Finn Zulauf konnte 2021 den GT3-Sichtungstest des GTC Race gewinnen und wird für Rutronik Racing mit einem R8 LMS GT3 in der Serie starten – hier mehr dazu. Er blickt auf den Sichtungstest zurück und schaut auf die GTC Race-Saison vorraus. Zudem spricht er über seine Saison mit W&S Motorsport in der ADAC GT4 Germany.

Beim GT3-Sichtungstest des GTC Race konntest du dich im Herbst 2021 durchsetzen und hast ein kostenfreies GT3-Cockpit für die GTC Race-Saison 2022 erhalten. Wie lief der Sichtungstest ab?

Der Sichtungstest war ziemlich cool. Es gab den ganzen Tag Mischbedingungen, also es hat geregnet und war richtig nass, dann hat es wieder abgetrocknet als die Sonne rauskam. Es waren sehr schwierige Bedingungen, um gut vergleichen zu können wer jetzt schneller ist, da es ziemlich bescheiden für alle war, aber es war ziemlich interessant für alle.
Wir sind alle schon einen Tag vorher angereist und haben schon eine Vorbesprechung gehabt und haben ein bisschen gesprochen, wie das abläuft am nächsten Tag. Wir haben an dem Tag auch schon ein Probesitzen gemacht und geschaut ob wir beim Sitz eine Schale machen mussten.
Dann ist Dennis Marschall, der als Referenzfahrer dabei war, herausgefahren, da schwierige Bedingungen waren und hat geschaut wie die Strecke ist. Danach sind wir dran gewesen. Es sind immer zwei Autos, also zwei Fahrer, auf der Strecke gewesen und die anderen beiden waren draußen. Wir sind immer so 7-8 Runden gefahren, um ein bisschen reinzukommen, sich heranzutasten und vielleicht schon eine Zeit setzen zu können, ehe es einen Fahrerwechsel gab.
Wir wollten eigentlich mehrere Sessions absolvieren, aber dann gab es ein kleines Unglück im vorletzten Training. Die Streckenbedingungen waren, wie gesagt, sehr rutschig, als ich gerade im Auto saß. Der Hintermann hat sich leider vor der Spitzkehre verbremst und ist mir hinten auf die Ecke gefahren. Sein Auto wurde dabei ziemlich beschädigt und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Mein Auto konnte recht schnell repariert werden, aber wir hatten nur noch ein Auto und eine Session. Der, der mir reingefahren ist, war direkt draußen, da dir so ein Fehler an so einem Tag nicht passieren sollte. Wir drei konnten in der letzten Session im trockenen mit frischen Slicks noch fahren und da konnte ich eigentlich ganz gut abliefern. Wir hatten aber nicht viel Zeit, so dass jeder von uns nur zwei fliegende Runde bekommen hat und das waren meine ersten Runden auf Slicks überhaupt im GT3. Ich konnte mich ziemlich schnell rantasten und konnte eine ziemlich gute Zeit fahren.

Einige empfanden es als Überraschung, dass du dich durchsetzen konntest. Hattest du damit gerechnet und was waren deine Gefühle nach der Verkündung?

Ich hatte damit nicht gerechnet. Ich bin als vierter Fahrer in den Test reingerutscht und mein Ziel war es eigentlich den Tag zu genießen und generell GT3-Erfahrung zu sammeln. Ich dachte mir schon vorher, dass es Hammer wäre, wenn es klappt. Vorranging war mein Ziel Erfahrung zu sammeln, aber wenn man dabei ist, möchte man natürlich auch gewinnen. Während des Tages habe ich gemerkt, dass ich mich sehr wohl fühle und die Zeiten waren dementsprechend auch sehr gut. Bei der Verkündung war ich natürlich sehr überrascht und habe mich sehr gefreut!

Du wirst gemeinsam mit Markus Winkelhock für Rutronik Racing einen Audi R8 LMS GT3 mit Space Drive steuern. Für einen Nachwuchsfahrer für dich ist dies die perfekte Kombination, um viel lernen zu können, oder?

