Liebe Rennleitung des ADAC GT Masters, wir müssen reden. Muss der Safety Car Wahnsinn, den ihr die letzten Jahre betreibt, wirklich sein? Wie schaffen es Serien wie die Blancpain GT Series, es nur dann einzusetzen, wenn es wirklich nötig ist?
Rückblende in die Saisons 2011 und 2012. Über 40 Autos im ADAC GT Masters und ein ähnlich harter Fahrstil wie jetzt mit daraus resultierend eher mehr Unfälle und Ausrutscher als es jetzt der Fall ist und trotzdem schaffte man es, nur dann das Safety Car auf die Piste zu schicken, wenn ein Auto im Gefahrenbereich stand. Heute gibt es ja teilweise schon eines, wenn Fahrzeuge nach einem technischen Defekt sehr weit von der Piste entfernt stehen und die Bergung unter gelber Flagge gefahrlos machbar ist. Warum? Das Feld besteht fast ausschließlich aus Profis und denen traut ihr nicht zu, sich unter einer gelben Flagge angepasst zu benehmen? Wenn ja, wäre das ein Armutszeugnis an die Rennleitung.
Oder habt ihr seitdem zugegeben tragischen, aber selbstverschuldeten, tödlichen Unfall von Jules Bianchi in der Formel 1 – welcher unter gelber Flagge viel zu schnell fuhr, die Kontrolle verlor und in ein Bergefahrzeug fuhr – den Mut verloren und habt Angst das sich das im ADAC GT Masters wiederholt? Wenn ja, wäre das eine schwache Begründung, die höchstens für die teilweise übermotivierten Nachwuchsfahrer in der ADAC Formel 4 gilt, aber nicht für die Fahrer des ADAC GT Masters. Allein der Fakt, dass solche Unfälle mit GT-Fahrzeugen nicht möglich sind, spricht dagegen. Zusätzlich sollten die Profis im ADAC GT Masters wissen, wie man sich in Gelbphasen zu verhalten hat zugegeben Bianchi war auch ein Vollprofi, hielt sich aber trotzdem nicht dran. Sollte es Verstöße in den Gelbphasen geben, sollten und müssen drastische Strafen ausgesprochen werden, denn so werden die ehrenamtlichen Marshalls gefährdet.
Wie schon weiter oben geschrieben, in der Blancpain GT Series geht es auch ohne übermäßige Safety Car Einsätze und dort fahren zu einem großen Teil die gleichen Piloten wie im ADAC GT Masters. Wie schaffen die das nur? Vertrauen die den Piloten mehr als das ADAC GT Masters? Wenn ja, wäre das für das ADAC GT Masters ein Armutszeugnis, denn die Piloten beweisen dort, dass sie sich in Gelbphasen zu benehmen wissen, warum sollte das bei euch anders sein?
Und wenn ihr diese enorme Sicherheitsschiene weiter fahren wollt, kann ich empfehlen statt des Safety Cars mal über die Einführung der Slow Zones nachzudenken. Der Vorteil an ihnen ist, dass nur im Sektor wo die angebliche Gefahr besteht, dass Feld durch eine Deltazeit neutralisiert wird, die nicht unterschritten wird, aber in allen anderen Abschnitten der Strecke weiter gekämpft wird. Dazu verzerrt das ganze auch das Renngeschehen nicht so sehr, denn durch die andauernden Safety Cars wird der Rennrhythmus komplett zerstört, es folgt häufig zu Folgeunfällen die wieder neue Safety Cars auslösen. Dazu werden alle herausgefahrenen Vorsprünge zerstört und die teilweise sehr gute Leistung der Piloten wird zunichte gemacht. Das Safety Car würde nur dann auf die Strecke kommen, wenn es wirklich notwendig ist, z.B. bei Wetterkapriolen, ober bei schweren Unfällen bei denen medizinisches Personal die Strecke betreten muss.
Dazu ist es auch für die Zuschauer an der Strecke blöd, wenn man sich ein Ticket kauft und teilweise ein Drittel bis die Hälfte des Hauptrennens wird mit gemächlichen Tempo hinterm Safety Car absolviert, dass ist genauso langweilig wie den Verkehr auf der Autobahn stundenlang zu beobachten, wenn gerade ein Stau ist.
Liebe Rennleitung des ADAC GT Masters, wir von GT-Place empfehlen euch dringend, euer Safety Car Verhalten zu überdenken!
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