Für das Team Giti Tire Motorsport by WS Racing wird die Saison 2022 eine der umfassendsten der Teamgeschichte. Neben dem einzigartigen Projekt „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“, das jetzt mit einem BMW M4 GT4 antritt und auf den neuen Partner ZF Engineering GmbH mit den Aftermarket Marken Sachs und Sachs Performance vertrauen kann, ist auch ein umfangreiches Nordschleifenprogramm geplant. Aber auch abseits der Nordschleife wird die Mannschaft mit dem LMP3-Boliden sowie dem BMW M4 GT4 und einem VW Golf GTI TCR in verschiedenen Rennserien an den Start gehen. Damit aber nicht genug, denn daneben laufen die Planungen für ein ganz neues Projekt zur Förderung des Breitensports auf Hochtouren – ein eigener Cup.
Die Speerspitze des Einsatzes von Giti Tire Motorsport by WS Racing bildet wie in den vergangenen Jahren wieder das Projekt „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“. Im vierten Jahr wechselt die aus ausschließlich weiblichen Mitgliedern bestehende Mannschaft nun vom Audi R8 LMS GT4 in einen BMW M4 GT4, um so in der hart umkämpften Klasse SP8T antreten zu können. Der neue Partner ZF Engineering GmbH mit den Aftermarket Marken Sachs und Sachs Performance unterstützt die Mannschaft auf der technischen Seite und wird den BMW M4 GT4 mit einem speziellen Performance-Fahrwerk ausrüsten.
Bei der Fahrerkonstellation trifft man auf bekannte Gesichter. Mit Célia Martin, Carrie Schreiner, Fabienne Wohlwend und Christina Nielsen kann auf geballte fahrerische Power zurückgegriffen werden.
Im Bereich der Mechanikerinnen hat sich das Team neu aufgestellt. „Aufgrund der tollen Leistungen bei Girls Only haben es einige Teammitglieder geschafft, in Werksteams mit einer Vollbeschäftigung zu gelangen. Das freut uns sehr und zeigt, dass unser Konzept voll aufgeht. Die Positionen wurden nun durch neue Teammitglieder ersetzt, die sich bis zum 24h-Rennen noch einspielen müssen“, sagt Nicole Willems, Teammanagerin des Girls Only Teams. So wird das Hauptziel der ersten NLS-Läufe sein, die neue Mannschaft zusammenzuführen und perfekt aufeinander abzustimmen.
Zusätzlich zu den Starts bei der Nürburgring Langstrecken-Serie und dem Start beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring sind derzeit auch weitere Einsätze in einem LMP3-Boliden in verschiedenen Serien avisiert. Neben Fabienne Wohlwend und Célia Martin werden hier auch erstmals die Nachwuchsfahrerinnen Alesia und Jacqueline Kreutzpointner LMP-Luft schnuppern.
Das Nordschleifenprogramm von Giti Tire Motorsport by WS Racing umfasst aber nicht nur das Projekt „Girls Only“, sondern den zusätzlichen Einsatz von vier weiteren Rennfahrzeugen. Gleich drei Autos werden in der populären Klasse VT2 antreten, während ein weiteres Fahrzeug für die Klasse V6 gemeldet wird.
Sämtliche WS-Racing-Rennfahrzeuge starten wieder auf dem Giti GTR1 Compete Rennreifen, an dessen Weitereinwicklung die Mannschaft seit Jahren beteiligt ist und mit dem man bereits viele Erfolge feiern konnte.
Neben dem Rennstreckenbetrieb befasst sich das Team aber auch mit einem ganz neuen, anspruchsvollen Projekt, dem Aufbau eines eigenen Cups. Hier ist das Ziel, den Breitensport zu fördern, indem man ein hochwertiges, aber bezahlbares Rennfahrzeug unter absoluter Chancengleichheit auf die Strecke bringt. Teamchef Thorsten Willems: „Die Preisentwicklung im Motorsport und die Nischenstruktur vieler Ideen hat uns 2021 dazu bewegt, mit zahlreichen Partnern die Gespräche zu einem eigenen Cup anzustoßen. Ein Stück weit versuchen wir hier aktuell, die „eierlegende Wollmilchsau“ auf die Strecke zu bringen“.
Erste Eckpunkte zum künftigen Cup-Renner sind bereits bekannt. So soll es ein Einheitsfahrzeug mit zwei Litern Hubraum und 280 PS geben. Dazu kommen ein Doppelkupplungsgetriebe, Renn-ABS, FT3-Tank, Sachs Rennsportfahrwerk und alle Sicherheitsfeatures gemäß FIA. Der zum Einsatz kommende Einheitsreifen soll dabei nicht nur limitiert sein, sondern den Teams auch deutlich unter marktüblichen Preisen zur Verfügung gestellt werden. Die Running Costs und Ersatzteile sollen ebenso auf einem Niveau liegen, welches die Kosten erheblich nach unten schraubt.
Erste Gespräche mit der NLS für eine eigene Cup-Klasse haben bereits stattgefunden. „Unsere Vision ist die Austragung eines eigenen Cups im Rahmen der NLS und beim 24h-Rennen sowie einer unabhängigen Sprintmeisterschaft. Dieses Konzept wird den Teams die Möglichkeit bieten, das Fahrzeug gleich in mehreren unterschiedlichen Serien zu nutzen. Neben einem attraktiven Preisgeld ist darüber hinaus eine entsprechende Nachwuchsförderung geplant.“
Der Preis für das rennfertige Einsatzfahrzeug soll sich dabei auf knapp unter 60.000 Euro belaufen. „Wir müssen schauen, ob wir hier weiter in der Range bleiben, denn die aktuelle Lage in der Preisentwicklung macht uns natürlich auch zu schaffen“, so Initiator Thorsten Willems.
Nach aktuellem Planungsstand soll der Prototyp bereits bei NLS 4 einen Testlauf absolvieren.