Im Saisonverlauf 2021/2022 präsentierte die GT Winter Series an allen Locations stets volle Starterfelder. Der Finallauf in Barcelona am kommenden Wochenende toppt dies nochmal, denn es treffen sich in Katalonien rund 40 Autos für den Kampf um die Meisterschaft. Mit dabei einige in der Szene durchaus bekannte Fahrer- und Teamnamen. Ausserdem wird das Event durch einen Livestream von nürburgring.tv gecovert.
Meisterschaft offen – Entscheidung in Barcelona
Noch dürfen die amtierenden Meister Robert Haub und Gabriela Jilkova (DRAGO Racing Team ZvO mit AMG GT4) hoffen, ihre Startnummer 1 auch in der kommenden Saison weiter tragen zu dürfen. So pirschten sie sich in diesem Jahr weniger durch Siege, sondern vor allem durch gute Teamleistung und hohe Konstanz ins Vorderfeld und lauern nun mit 25 Punkten Rückstand auf P4 gesamt liegend in Schlagdistanz hinter den beiden BMW M2 CS Racing von BMW España und Schnitzelalm Racing. Wer das Rennen um die Tabellenspitze letztlich für sich entscheidet, wird auf der F1 Strecke von Catalunya entschieden.
BMW M2 CS Racing führen Tabelle an
Das Konzept der GT Winter Series sieht durch ihr Konzept der Punktevergabe vor, dass nicht zwingend das stärkste Fahrzeug die Meisterschaft gewinnt. So führen in der Tat zwei BMW M2 CS Racing die Tabelle an. Ganz vorn steht durch konstante Teamleistung mit 182 Punkten das Team von BMW Spain mit José de los Milagros und Nerea Martí, mit nur 4 Punkten Rückstand gefolgt von Schnitzelalm Racing mit Marcel Marchewicz und dem immer besser in Fahrt kommenden Michael Sander. Es erscheint durchaus realistisch, dass der Meistertitel unter den beiden Kampfhähnen vergeben wird. Da Racing unvorhersehbar ist und es für die beiden um die sprichwörtliche Wurst geht, kann im harten Zweikampf aber noch so manches passieren.
Mehr Cup-Porsche als in manchem Markenpokal
Beinahe erscheint es, als übe Barcelona eine magische Anziehung auf Cup-Porsches aus, denn nicht weniger als 10 Fahrzeuge der Typen 991 und 992 Cup tummeln sich in den zwei Sprints und einer Endurance des GT Winter Series Saisonfinales. Wieder dabei der schnelle Schwede Oscar Löfquist, der schon in Estoril und Jerez zeigte, dass mit ihm und seinem Porsche 992 Cup zu jeder Zeit im Vorderfeld zu rechnen ist. Zugleich bringt Kurt Ecke Motorsport mit Andreas Sczepansky einen Piloten mit, der über viel Erfahrung aus dem deutschen Carrera Cup verfügt. Das Länderduell könnte spannend werden, wobei Sczepansky einen 991.2 pilotiert, was je nach Strecke jedoch nicht zum grossen Nachteil gereichen muss. Mit HP Racing (Assfalg/Ziegler), Laptime Performance (Martin Engelmeier) und Classic&Speed (Karlowski) sind zudem weitere international erfahrene Porsche-Teams am Start. Noch keine Namen benannt, wohl aber zwei 991 Cup eingeschrieben hat Beat Ganz von fmt aus der Schweiz.
Bunt gemacht wird das Feld der Cup-R genannten Klasse übrigens durch den Ferrari 458 Challenge des Teams Die Biermacher Racing. Er wird gesteuert vom GTWS-bekannten Ralf Schuchmann.
GT4 Klasse boomt
Dass GT4-Fahrzeuge ein optimaler Crossover für Neulinge, aber auch Erfahrene und Profis sind, ist inzwischen bekannt. So finden sich in Barcelona in dieser Klasse Fahrer jeglicher Couleur. CV Performance schicken ihren schnellen AMG GT4 ins Rennen, während ZvO Racing gleich mit zwei Rennern desselben Modells dagegenhält, neben der zuvor erwähnten Meisterpaarung sitzen Josef Liska und Martin Toth im Cockpit.
