Auch nach dem Kick-off-Meeting der Nürburgring Endurance Serie bleiben viele Fragen der Teams unbeantwortet. Einige Teamchefs empfehlen ihren Kunden, dass sie keine Sekunde an diese Rennserie denken sollten.
Am Freitagnachmittag präsentierte die Nürburgring Endurance Serie in einem Kick-off-Meeting Teams und Teilnehmern das Konzept der neuen Rennserie. Die Serie wird in drei Divisionen, für Serienfahrzeuge, verbesserte Fahrzeuge und reinrassige Rennfahrzeuge aufgeteilt. Eine kompakte Klassen-Struktur soll für mehr Wettbewerb innerhalb einer Klasse und zwischen den verschiedenen Klassen sorgen und einen spannenden sportlichen Wettbewerb bei mehr Übersichtlichkeit und Transparenz sorgen. Das Reglement ist fertiggestellt und wird derzeit mit dem DMSB besprochen.
Einen weiteren Fokus legt die neue Rennserie auf „kleine“ Fahrzeuge. Durch Industriekontakte sollen hier neue Fahrzeuge akquieriert werden.
Hier erfahrt ihr mehr zu dem Kick-off-Meeting.
Nach dem Online-Meeting schwankte die Stimmung zwischen den verschiedenen Teams. Manche fanden gewisse Ansätze der Rennserie interessant, während andere Teams die Sitzung als Zeitverschwendung und dilettantisch bezeichneten.
„Ich habe gestern und heute noch Anfragen von bisherigen und möglichen neuen Kunden bekommen, die gerne mit PROsport Racing Langstreckenrennen auf der Nordschleife fahren würden“, so PROsport Racing-Teamchef Christoph Esser. „Ich habe denen bislang gesagt, dass wir das Meeting heute Nachmittag abwarten sollten, ehe wir Entscheidungen treffen. Doch nach diesem Meeting kann ich nur sagen, dass ich allen meinen Kunden abrate, nur eine Sekunde über diese Serie nachzudenken. Ich habe in 50 Jahren Motorsport selten eine so dilettantische Präsentation gesehen, bei der hinterher noch mehr Fragen offen sind, als es vorher waren.“
Von einem weiteren GT3-Team wurde lobend erwähnt, dass es zukünftig auch Punkte in der Gesamtwertung geben wird. Hierdurch sollen die Fahrzeuge, die um den Rennsieg kämpfen, bessere Titelchancen bekommen. Dies kann man der Allgemeinheit besser verkaufen, als wenn ein Fahrzeug aus den Serienwagenklassen um den Titel fährt. Ein langjähriger Teamchef sagte hinter hervorgehaltener Hand: „Dies haben wir bei der VLN schon seit vielen Jahren angemerkt, geändert wurde es allerdings nie.“
Ein weiterer Teilnehmer der Nürburgring Langstrecken-Serie fügt an: „Am Ende war das Meeting viel Gerede ohne Inhalt. Viele Punkte wurden angesprochen, konkret wurde allerdings noch nichts genauer definiert. Rund zwei Monate vor dem wahrscheinlichen Saisonstart ist dies eine sehr wacklige Basis, da wir so auch nicht planen können. Wir brauchen jetzt kein Gerede, sondern endlich Fakten wie das Reglement oder einen verbindlichen Terminkalender!“
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