Schnitzelalm Racing gewinnt beide GT Sprint-Rennen in der GT3-Klasse. Yves Volte und Enrico Förderer gewinnen in der GT4-Klasse.
GT Sprint 1
Feuchte Bedingungen sorgten beim ersten Sprintrennen des GTC Race auf dem Nürburgring für ein spannendes Rennen mit vielen Zwischenfällen und packenden Zweikämpfen. Während in der Klasse GT3 das Team Schnitzelalm Racing mit Jay Mo Härtling und Moritz Wiskirchen einen Doppelsieg einfahren konnte, gelang Yves Volte in der Klasse GT4 sein erster Sieg im GTC Race nach einem tollen Zweikampf mit Anton Abée.
Die Eifel zeigte sich am Sonntagvormittag von ihrer typischen Seite und begrüßte die Teilnehmer des ersten GT Sprint-Rennens mit nassen Bedingungen. Vor dem etwas verzögerten Start duften die Piloten daher zwei Einführungsrunden drehen, um diese neuen Bedingungen kennenzulernen. Am besten schaute sich offenbar Luca Arnold diese Verhältnisse an, denn ihm gelang es bereits in der ersten Kurve, den Pole-Sitter Moritz Wiskirchen im Schnitzelalm Racing-Mercedes-AMG zu überholen und in Führung zu gehen. Dieser ließ aber in der Folge keine Lücke aufreißen und blieb an Arnold dran. In Runde fünf überholte Wiskirchen schließlich den W&S Motorsport -Piloten und ging in Führung, während sein Teamkollege Jay Mo Härtling, der auf P3 lag, auch direkt Druck auf Arnold aufbaute.
Eine Runde später verpassten bei den schwierigen Bedingungen zeitgleich sowohl der führende Wiskirchen als auch sein Verfolger Luca Arnold den Bremspunkt in der Kurzanbindung und mussten daraufhin beide durch die Wiese. Dieses Geschenk nahm Jay Mo Härtling im Förderauto mit der #2 dankend an und ging in Führung. Diese konnte er bis ins Ziel ausbauen und siegte somit nach 30 Fahrminuten. Zusammen mit Moritz Wiskirchen auf der zweiten Position und Luca Arnold auf Rang drei sorgte er so für einen Dreifach-Triumph von Mercedes-AMG.
Aber auch dahinter gab es viel Rennaction. Sowohl Gregor Drasal in seinem Lamborghini Hurácan GT3 als auch Roland Arnold im brandneuen Ferrari 296 GT3 absolvierten ihre ersten Rennen unter nassen Bedingungen und mussten diesem Umstand mit – allerdings glücklicherweise folgenlosen – Drehern Tribut zollen. So fuhr mit Audi-Fahrer Pablo Schumm im Team LIQUI MOLY Team Engstler ein Gaststarter auf den vierten Rang.
Jay Mo Härtling sprach nach dem Rennen über die entscheidende Szene: „Natürlich freut man sich nicht über Fehler anderer, aber schon über den Positionsgewinn. Ich hatte vorher schon versucht Druck zu machen und bin dann vorbei geschlüpft. Es war heute sehr schwierig, die Reifen zu verwalten, aber das muss man eben können.“
In der hart umkämpften Klasse GT4 war angesichts der schwierigen Bedingungen mit viel Rennaction zu rechnen. Und das Starterfeld erfüllte diese Erwartungen voll und ganz. Wie bereits am Vortag im GT60 powered by Pirelli stand zunächst der Mercedes-AMG GT4 mit der #11 im Mittelpunkt: Joel Mesch ging von der Pole-Position ins Rennen, verlor aber schon vor der ersten Kurve Positionen. Ausgangs der Mercedes-Arena wurde er dann von Thomas Rackel im BMW von ME Motorsport getroffen und umgedreht. Rackel handelte sich dafür zwar eine Durchfahrtstrafe ein, aber Mesch verlor mehr als 20 Sekunden, bevor er weiterfahren konnte. In der Folge brannte er – wie sein Teamkollege Enrico Förderer am Rennsamstag – ein sehenswertes Feuerwerk ab und überholte einen Kontrahenten nach dem anderen. Kurz vor Rennende duellierte er sich mit BMW-Pilot Philip Wiskirchen um den letzten Podestrang und konnte zunächst vorbeiziehen. Allerdings hatte er bei seiner Aufholjagd zu oft die Tracklimits missachtet und erhielt eine 5-Sekunden-Strafe, die ihn wieder bis auf Rang fünf zurückwarf. Wiskirchen erbte den dritten Rang, während ganz vorn ein erbitterter Zweikampf um den GT4-Sieg tobte. Yves Volte im Porsche Cayman der razoon – more than racing-Mannschaft und Anton Abée im Mercedes von Up2Race duellierten sich das gesamte Rennen, nachdem beide in der Startphase vom Chaos um Joel Mesch profitierten und viele Positionen gewannen. Am Ende setzte sich Volte nach einem tollen Überholmanöver durch und fuhr seinen ersten Sieg im GTC Race ein.
