Nach dem schweren Unfall im Fahrerlager der Nürburgring Langstrecken-Serie strebt die VLN eine höhere Sicherheit im Fahrerlager an.
Die Bestürzung über den tragischen Unfall im Vorfeld der ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennens, bei dem eine Druckluftflasche hinter einer Box explodiert ist, hält an. Auch wenn das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen noch nicht vorliegt, kann von den im Motorsport verwendeten Behältern offensichtlich eine Gefahr ausgehen. Die VLN sucht sich deshalb die Expertise von Fachleuten, um Risiken einzudämmen. Dazu sind Gespräche mit der Sachverständigen-Organisation DEKRA, die seit 2024 Partner der NLS ist, sowie der ILN (Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring) geplant.
„Wir möchten jetzt nicht in blinden Aktionismus verfallen, aber der Vorfall vor NLS4 hat gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht“, sagt Christian Vormann, Leiter Sport der VLN. „Es macht aus unserer Sicht jedoch keinen Sinn, einfach nur den Teams irgendwelche Regeln vorzuschreiben. Auf der einen Seite brauchen wir echte Experten im Gebiet von Druckluftbehältern – die haben wir bei unserem Partner DEKRA. Auf der anderen Seite müssen Maßnahmen für Teams auch umsetzbar und praktikabel sein. Hier vertrauen wir auf das Wissen der ILN.“
Mobile Druckluftbehälter sind im Motorsport in fast allen Boxen präsent. Sie werden unter anderem dafür verwendet, die Hebeanlagen in den Rennfahrzeugen zu betreiben. „Schon nach den ersten Minuten in einem Vorgespräch mit den DEKRA-Experten wurde uns klar, dass das Thema weitaus komplexer ist, als man im ersten Moment meint“, sagt Vormann. „Wir hatten auch mit vielen Teamchefs Kontakt, die nun etwas verunsichert sind, was die von ihnen eingesetzten Druckluftbehälter anbelangt. Am Ende wollen wir nicht nur mit gezielten Maßnahmen die Sicherheit erhöhen, sondern auch die Sensibilität bei allen Beteiligten schärfen. Wir können den Unfall nicht ungeschehen machen, aber wir können aktiv daran arbeiten, das Risiko in Zukunft zu minimieren.“
Alle Artikel zu den Themen: VLN