Beim ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen ging Tim Heinemann erstmals für Falken Motorsports an den Start – im Interview gibt er Einblicke in das Rennen und wie es dazu kam, dass er für das Porsche-Team an den Start ging. Zudem blickt er auf die aktuelle Saison in der DTM Trophy.
Viele werden überrascht gewesen sein, als sie gehört hatten, dass du für Falken Motorsports an den Start gehst. Wie kam es dazu?
Ganz so überraschend war es nicht, wir waren letztes Jahr bereits im Gespräch aber bisher hatte sich noch keine Möglichkeit ergeben zusammen an den Start zu gehen. Bei NLS5 hat es dann endlich geklappt.
Wirst du in diesem Jahr noch weitere Rennstarts für das Team absolvieren?
Ich werde dieses Jahr definitiv nochmal auf der Nordschleife fahren.
Es war dein erster Renneinsatz im Porsche 911 GT3 R. Wie verhält sich das Fahrzeug im Gegensatz zu den anderen GT3-Fahrzeugen, die du kennst und wie lange hast du gebraucht, bis du dich an den Wagen gewöhnt hattest?
Für mich waren es am Freitag generell die ersten Runden im Porsche 911 GT3 R und erst das zweite Mal überhaupt mit einem SP9-Fahrzeug auf der Nordschleife. Allseits bekannt ist auch, dass der Porsche eher schwer und etwas speziell zu fahren ist. Das kann ich so auch bestätigen, aber generell bin ich aber jemand der sich schnell auf Neues einschießen kann. So kam ich auch mit dem Porsche schnell zurecht, konnte im Rennen unter acht Minuten fahren und die Pace meiner Teamkollegen mitgehen.
Eine Zeitstrafe zu Rennbeginn, die viele Diskussionen ausgelöst hat und ein Reifenschaden zwei Stunden vor Rennende haben dazu geführt, dass dein Fahrzeug das Rennen auf der siebten Position beendet hast. Was denkst du wäre ohne diese Rückschläge drin gewesen?
Trotz der Zeitstrafe lagen wir ja lange Zeit auf Position zwei. Am Ende bleibt es aber ein „hätte wenn und aber“, denn abgewunken wird mit der Zielflagge. Wir haben natürlich auch etwas durch die Ölspur mit anschließenden Crashs im Adenauer Forst profitiert. Ein Podium wäre drin gewesen.
Zudem hast du eine Rundenzeit unter acht Minuten in den Asphalt brennen können. Wie hat sich das für dich im Fahrzeug angefühlt?
Das war eine Genugtuung für mich, denn im Qualifying und meinem ersten Rennstint hat es leider nie ganz gereicht. Zum einen musste ich mich noch etwas ans Auto gewöhnen, zum anderen hatte ich leider immer etwas Pech mit dem Verkehr und Gelbphasen. Selbst auf der Runde hatte ich noch etwas Pech mit dem Verkehr, aber so ist das halt auf der Nordschleife, das haben alle anderen auch. Leider war das in meinem letzten Stint aber auch wieder die einzige Runde ohne Gelbphase.
Du startest in diesem Jahr auch für Ring Racing in der DTM Trophy. Zur Sommerpause liegst du auf der zweiten Position in der Gesamtwertung. Dein Ziel kann es da eigentlich nur sein, den Titel zu gewinnen, oder?
Ja, das Ziel war von Anfang an die Meisterschaft und ist es nach wie vor. Bisher hatten wir etwas Pech, aber ich hoffe das wir dafür umso mehr Glück in der zweiten Saisonhälfte haben.
Im Fahrerlager der DTM Trophy gibt es derzeit unendlich viele Diskussionen. Sei es die Fahrzeugeinstufung durch die BoP, Rennleiterentscheidungen oder der Fahrstil in der Serie allgemein. Kaum ein Fahrer und Team scheint sich derzeit richtig wohlzufühlen. Was ist dein Eindruck dazu?
Ich konzentriere mich auf meinen Job und der ist schnell zu fahren. Der Rest ist Aufgabe vom Team und vom Serienmanagement.
Bei vielen Fahrern und Teams beginnt langsam die Planung für die Saison 2023. Dein Wunsch ist es da sicher, komplett in der GT3-Sport aufzusteigen und die GT4-Plattform zu verlassen, oder?
Klar. Das ist schon länger mein Ziel. Mit dem Wechsel auf die GT3-Fahrzeuge in Le Mans entsteht sicherlich auch nochmal viel Bewegung auf dem Fahrermarkt. GT4-Rennen machen mir Spaß, aber jeder Zweitliga-Fußballer möchte auch in der ersten Liga kicken und sich mit den Großen duellieren, so ist es bei mir auch. Dennoch kann ich mich bisher nicht beschweren, es ist erst meine vierte Saison und es vom Simulator überhaupt so weit zu schaffen, hätte ich nie gedacht. Jetzt geht es einfach darum den nächsten Schritt zu machen.
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