Laptime Performance erlebte beim Porsche Sports Cup Deutschland in Spa-Francorchamps ein schwieriges Wochenende – doch Alexandra Vateva und Pavel Lefterov konnten in der Porsche Endurance Challenge ein Podestergebnis einfahren.

Die fünfte Saisonveranstaltung im Porsche Sports Cup Deutschland liegt hinter Laptime Performance. Erstmals seit 2019 gastierte die populäre Plattform auf der Ardennenachterbahn. Wie gewohnt brachte der Rennstall aus Bayern drei Porsche 911 GT3 Cup an den Start. In der Porsche Sprint Challenge GT3 gingen Tom Nittel, Alexandra Vateva und Marco Daedelow für das Team von Simon Eibl an den Start. ATS Wheels- und Laptime Performance-Förderpilotin Alexandra Vateva startete zudem mit ihrem bulgarischen Landsmann Pavel Lefterov in der Porsche Endurance Challenge.

Wie gewohnt startete das Rennwochenende im Porsche Sports Cup Deutschland mit einem Testag, in den Laptime Performance positiv reinstartete, nachdem das Team bereits in der Woche zuvor beim Michelin 992 Endurance Cup und der Porsche Sprint Challenge Benelux auf der Strecke unterwegs war. So konnte die Mannschaft schnell ein gutes Setup für alle drei Boliden finden.

Das Qualifying für die Porsche Sprint Challenge verlief schwierig für das bayrische Team. Ein Unfall eines Konkurrenten löste eine Unterbrechung aus, während die drei Piloten auf ihrer ersten Pushlap waren und die Reifen gerade auf die perfekte Temperatur hatten. Dies wurde zum Problem, da die Reifen wieder abkühlten und danach nicht mehr den optimalen Grip hatten und die Piloten nur sieben Minuten hatten um zwei schnelle gezeitete Runden in den Asphalt der weltberühmten Strecke zu brennen. Am Ende reichte es für die Positionen sieben, elf und 14 in der Klasse für Tom Nittel, Marco Daedelow und Alexandra Vateva.

Der erste Rennlauf wurde am Samstagnachmittag aufgenommen. Doch Nittel wurde bereits in der ersten Kurve in die Startkollision verwickelt und umgedreht. Der Sohn von Rallyelegende Uwe Nittel fiel dabei ans Ende des Feldes zurück. Nach der erforderlichen Safety Car-Phase zeigte der talentierte Youngster eine starke Aufholjagd und fuhr noch auf den zehnten Rang in der Klasse vor, womit er – durch einige Gaststarter vor ihm – noch 8,2 Punkte gutgeschrieben bekam. Marco Daedelow beendete das Rennen auf Rang neun vor ihm, während seine Teamkollegin Vateva direkt hinter ihm ins Ziel kam. „Alle drei haben in dem Rennen eigentlich eine gute Leistung abgeliefert!“, so Simon Eibl.

Den zweiten Rennlauf nahm Tom Nittel vom vierten Startplatz auf und konnte sich mit einem guten Start direkt auf den zweiten Platz setzen. Diesen Platz verwaltete er bis zum Rennende, da das Führende Fahrzeug ein Gaststarter ist und somit noch punkteberechtigt war. Alexandra Vateva beendete das Rennen auf dem starken siebten Rang in der Klasse, was ihr bislang bestes Ergebnis in der Porsche Sprint Challenge GT3 war! Marco Daedelow musste das Rennen vorzeitig beenden, da er Probleme mit der Kraftstoffpumpe bekam.

Doch kurz nach Rennende der Schock für Laptime Performance und Tom Nittel, denn das Fahrzeug wurde disqualifiziert! Am Rennende waren 0,5 Liter zu wenig Restkraftstoff im Tank. Die technischen Kommissare hatten somit keine andere Wahl, als Nittel aus der Wertung zu nehmen. Damit verlor der talentierte Nachwuchspilot auch alle Chancen noch in der Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden. Durch die Disqualifikation ihres Teamkollegen rutschte Vateva, die auch starke Rundenzeiten zeigte, noch einen Rang in ihrer Klasse auf und belegte schlussendlich den sechsten Rang.

„In der Umrechnung von Kilogramm in Liter ist uns beim Kraftstoff mit dem Dichtefaktor leider ein Fehler passiert, was mir und dem gesamten Team für Tom unendlich leidtut“, erläutert Eibl. „Kraftstoff hat eine bestimmte Dichte, welche sich in einem Bereich bewegt und wir haben den Mittelwert genommen, hätten aber eigentlich den Worst Case-Faktor nehmen sollen von der Kraftstoffdichte, weil dann wäre es aufgegangen. So ist es leider gerade nicht aufgegangen. Erschwerend kam hinzu, dass er das gesamte Rennen nicht einmal im Windschatten war und es im Rennen keine Safety Car-Phase gab. Somit hat er in dem Rennen ein bisschen mehr Kraftstoff pro Runde verbraucht als in den Trainings zuvor. Diese beiden Dinge haben dazu geführt, dass am Rennende leider zu wenig Sprit im Tank war. Sehr ärgerlich, kann aber leider passieren, wird uns aber nie wieder passieren!“

Für die Porsche Endurance Challenge konnte Pavel Lefterov das Auto auf die Pole-Position in der Klasse und den zweiten Startrang in der Klasse stellen. Beim Start wurde Alexandra Vateva überrumpelt und verlor einige Positionen. In der Startrunde gab es am Ausgang der berüchtigten Kurvenkombination Eau Rouge/Raidillon auf der Kemmel-Geraden einen heftigen Unfall mit mehreren Fahrzeugen, der zu einem Rennabbruch führte, wodurch der Wertungslauf auch verkürzt wurde, da es in Spa-Francorchamps strenge Lautstärkenbeschränkungen gibt und um 18:00 Uhr Motorenruhe herrschen muss.

Nach dem Neustart zeigten Vateva und Lefterov eine starke Leisting. Pavel Lefterov war dabei der schnellste Porsche 911 GT3 Cup auf der anspruchsvollen Rennstrecke in den Ardennenwäldern. Nach Strafen gegen Konkurrenten wurde das ATS Wheels-Fahrzeug auf Rang drei in der Gesamtwertung und Position zwei in der Klasse gewertet. „Für uns war dies das versöhnliche Ende eines schwierigen Wochenendes“, beschreibt Teamchef Eibl.

Das Saisonfinale vom Porsche Sports Cup Deutschland findet am zweiten Oktober-Wochenende in Hockenheim statt. Laptime Performance muss dort ohne Pavel Lefterov antreten, der zeitgleich bei der Lamborghini Super Trofeo Europe in Barcelona startet – der Rennstall arbeitet allerdings derzeit an einem interessanten Ersatzfahrer.

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