Max Hesse geht 2022 in seine dritte Saison als BMW-Junior. Der 2019er ADAC TCR Germany-Meister spricht dabei über sein Debüt im GT World Challenge Europe Endurance Cup und seine Eindrücke in Imola und den neuen BMW M4 GT3. Zudem gibt er bekannt, dass das BMW Junior Team in diesem Jahr nach dem 24h-Rennen nicht mehr auf der Nordschleife starten wird.

Du gehst 2022 in deine dritte Saison als BMW-Junior – wie stolz macht dich das?

Ich bin natürlich super happy und stolz schon in meine dritte Saison mit dem BWW-Juniorteam zu gehen. Dan, Neil und ich konnten in den zwei Jahren schon einiges zusammen erleben, unsere ersten Runden auf der Nordschleife für unsere Permit fühlen sich irgendwie immer noch so an, als wären sie gestern gewesen. Seitdem ist einiges passiert und ich glaube, dass wir jetzt zwei Jahre lang schon starke Fortschritte machen konnte und daher bin ich sehr froh, auch noch ein drittes Jahr im Projekt eingebunden zu sein.

Zuletzt warst du in Imola im GT World Challenge Endurance Cup aktiv, wo du mit deinen beiden Junior-Kollegen die 15. Position in der Gesamtwertung einfahren konntest. Was sind deine Eindrücke von dem Rennen und bist du mit dem Ergebnis zufrieden?

Ich würde sagen, es war gerade für uns als Junioren ein gutes Ergebnis. Seit 2019 war das das erste mal, dass wir wieder auf einer Rundstrecke unterwegs waren, da wir bisher nur auf der Nordschleife gefahren sind. Daher war es für uns auch wieder was Neues, aber im Endeffekt denke ich, dass wir die Situation solide gemeistert haben. Sicher gibt es einiges was wir weiterhin verbessern können, aber ich freu mich auf jeden Fall auf die weitere Saison mit den Jungs und dem Team von ROWE Racing.

Max Hesse Neil Verhagen Dan Harper ROWE Racing BMW M4 GT3 GT World Challenge Europe Endurance Cup Imola
Foto: GT World Challenge Europe

Beim Rennwochenende in Imola konntet ihr immer wieder den Speed der BMW-Werksfahrer auf dem zweiten ROWE Racing BMW M4 GT3 mitgehen oder sogar unterbieten. Hat dich das persönlich überrascht?

Für uns war das natürlich sehr sehr gut, aber ob ich davon jetzt positiv überrascht war, würde ich jetzt gar nicht mal sagen. Es ist immer das Ziel, dass wir so nah wie möglich oder sogar schneller sind als die Werksfahrer. Das ist aber auch gar nicht das Hauptthema, da wir als Marke BMW probieren weiter nach vorne zu kommen. ROWE hatte den Fokus auf beide Autos gesetzt und wir haben auch untereinander alle Fahrer sehr stark zusammengearbeitet. Aber klar war es für uns als Juniorteam schön zu sehen, dass wir die Pace von vorne mitgehen konnten.

Im GT World Challenge Endurance Cup starten 52 Fahrzeuge – wie extrem fühlt sich das als Pilot an? Gerade im Qualifying auf einer solch engen Strecke wie Imola?

Das Qualifying war natürlich echt sehr interessant. Wir sind es ja schon von der Nordschleife gewöhnt im dichten Verkehr unterwegs zu sein, aber meistens sind es da halt langsamere Autos. Im Endeffekt waren wir froh durch die vielen Unfälle und Unterbrechungen jeder eine halbwegs vernünftige Runde zusammenbekommen zu haben.

Zudem startest du mit deinen Junior-Kollegen auf der Nürburgring-Nordschleife. Ist hier, wie im Vorjahr, die gesamte Saison geplant?

In diesem Jahr ist für uns drei nicht, wie in den beiden vergangenen Jahren, eine komplette NLS-Saison geplant. Dadurch, dass NLS 2 abgesagt wurde, haben wir jetzt nur noch NLS 3, Qualirennen und das 24h-Rennen auf dem Plan stehen und das ist dann unser diesjähriges Programm auf der Nordschleife.

Nach einem starken Qualifying habt ihr den Saisonauftakt nur auf der neunten Position beendet – hättest du dir hier mehr erwartet?

Der Auftakt lief mit Platz zwei natürlich echt optimal. Wir haben da am Ende der Session eine mega Runde erwischt. Wir waren von Freitag an direkt sehr happy mit dem Auto, da es sich direkt echt sehr gut angefühlt hat. Am Samstagmorgen konnten wir es dann einfach gut zusammenbringen. Ich bin dann den Start gefahren und der war von meiner Seite leider schon nicht optimal, da ich direkt um die zwei bis drei Positionen verloren habe. Daraufhin konnten wir ganz gut die Pace mitgehen und daher würde ich sagen, dass es trotzdem ein positiver Eindruck für uns ist, da es unser erster richtiger Renneinsatz in dieser Saison war. Ich bin positiv eingestimmt auf die nächsten Rennen, aber natürlich hätten wir das Rennen gerne weiter vorne beendet.

Max Hesse Neil Verhagen Dan Harper BMW Junior Team BMW M4 GT3 Nürburgring Langstrecken-Serie Nürburgring-Nordschleife
Foto: robinthomasphillipps

Der neue BMW M4 GT3 ist von seinen Abmessungen noch größer als der bisherige BMW M6 GT3. Merkt man das als Fahrer im Cockpit? Und was sind deiner Meinung nach die größten Unterschiede der beiden Autos?

Als ich mich das aller erste Mal in den M4 gesetzt habe, habe ich mich direkt sehr wohl gefühlt. Es fühlt sich alles sehr gut, Lenkrad, Knöpfe und einfach das gesamte Cockpit fühlt sich wie Zuhause an und von daher merkt man, wenn dann nur Verbesserungen zum M6. Wo wir die größten Fortschritte gemacht haben ist aber zum einen ganz klar der Reifenverschleiß, aber auch der Komfort für alle rund um das Fahrzeug. Das Auto zeigt definitiv schon in allen Rennen bisher was es für ein Potenzial hat und wir hoffen, dass wir bis zum 24h-Rennen top vorbereitet sind, um dann ganz vorne angreifen zu können.

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