Die Nürburgring Endurance Serie hat ihre Schlüsselpositionen besetzt.
Die neue Nürburgring Endurance Serie steht in den Startlöchern. Am 22./23. März feiert die NES zum Saisonauftakt am Nürburgring ihre Premiere. Die Schlüsselpositionen dieser neuen Langstrecken-Rennserie sind mit erfahrenen und kompetenten Funktionsträgern besetzt. Zum Team um Renndirektor Andreas Schwarz, der bereits am 27. Februar vorgestellt wurde, gehören Frank Taller als Rennleiter, Oliver Damas als stellvertretender Rennleiter, Marius Müller als Leiter Streckensicherung, Vincent Simon als stellvertretender Leiter Streckensicherung, Wolfgang Lohmann als Obmann der Technischen Kommissare sowie Peter Bonk als Leiter Technik. Beim ersten Einsatz dieser Mannschaft, in deren Verantwortung die Einhaltung der Reglements und die Sicherheitsvorgaben liegen, werden die Teams am Freitag und Samstagvormittag insgesamt zwölf Stunden auf der fordernden Nordschleife testen und am Samstagnachmittag zwei Qualifyings und zwei 90-Minuten-Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs austragen. Für die Besucher ist der Eintritt auf alle geöffneten Zuschauerplätze und Tribünen kostenfrei, ebenso der Eintritt ins Motorsport-Erlebnismuseum ring°werk und das Parken.
„Man muss sich auf seine Leute verlassen können“, weiß NES-Rennleiter Frank Taller. Das gilt für den Berufsoffizier im Fachbereich für militärische Sicherheit im professionellen Alltag genauso wie bei seinen Aktivitäten im Motorsport. Der 52-Jährige von der Schwäbischen Alb kam vom Kartsport über Automobil-Slalom zur Rundstrecke. Der Inhaber einer internationalen Rennlizenz kennt die Nordschleife auch aus der Fahrerperspektive. Auch der virtuelle Motorsport ist ihm nicht fremd. So betreut er als Präsidiumsmitglied im Deutschen Sportfahrer-Kreis (DSK) unter anderen den eSport-Bereich. Erfahrungen in der Rennleitung sammelte Taller unter anderem in verschiedenen nationalen und internationalen GT-Serien, bei den Ferrari Racing Days sowie beim Truck-Grand-Prix. „Es ist immer ein Zusammenspiel“, sagt er. Dabei passt auch die menschliche Komponente, denn mit seinem Stellvertreter Oliver Damas verbindet ihn zum Beispiel eine jahrelange Freundschaft. „Während der Renndirektor die Gesamtverantwortung trägt, steuert der Rennleiter im Hintergrund, initiiert Abläufe, sorgt für die Einhaltung des Zeitplans, vergibt Strafen, hält den Kontakt mit der Zeitnahme. Die Aufgaben sind vielseitig, genau darin liegt auch ein besonderer Reiz“, so Taller begeistert.
Wer fast am Schleizer Dreieck aufwächst, kommt um den Motorsport einfach nicht herum. So war es auch bei Oliver Damas, stellvertretender Rennleiter der NES. An der Traditionsstrecke in Thüringen war er 1995 mit der Feuerwehr erstmals als Sportwart im Einsatz. „Seitdem bin ich mit dem Schleizer Dreieck groß geworden. Ich wurde Mitglied in einem Team von Sportwarten, und wir waren auch an anderen Strecken tätig“, erzählt der 50-Jährige. „2001 war ich erstmals auf dem Nürburgring, und ich war gleich schockverliebt!“ Auf seiner Heimstrecke wurde Damas Leiter der Streckensicherung, allerdings für Motorräder. „Autos waren aber meine eigentliche Leidenschaft, und so wurde ich auch zunehmend bei Autoveranstaltungen aktiv“, berichtet er. „2019 habe ich den Lehrgang zum Rennleiter absolviert und bin seitdem in dieser Funktion tätig, nicht nur auf der Rundstrecke, sondern auch bei Bergrennen und im Autocross.“ Beruflich ist Damas, der im oberfränkischen Hof lebt, als Werkzeugmechaniker im Einsatz. „Motorsport steht in meiner Freizeit an erster Stelle“, bekennt er. „Außerdem laufe ich gerne und spiele Fußball.“ Auf die NES freut er sich: „Es ist toll, etwas Neues aufbauen zu können.“