Es ist eine fantastische Kombination! Rutronik Racing ist eines der besten Audi-Teams und hat das ADAC GT Masters gewonnen. Ich denke, dass ich ein hochprofessionelles Team haben, wo ich mich zu 100% auf das Auto verlassen kann und es gute Setups haben wird. Es ist gut zu wissen, wenn man ein super Auto hat und dazu einen super Teamkollegen wie Markus Winkelhock. Es sind eigentlich die perfekten Voraussetzungen, um abzuliefern! Ich freue mich riesig!

Was sind deine Ziele für die 2022er GTC Race-Saison?

Ich bin sehr motiviert für die GTC Race-Saison. Mein Ziel ist es hauptsächlich GT3-Erfahrung zu sammeln. Dazu möchte ich auch gute Ergebnisse erzielen. Mit Markus Winkelhock als Teamkollege hoffe ich schnell viel lernen zu können und das ich auch schon Podestergebnisse erzielen kann.

Die Space Drive-Lenkung kennst du ja bereits aus dem W&S Motorsport Porsche Cayman 2021 – was sind deine Eindrücke von dieser Lenkung?

Ja, ich werde wieder mit der Space Drive-Lenkung von Schaeffler Paravan fahren. Ich bin diese schon letztes Jahr im Porsche gefahren und finde diese sehr gut! Zu dieser Saison wurde diese nochmal weiterentwickelt. Gerade im letzten Jahr gab es innerhalb der Saison nochmal einen Riesensprung. Ich bin sehr stolz, dass ich ein Teil davon sein kann und Teil der Entwicklung zu sein. Sie ist mittlerweile schon sehr nah an der echten Lenkung dran und dadurch können wir schnell auf alle Situationen reagieren.

Zudem wirst du auch für W&S Motorsport in der ADAC GT4 Germany starten. Wie sehr freut es dich, dass du dem Team treu bleibst?

Ich bin sehr froh, dass ich weiterhin mit W&S Motorsport antreten kann! Die Saison 2021 war zusammen mega. Wir hatten zusammen erste Erfolge, das Team ist sehr professionell, aber trotzdem noch sehr familiär. Ich habe mich direkt mit dem Team angefreundet und finde die Atmosphäre dort sehr schön. Ich freue mich sehr, dass ich diese Saison mit ihnen bestreiten werde.

Gemeinsam mit Nicolaj Møller Madsen wirst du in der Serie starten. Hier kann eigentlich nur dein Ziel sein, dass du in der Juniorwertung um den Titel kämpfst und auch in der Gesamtwertung starke Ergebnisse einfährst?

Das Ziel ist ganz klar in der Juniorwertung ganz weit vorne zu sein oder sogar um den Titel zu kämpfen. Natürlich möchten wir auch in der Gesamtwertung vorne mitfahren und um Podestergebnisse kämpfen. Wir haben ein extrem großes Feld mit einigen sehr starken Paarungen und ich bin sehr gespannt, wie es am Ende ausgehen wird. Aber die Voraussetzungen sind auch hier gegeben mit dem neuen Porsche und Nicolaj als Partner. Ich versuche das Beste draus zu machen und es hoffentlich sehr gut umsetzen zu können.

In Oschersleben 2021 hast du bereits ein Rennwochenende in der GT4 Germany absolviert. Was waren deine Eindrücke von diesem?

Meinen Gaststart fand ich sehr interessant und es war schon etwas anders als in der GTC Race. Wobei ich auch sagen muss, dass ich den Gaststart vor meinem ersten Start im GTC gefahren bin, von daher war die Pace noch nicht so da und ich hatte kaum GT4-Erfahrung. Von daher waren die Resultate nicht so, wie ich sie mir vielleicht vorgestellt hatte, aber ich konnte trotzdem sehr viel lernen.

2022 werden fast doppelt so viele Fahrzeuge wie in Oschersleben 2021 in der Rennserie starten. Wie ist so ein großes Starterfeld für dich als Fahrer?

Es wird ein extrem großes Starterfeld sein und es sind glaube ich über 40 Autos. Ich bin sehr gespannt und freue mich sehr darauf! Als Fahrer findet man das natürlich auch immer cooler, wenn man so viele Gegner hat. Zudem wird es auch mehr Rennaction geben. Ich bin sehr gespannt und wir werden unser Bestes geben für die Saison.

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