Auf dem Red Bull Ring feierte Leon Köhler sein Debüt in der DTM – wir sprachen mit ihm darüber.
Was geht dir durch den Kopf, wenn du den Satz „Leon Köhler startet in der DTM“ hörst?
Meine ganze Karriere! Wie ich begonnen habe im Kartsport bis hoch zur DTM. Meine Ziele wären fast geplatzt, da ich im März diesen Jahres weder ein Budget noch ein Cockpit für 2022 hatte. Von der DTM waren wir da noch weit weg und es schien fast unmöglich zu sein, dieses Ziel zu verfolgen. Doch dank André Dannenberg kam ich doch nochmal zurück und konnte verspätet in die Saison 2022 in die NLS einsteigen, was ich bis heute nicht bereue und einer meiner besten Schritte war bis dahin. Das zeigt egal wie niedrig deine Chancen stehen, man niemals aufgeben und immer an seine Träume glauben soll. All die Menschen hinter den Kulissen, die mich bis dahin begleitet haben und die ganzen höhen und Tiefen gingen mir alle durch den Kopf!
Wie kam der Kontakt mit Walkenhorst Motorsport zustande und wie kurzfristig wurde der Deal getroffen, nachdem Esteban Muth ausgefallen ist?
Um ehrlich zu sein kam das alles ziemlich schnell zustande. Ich hatte am Montagabend vor dem Lauf einen Bericht gelesen, dass Esteban Muth bei Walkenhorst ausfällt und das Team nun dringend nach einem Ersatz sucht. Ich habe diesen Artikel André geschickt und er hat meine Botschaft „Ich könnte ja als Ersatz einspringen *lachender Smiley“ sofort verstanden und sich darum gekümmert. Am Mittwochvormittag gegen 11Uhr war dann alles fix.
Du hast GT3-Erfahrung aus dem ADAC GT Masters und der Nürburgring Langstrecken-Serie – wie sehr hat diese dir geholfen?
Ich muss sagen, dass mir vor allem die Nordschleife mit dem GT3 sehr geholfen hat! Du lernst auf der Nordschleife so viel. Speziell sind die unterschiedlichen Bedingungen dort, wie beim 12H Rennen, als mir das regnerische Wetter dort zugutekam! Im Regen lernst du ein Auto einfach am besten kennen und all die Erfahrungen, die ich dort gelernt habe, konnte ich natürlich in der DTM anwenden.
Im trockenen ersten Qualifying warst du bester BMW-Pilot – hättest du damit vorher gerechnet? Und wie hat sich das für dich angefühlt?
Um ehrlich zu sein habe ich nicht damit gerechnet, mit dem Auto so schnell eins zu sein. Die Werkspiloten kennen das Fahrzeug schließlich schon lang und haben einen großen Erfahrungsvorsprung. Aus diesem Grund war ich da von mir schon selbst sehr überrascht.
Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, mit dem BMW M4 GT3 über den Red Bull Ring zu fahren. Ein großartiges Rennauto und ich denke, der BMW M4 GT3 liegt mir sehr gut.
Im ersten Rennen bist du wenige Runden vor Schluss ausgeschieden – bist du trotzdem mit deinem Rennen zufrieden?
Bis dahin war meine Pace sehr gut und war trotz meinem Ausfall sehr zufrieden!
Am Sonntag hast du Rang 13 belegt und damit viele bekannte Namen hinter dir gelassen – ein Ergebnis mit dem du zufrieden bist?
Ich bin sehr mit dem Ergebnis zufrieden. Ich kam ohne jegliche Vorbereitung und Tests zum Red Bull Ring und dann dieses Ergebnis im besten GT3-Starterfeld der Welt. Leider trocknete die Strecke zum Ende hin zu schnell ab, so dass ich mit Regenreifen keine Chance mehr hatte. Da waren die anderen, die später zum Boxenstopp reinkamen und auf Slicks wechselten besser dran. Nichtsdestotrotz war ich in beiden Rennen bei meinem DTM-Debüt den Punkten sehr nahe und konnte viel Erfahrung sammeln.
Wirst du auch in Hockenheim beim Finale für Walkenhorst Motorsport starten?
Wir stehen aktuell in einem engen Kontakt mit Walkenhorst. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich auch in Hockenheim beim DTM-Finale 2022 nochmals für Walkenhorst und BMW starten dürfte. Eine Entscheidung wird denke ich Anfang der Woche fallen.
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