„Als Jugendlicher half ich 1987 bereits beim Aufbau der Berliner AVUS. So entstand meine Begeisterung für den Motorsport“, erzählt Marius Müller, der bei der NES als Leiter Streckensicherung fungiert. „Auf der AVUS war ich oft bei Rennveranstaltungen dabei. Später war ich dann in Oschersleben, wo ich unter anderem als Chef der Boxengasse bei der FIA GT1-Meisterschaft und als stellvertretender Leiter Streckensicherung bei der DTM im Einsatz war. Auch bei Kartrennen, MotoGP und Autocross-Europameisterschaft war ich in verschiedenen Funktionen tätig.“ In der NES freut sich der 52-jährige Müller auf eine „familiäre, faire und sichere Zusammenarbeit“ mit allen Beteiligten. Dabei rühmt der Berliner, der als Industrie-Elektroniker und Sicherheitsbeauftragter in einem Automobilwerk tätig ist, besonders das Engagement der Sportwarte: „Ich habe sehr großen Respekt vor ihrem Einsatz!“
Als stellvertretender Leiter Streckensicherung ist Vincent Simon bei der NES aktiv. „Bei mir fing es bei der Streckensicherung auf einer Indoor-Kartbahn an, beim großen Motorsport war ich zunächst eher als Zuschauer“, schildert der 31-Jährige seinen Werdegang. „2015 habe ich die Sportwart-Lizenz erworben. Seitdem war ich in verschiedenen Funktionen beim Friedenfelser Bergrennen, beim Autocross und schließlich am Nürburgring tätig.“ So kennt er auch Oliver Damas schon seit langer Zeit. „Wir haben viele Events zusammen gemacht“, sagt Simon, der 2019 Leiter Streckensicherung wurde. „Die Nordschleife kenne ich seit vielen Jahren.“ Der Eifelkurs hat es ihm besonders angetan: „Jedes Mal, wenn ich dort von der Autobahn abfahre, bekomme ich eine Gänsehaut.“ Im beruflichen Leben ist Simon als Feinwerkmechaniker tätig, neben seiner Leidenschaft für den Motorsport ist der Familienvater aus Rottweil in Baden-Württemberg ein begeisterter Sportschütze.
Wenn Wolfgang Lohoff über die Beziehung zwischen den Technischen Kommissaren und den Teams spricht, nennt er das oftmals ein „Katz-und-Maus-Spiel“. Lohoff ist in der NES als Obmann der Technischen Kommissare tätig. Er lernte in der Rennabteilung eines Opel-Betriebs, war jahrelang erfolgreich im Kartsport unterwegs und wechselte dann in den Automobilbereich. „Bergrennen, Slalom, Rundstrecke habe ich alles gemacht“, lacht er. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er für Hersteller und Teams, war unter anderem für BMW und Zakspeed tätig. „Dann bin ich 2012 in den Technikbereich des DMSB gewechselt“, berichtet Lohoff. Vor allem im Langstreckensport verfügt der 65-Jährige über eine ausgeprägte Erfahrung: „Ich war bei insgesamt 80 24-Stunden-Rennen im Einsatz: Nürburgring, Dubai, England, Italien…“ Dabei schätzt er auch das Miteinander mit den Teams: „Natürlich versucht man immer, den anderen einen Schritt voraus zu sein, aber man hilft sich auch gegenseitig.“ Lohoff kommt gebürtig aus Hamm, lebt aber seit vielen Jahren in der Nähe des Nürburgrings, wo er mit seinem eigenen Unternehmen überwiegend im Motorenbau tätig ist. Er ist bereits seit über 50 Jahren im Motorsport aktiv und schlägt mit der NES ein neues Kapitel auf. „Ich freue mich, dass es bald losgeht.“
Peter Bonk kam bereits im Alter von vier, fünf Jahren mit seinem Vater erstmals zum Nürburgring, der als Instruktor im Einsatz war. „Seitdem gehört der Ring zu meinem Leben“, lacht der 62-Jährige. Er fuhr unzählige Rennen, auf den zweiten Gesamtrang beim 24-Stunden-Rennen 1996 ist er besonders stolz. „Es gibt nur fünf oder sechs Fahrer, die häufiger beim 24-Stunden-Rennen am Start waren als ich.“ Bonk machte eine Kfz-Lehre, wurde Meister, war als Instruktor für den DMSB und für namhafte Sportwagen-Hersteller tätig. „Dafür war ich auf der ganzen Welt unterwegs.“ Unverändert ist er als Fahrer am Start. „Es ist wichtig, dass man auch die Sichtweise der Fahrer kennt.“ Um die Technik kümmerte er sich auch in diversen Rennserien. In der NES koordiniert er ein Team mit erfahrenen Technikern. Peter Bonk hat in Münster einen Kfz-Betrieb, darüber hinaus ist er im Vorstand des Deutschen Sportfahrer-Kreises. Dass er keine anderen Hobbys hat, ist verständlich. „Die Zeit, die ich habe, geht in den Motorsport“, so Bonk.
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