Mit einem fliegenden Start ging das Feld des GT60 powered by Pirelli in die einstündige Sonderwertung des GTC Race. Und den besten Start erwischte Rennlady Carrie Schreiner, die die Leistung ihres Schnitzelalm Racing Mercedes-AMG GT3 am besten einsetzte und von der dritten Position aus an die Spitze fuhr. Dahinter positionierten sich GT3 Förderpilot Finn Zulauf (Rutronik Racing) und Dino Steiner (Aust Motorsport).
Kurze Aufregung gab es in der engen Spitzkehre vor der Gegengeraden als Gentlemen-Driver Thomas Langer in der Hitze der Startphase die Kontrolle über seinen Mercedes-AMG GT3 verlor. Das restliche Feld konnte zum Glück ausweichen und Langer startete daraufhin eine Aufholjagd, die ihm den Klassensieg in der AM-Wertung bringen sollte.
Bis zum Boxenstopp verteidigte die Saarländerin Carrie Schreiner ihre Führung, doch die beiden Audis von Finn Zulauf und Dino Steiner waren ihr dicht auf den Fersen. Drama gab es dann während des Boxenstoppfensters: Markus Winkelhock, der die erste Hälfte des Rennens noch gemeinsam mit Tobi Schimon im Livestream kommentierte, erlebte einen äußerst kurzen Arbeitstag. Nachdem er im Cockpit platzgenommen hatte, entschied man sich aus Sicherheitsgründen, das Fahrzeug nicht wieder auf die Strecke zu schicken.
So wurde aus dem Triell um den Sieg ein Duell und das Drama sollte noch weitergehen: Nachdem Kenneth Heyer (Schnitzelalm Racing) das Cockpit von Carrie Schreiner übernommen hatte und haarscharf vor Max Hofer auf die Strecke zurückkehrte, leitete die Rennleitung eine Untersuchung gegen den Boxenstopp des Führenden ein. Kurze Zeit später dann die Gewissheit – der Boxenstopp des Mercedes-AMG GT3 war zu kurz und das Team bekam eine fünf-Sekunden Zeitstrafe auferlegt.
Das alles spielte Max Hofer in die Karten, der nach dem Boxenstopp die schnellsten Rundenzeiten im Aust Motorsport-Audi R8 LMS GT3 fahren konnte und Heyer direkt vor sich hatte, doch auf einmal wurde der Österreicher langsamer. Der Vorsprung von Heyer wuchs Runde für Runde und neun Minuten vor Rennende waren erstmals über fünf Sekunden Vorsprung herausgefahren, sodass der Schnitzelalm Mercedes die virtuelle Führung innehatte. In den finalen Runden konnte Heyer den Triumph nach Hause und mit über 20 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie fahren. Ganz zur Freude seiner Teamkollegin Carrie Schreiner, die sich zusammen mit Schnitzelalm Racing über den Debütsieg des Teams im GTC Race freute. „Von der fün-Sekundenstrafe habe ich erst relativ spät erfahren, aber vorher schon alles gegeben. Dann wurde ich von der Box informiert, wie sehr ich pushen muss und der Plan ist aufgegangen“, freute sich Kenneth Heyer im Siegerinterview. Teamkollegin Carrie Schreiner fügt hinzu: „Dass wir das Rennen gewinnen, damit hätte ich nie gerechnet. Mein Ziel beim Start war der Angriff nach vorne und als die Ampel grün wurde, haben die beiden anderen ein bisschen geschlafen und ich meine Chance genutzt.“
Das Aust-Motorsport-Duo konnte nach dem Rennen dann auch aufklären, warum Max Hofer auf einmal die Pace von Heyer nicht mehr mitgehen konnte. Max Hofer, der mit roten Kopf erst einmal tief durchatmen musste, überließ seinem Teamkollegen Dino Steiner das Wort: „Die Servolenkung hat nicht mehr funktioniert. Mit dem zweiten Platz sind wir happy, Max hat einen gigantischen Job gemacht ich wünsche niemandem, so ein Rennauto ohne Servo zufahren.“ Hofer fügte hinzu: „Man muss auch schwierige Rennen mitnehmen, daher bin ich zu Ende gefahren.“
Weiter geht es für die Pilotinnen und Piloten am Rennsonntag um 12:10 Uhr, dann steht das erste Sprintrennen des Wochenendes auf dem Plan. Ab 15:00 Uhr findet für das GTC Race dann das letzte Rennen in Assen statt.
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