Teichmann Racing und Razoon Racing bringen die besonders flinken X-BOW GT4 an den Start und Senkyr Motorsport aus der Tschechei bringt mit seinem „Be a racedriver“ Programm zwei umfangreich auf die Aufgabe Motorsport vorbereitete Neulinge ins Feld. Abgerundet wird das GT4-Feld durch Kenneth Ahnelöv vom Team Wileco aus Schweden.
Auch die Klasse der Porsche Cayman GT4 Clubsport boomt. „Diese Fahrzeuge sind bei uns herzlich willkommen, es gibt sogar eine eigene Klasse für sie“, so GTWS-Projektleiter Robin Selbach. Wenngleich viele dieser Renner in Team- und Privatbesitz sind, so gibt es doch kaum Betätigungsfelder. Diese Lücke schliesst die GT Winter Series.
Allen voran in der Meisterschaftstabelle ist RFF Motorsport mit Harry Verkerk und Patrick van den Berg. Auch sie machen sich mit 47 Punkten Rückstand noch Hoffnung auf die GTWS-Krone oder zumindest einen der vorderen Plätze. Sie sind übrigens punktgleich mit David Assfalg, der die Klasse Cup-R anführt. Karsten Krämer Racing, ein aufstrebendes Team aus der Deutschen Langstreckenmeisterschaft, tritt gleich mit drei „Caymännern“ an. Julian Netzband als einer der Piloten liegt mit 135 Zählern ebenfalls gut im Rennen, punktgleich mit Harry Verkerk. Hier sind heisse Duelle vorprogrammiert. RN Vision STS schickt Etienne und Ralf Ploenes auf dem 718 GT4 CS ins Rennen.
Peter Terting und Carrie Schreiner auf AMG GT3
Doppelt neu ist der AMG GT3 von Schnitzelalm Racing. Erstens neu, weil gerade vom Team 10Q Racing erhalten, welches seine Assets kurzentschlossen an Schnitzelalm verkauft hat. Zweitens neu die klangvolle Fahrerbesetzung. Neben Ex-DTM-Pilot Peter Terting greift Carrie Schreiner als eine der schnellsten Frauen ins Lenkrad. Dass die beiden auch ausserhalb des Racings ein Paar sind, ist inzwischen wohlbekannt und könnte die Fahrerverbindung noch stärken. So einfach werden sich jedoch die anderen GT3-Autos im Feld die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Der mit Stephen Pattrick und Valentin Hasse-Cloot besetzte Bullit Racing Aston Martin GT3 möchte ebenso an die Spitze wie der bildschöne Biermacher-Ferrari 488 GT3 mit dem GTWS-Stammpiloten Uwe Lauer. Neu am Start ist Jürgen Gerlach, der seinen Classic&Speed Porsche 991 GT3-R unterm Hintern haben wird.
An der Spitze wird es bunt, den Prototypen sei Dank
Doch den GT3 Piloten könnte mächtig eingeheizt werden – und zwar von der Konkurrenz aus der Startklasse der Prototypen, diese ist nämlich in Barcelona erstaunlich stark besetzt. Erstmals schickt der sogenannte „Nevada-Cup“, welcher aus Prototypen vornehmlich aus dem Hause Radical besteht, mehrere Autos ins Rennen, darunter auch der eine oder andere bekannt schnelle SR8 mit V8 Motor und 450 PS. Aber auch Monza Garage bringt einen Radical SR8 an den Start, welcher durch wenig Gewicht bei reichlich Motorleistung aufhorchen lässt und somit sogar im teaminternen Duell gegen den Ligier LMP3 eine gute Chance haben könnte. In jedem Falle bleibt der Duellsieger in der Familie, denn sowohl Radical als auch LMP werden von den Brüdern Teixera pilotiert.
Livestream nicht versäumen
Am Sonntag, den 13. März wird das Finale der GT Winter Series life übertragen. Der Lifestream kann unter dem u.a. Link abgerufen werden. Dabei zeigt der Producer nürburgring.tv nicht nur alle drei Rennen in voller Länge, sondern auch die Grids sowie interessante Beiträge rund um das aktuelle Geschehen der GTWS. Einschalten lohnt sich, los geht´s ab 11:30 Uhr.
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