Der Sieger war nach dem Rennen natürlich happy: „Endlich ganz oben zu stehen, tut unheimlich gut. Das Rennen war hart, ich habe die ganze Zeit mit Anton gekämpft. Aber es war ein sehr fairer Zweikampf. Zudem bin ich dieses Wochenende das erste Mal im Regen mit dem Porsche gefahren. Ich bin mega glücklich, es hätte nicht besser laufen können.“
GT Sprint 2
Wie schon das gesamte Wochenende drückte das Team Schnitzelalm Racing auch dem Sonntag seinen Stempel auf. In beiden Klassen konnte die Mannschaft um Thomas Angerer siegen. Marcel Marchewicz holte überlegen den ersten Rang in der GT3-Klasse, während Enrico Förderer nicht weniger souverän den Sieg bei den GT4-Boliden errang.
Nachdem beim ersten Sprintrennen am Morgen noch feuchte Bedingungen für ein turbulentes Rennen gesorgt hatten, fand der zweite Lauf bei trockenen Verhältnissen statt. Schnitzelalm-Pilot Marcel Marchewicz ging von der Pole-Position ins Rennen und ließ sich auch beim fliegenden Start nicht überrumpeln. Ganz im Gegenteil zu Luca Arnold im Mercedes von W&S Motorsport, der seinen zweiten Rang direkt in Kurve eins an GTC Race Förderpilot Julian Hanses abgeben musste, der von seinem dritten Platz aus einen perfekten Start erwischte. Dahinter versuchte auch Audi-Pilot Ivan Peklin auf P4 sein Glück, musste aber durch die Wiese und konnte keine Position gutmachen. Anders als der zweite Audi-Fahrer Jannik Julius-Bernhart, der Ferrari-Mann Roland Arnold überholte und so auf Platz fünf rangierte.
Nach dem turbulenten Start waren die Positionen bezogen. Einzig Ivan Peklin im Land-Audi gelang es, zunächst Druck auf den auf P3 liegenden Luca Arnold auszuüben, ohne jedoch tatsächlich in Schlagdistanz zu kommen. Lucas Vater Roland Arnold kämpfte derweil mit Julius-Bernhart um den fünften Rang, drehte sich dabei in seinem neuen Ferrari 296 GT3 und fiel ans Ende des Feldes zurück. Vorn schienen die Podestplätze zementiert, bis Julian Hanses seinen Mercedes-AMG GT3 mit technischem Defekt auf Position zwei liegend abstellen musste. Dadurch erbten Luca Arnold und Ivan Peklin die Podestplätze zwei und drei, die sie auch bis ins Ziel nicht mehr hergaben. Vorn siegte Marchewicz überlegen mit mehr als 15 Sekunden Vorsprung nach 21 Runden.
Marcel Marchewicz: „Es war ein sehr gutes Rennen. Das Auto war wieder 1A, deswegen ein Riesenlob an das ganze Team Schnitzelalm Racing! Das war eine perfekte Generalprobe für das anstehende GT Masters-Rennen hier.“
Schnitzelalm Racing dominierte auch die GT4-Klasse bei diesem Rennen. Enrico Förderer konnte erstmals an diesem Wochenende ein Rennen der GT4-Abteilung des Teams ohne Zwischenfall von P1 aus in Angriff nehmen und zog sofort davon. Der BMW mit der #77 und Linus Hahne am Steuer verlor dagegen zwei Plätze und fiel aus den Podesträngen hinaus. Leon Arndt konnte im Mercedes von up2race Rang zwei vor dem Porsche-Fahrer Moritz Berrenberg übernehmen, der ganze fünf Positionen gutgemacht hatte.
Danach entwickelte sich ein intensiver Kampf um den letzten Podestrang. Eine ganze Gruppe von Fahrzeugen schloss auf den auf P3 liegenden Berrenberg auf, allen voran das BMW-Duo Linus Hahne und Markus Eichele. Allerdings gerieten die beiden ME Motorsport-Teamkollegen dabei aneinander, worauf sie einen von der Rennleitung angeordneten Platztausch vornehmen mussten. Das verschaffte Berrenberg genügend Luft, um den zum Rennende wieder heranstürmenden Hahne hinter sich halten zu können.
An der Spitze fuhr Enrico Förderer einen absolut verdienten Start-Ziel-Sieg ein, deutlich vor seinem Markenkollegen Leon Arndt, und war hinterher voller Lob für sein Team: „Schnitzelalm Racing hat hier in den drei Rennen fünf Klassensiege geholt, das ist natürlich eine super Quote. Ganz am Schluss fing es noch an zu regnen, aber auch damit wäre ich sicher klargekommen!“ Sein Verfolger Leon Arndt ergänzt: „Das war ein gutes Ergebnis für mich, das erste Mal ein zweiter Rang in einem GT4-Auto! Beim nächsten Rennen in Hockenheim – meiner Heimstrecke – peile ich auf jeden Fall den Sieg an!“
Das nächste Rennwochenende des GTC Race findet vom 9. bis zum 11. August auf dem Hockenheimring statt.
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