Das Rennen am Norisring wird gerne mit der Formel 1 in Monaco verglichen und wird daher oft auch „fränkisches Monaco“ genannt. Es ist das besondere Flair am Dutzendteich, die großartige Atmosphäre auf der vollen Steintribüne und die Promis im Grid. Was Monaco und Norisring noch gemeinsam haben, ist, dass beide keine permanente Rennstrecken sind. Das erfordert Jahr für Jahr unendlich viel Arbeit und einige ungewöhnliche Maßnahmen. Das Rekord-Starterfeld der DTM mit aktuell 27 Rennwagen von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und erstmals Porsche – soviel wie noch nie in Nürnberg seit dem DTM-Comeback 2000 – erfordert ebendort eine längere Boxengasse, die mit 170 Metern gleich um 50 Meter länger ausfällt als noch im Vorjahr. Und auch das Boxenzelt ist so groß wie nie zuvor. Auch die Mitglieder des ausrichtenden Motorsport Club Nürnberg (MCN) leisten viele Arbeitsstunden für die Installation von Leitplanken, Sicherheitszäunen, zusätzlichen Tribünen und Reifenstapeln rund um den 2,3 Kilometer langen Kurs. Wenn die insgesamt zwölf Rennen – je zwei von DTM, DTM Trophy, DTM Classic, BMW M2 Cup, TCR Europe Series und Ferrari Club Deutschland Racing Series – am Wochenende (1. bis 3. Juli) unter dem Namen DTM Norisring powered by BMW M ausgetragen werden, können nicht nur die Fans an der Rennstrecke, sondern auch die Zuschauer auf der ganzen Welt ein TV-Programm von insgesamt 25 Stunden und mit faszinierenden Bildern aus 56 Kamerapositionen verfolgen. Die DTM Norisring powered by BMW M wird in über 70 Ländern übertragen.

Die neue Boxenanlage wurde bereits seit März geplant, der Aufbau begann am 13. Juni und wurde vor einer Woche abgeschlossen, einschließlich behördlicher Abnahme. Die nun 170 Meter lange Einrichtung präsentiert sich als Doppelstock-Anlage. Neben den Teamgaragen sind im Erdgeschoss die Logistik für die Technische Abnahme, TV und Rettungs-Crew untergebracht. Als Fan-Highlight wurde auch wieder eine Pit View Box eingeplant, mit direktem Blick in die Boxen zweier unterschiedlicher Teams. Im Obergeschoss befindet sich die Sieger-Empore sowie das einheitliche Team-Catering und die DTM Power Lounge. Die Erweiterung der Boxenanlage hat keinen Einfluss auf die übliche Platzierung der Container für Rennleitung und Zeitnahme, die MCN-Hospitality und die Boxengassentribüne.

„Der diesjährige Aufbau toppt einfach alles. Die längste Boxengasse in der Geschichte des Norisring, das gab es noch nie. Diese gewaltige Boxenanlage inklusive des Zeltes, das ist alles sehr beeindruckend. In diesem Projekt steckt so viel Detailarbeit, Wahnsinn. All das kann nur gelingen, wenn alle Parteien gut zusammenarbeiten, und das ist hier ganz klar der Fall“, sagt Frederic Elsner, Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR, und fügt hinzu: „Lobend erwähnen möchte ich die extrem gute Zusammenarbeit mit dem Motorsport Club Nürnberg. Das macht großen Spaß so.“

Die heiße Phase des Rennstrecken-Aufbaus umfasst die letzten sechs Wochen vor dem Renntermin und für den Rückbau die beiden Wochen danach. Die gesamte Vorbereitungszeit für diese Großveranstaltung beläuft sich auf neun Monate, in denen gut 200 MCN-Mitglieder und weitere 400 ehrenamtliche Helfer über 10.000 Arbeitsstunden leisten. Für die Rennstrecke müssen etwa fünf Kilometer Leitplanken und und Sicherheitsfangzaun montiert werden, dazu etwa zweieinhalb Kilometer Beton-Elemente, die ebenfalls der Streckenbegrenzung dienen. Zur Sicherheit tragen auch gut 110 sogenannte Sixpacks bei, die aus Reifenstapeln mit jeweils sechs Reifen bestehen. Darüber hinaus müssen Sitzplatztribünen für zusätzliche 25.000 Zuschauer errichtet, etwa zwölf Kilometer Bauzaungitter aufgestellt sowie je drei Kilometer Wasser- und Abwasser-Leitungen und mehr als fünf Kilometer Stromkabel verlegt werden. Auch die regelmäßigen Schulungen der Sportwarte der Streckensicherung, den sogenannten Streckenposten, zum Erhalt der erforderlichen DMSB-Marshall-Lizenz gehören zur Vorbereitung dazu, um den Fahrern und Fahrerinnen der sechs Rennserien am Norisring-Wochenende eine bestmögliche Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten.

Schließlich steht das DTM Norisring powered by BMW M im Fokus der Motorsport-Enthusiasten, sowohl vor Ort als auch rund um den Globus. Aus quasi jedem Blickwinkel, aus 56 Kameraperspektiven, wird die faszinierende Rennaction eingefangen, insgesamt 16 Kilometer Kabel wurden dazu im Veranstaltungsareal verlegt. An den drei Event-Tagen produziert DTM-Partner TV Skyline insgesamt über 25 Stunden Programm mit 60 Livestreams und über 250 sogenannten InRace-Clips, kurzen Video-Schnipseln, die bereits während des Rennens weltweit verfügbar sind. Allein die DTM-Rennen, die im deutschsprachigen Raum von ProSieben live übertragen werden, sind in über 70 Ländern zu sehen.

Und noch ein Novum: Der sogenannte TV-Compound, der Stellplatz für die Übertragungswagen, ist erstmals in das Fahrerlager-Umfeld eingebettet, so dass der Zuschauer sich ein Bild „vom Bild“ machen kann.

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