Bei trockenen Bedingungen ging es für die GT4-Fahrzeuge des GTC Race am Samstagnachmittag in das GT60 powered by Pirelli. Eine Stunde Rennaction stand auf dem Plan und das Rennen startete mit einem Beschleunigungs-Fight in Richtung erste Kurve. Das ausgeglichene GT4-Feld blieb dabei in den ersten Kurven nah beieinander, doch ein Zwischenfall vor der Gegengerade – ausgelöst durch einen Dreher eines GT3-Piloten – riss das GT4-Feld auseinander. In der Folge konnten sich Julian Hanses (CV Performance) und Lucas Mauron (Eastside Motorsport) vom Feld absetzen und die erste Runde mit einem drei Sekunden-Vorsprung abschließen.
Doch der Vorsprung sollte den beiden Mercedes-AMG GT4-Piloten nicht viel nützen, denn bereits in der siebten Rennminute musste das Safetycar ausrücken. Porsche-Cayman-Pilot Etienne Ploenes (RN Vision STS Racing) war am Streckenrand liegen geblieben und musste von den Marshalls hinter die Streckenbegrenzung geschoben werden. Die Abstände wurden damit neutralisiert und im GT4-Feld war wieder alles offen. Nach dem Restart ereilte den Zakspeed-Mercedes, gesteuert von Lucas Mauron (Eastside Motorsport), dann ein technischer Defekt. Der rote Bolide verlor an Motorleistung und die Konkurrenz konnte den Schweizer problemlos passieren, der sich zurück an die Box rettete. Probleme hatte auch Tobias Erdmann, der ebenfalls frühzeitig die Box aufsuchen musste, nach einem Fahrzeug-Check aber weiterfahren konnte.
An der Spitze drehte währenddessen Julian Hanses bis zum Pflichtboxenstopp einsam sein Runden. Durch seine Pace schaffte es der Hildener, bis zum Pflichtboxenstopp eine komfortable Führung aufzubauen, die er an seinen Teamkollegen Phillippe Denes übergab. Hinter Hanses fuhren mit Bastian Hein und Tom Spitzenberger gleich zwei Audi R8 LMS GT4 von Seyffarth Motorsport zur Rennhalbzeit auf Podiumskurs. Einen sehenswerten Fight lieferten sich über mehrere Kurven Vivien Schöllhorn (Eastside Motorsport), Luca Arnold (W&S Motorsport) und Daniel Drexel (razoon – more than racing) dabei nutzten Arnold und Drexel die Stärken des Porsche und des KTM und überholten Schöllhorn im kurvigen ersten Sektor. Doch Drexel verschätzte sich im Anschluss und Schöllhorn konnte sich die Position zurückerkämpfen.
Während des Boxenstopp-Fensters wurde durch die Fahrerwechsel dann die Karten neu gemischt. Während einige Piloten – wie zum Beispiel Tobias Erdmann oder Bastian Hein (beide Seyffarth Motorsport) – allein das gesamte Rennen in Angriff nahmen, wechselten die anderen Teams durch und setzten neue Fahrer auf die Fahrzeuge. Bernd Schaible (Aust Motorsport), der bis zum Boxenstopp ein fehlerfreies Rennen gefahren war, übergab an den schnellen Gaststarter Christer Jöns und Luca Arnold tauschte die Sitzschale mit Marvin Dienst. Für Jöns und Dienst hieß das Motto danach: „Voller Angriff auf das Podest“. Und das sollte beiden gelingen: Christer Jöns fuhr nach der einstündigen Renndistanz als Klassenzweiter über den Zielstrich und Marvin Dienst holte den dritten Platz. Überstrahlt wurden die beiden nur von Julian Hanses und Phillippe Denes – das CV Performance Group-Duo fuhr zu einem sensationellen dritten Gesamtrang und dem Klassensieg in der GT4-Wertung.
Im Siegerinterview gaben sich die beiden aber dann bescheiden. „So ein Rennen ist nie einfach, wir hatten ein super Auto, zum Glück hatten wir keine Probleme. Julian hat einen tollen Job gemacht“, so Sieger Denes. Hanses fügt hinzu: „Ab dem technischen Defekt von Lucas Mauron konnte ich die Reifen schonen. Im Feld ist ja ganz schön viel passiert, ich habe die ganze Zeit gehofft, dass wir uns keinen Plattfuß einfahren. Das passiert hier gerne mal, haben wir im freien Training gesehen. Phillippe hat einen tollen Job abgeliefert, so können wir weiter machen.“
Christer Jöns freute sich nach der Zielüberfahrt gemeinsam mit Bernd Schaible über das Podium: „Heute ist für uns alles gut gelaufen. Freut mich, dass wir bei unserem ersten gemeinsamen Start direkt so toll abgeschnitten haben. Damit können wir sehr zufrieden sein und ich glaube, Bernd freut sich auch sehr.“ Ein strahlender Bernd Schaible fügte hinzu: „Besser kann es nicht sein.“
Noch ist das Wochenende für die Pilotinnen und Piloten des GTC Race nicht vorbei: Morgen stehen die beiden Läufe des GT Sprint auf dem Zeitplan, die allen Teilnehmern nochmal die Möglichkeit geben, mit einem Podestplatz aus Assen abzureisen.
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