cup (wie die Blancpain Endurance Series ab dieser Saison heißt). In Silverstone und bei den 24h Spa ging er mit dem Briten und dem Österreicher an den Start. Bei den 24h Spa erfüllte er sich nach vielen glücklosen Versuchen seinen großen Traum: Sieg bei seinem Heimrennen!
2016 ging er auch im Blancpain GT Series Sprint Cup (bislang Blancpain Sprint Series) an den Start. Den Saisonauftakt in Misano bestritt er zusammen mit Matias Henkola in einem BMW M6 von Boutsen Ginion. Später im Jahr fuhr er auf dem Nürburgring zusammen mit Stef Dusseldorp für ROWE Racing. Große Erfolge blieben aber aus.
2017 erfolgten weitere Starts für ROWE Racing im Blancpain GT Series Endurance Cup. Zusammen mit Philipp Eng und Alexander Sims bestritt er die komplette Saison für das Team, abgesehen vom Saisonstart in Monza. Doch die Saison verlief nicht wie gewünscht. Ein bestes Ergebnis war ein 7. Platz in Silverstone. Bei den 24h Spa kamen die Vorjahressieger nach einem Aufhängsschaden in der Anfangsphase nur als abgeschlagene 33. ins Ziel.
Auch bei den 24h Nürburgring ging Martin lange Jahre an den Start und fiel dort immer wieder als „Regengott“ auf, doch der ganz große Erfolg blieb ihm bei 24h Klassiker in der Eifel verwehrt.
Nun verlässt Martin BMW. Wo ihn sein Weg hinführen wird ist noch unklar, nur eins ist sicher: Wir werden in Zukunft noch viel von ihm hören!
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